Ich habe mich nun auch mal an einem Schaumkern-Inlay versucht. Ich habe mir zum Anfang ein kleines Projekt gesucht: The Networks (dt. Ausgabe).
Das originale Inlay hatte nur ein Fach in der Mitte und man hat da lange nicht alles reinbekommen. Daher mußten neben den Plänen auch Zip-Tüten mit Geld und Karten auf den erhöhten Seitenteilen gelagert werden. Nur mit puzzeln schaffte man es, dass der Deckel korrekt saß:
Für die dt. Version, welche im Gegensatz zu den anderen Versionen in einer quadratischen Schachtel daherkommt, habe ich leider keine Vorlage gefunden. Da ich lediglich den Wunsch hatte, das puzzeln beim Einräumen zu beenden, habe ich ohne groß zu planen einfach drau los gebastelt. Daher ist in meinem Aufbau sicher noch eine Menge zu optimieren. Entstanden ist dann dies hier:
Eine Grundplatte mit Einlegefächern für die Spielerkarten und Zuschauermarker; sowie 3 herausnehmbare Behälter für jeweils Karten, Geld und Holzteile:
Das Fach für die Holzkleinteile kann man mit dem Deckel verschließen (beides unten rechts). Die Player-/Spielbretter kommen als getrennte 2. Lage als Deckschicht in das Hauptinlay und können von der Seite gegriffen werden. In der Schachtel sieht es dann so aus:
Für den ersten und relativ planlosen Versuch bin ich zufrieden. Künftig würde ich vmtl. noch versuchen die Höhe einheitlich zu optimieren und ggf. eine Aussparung für die Anleitung einzubauen.
Weiterhin gab es beim Erstversuch folgende Erkenntnisse für mich:
- Mein Bastellicht ist echt bescheiden.
- Der verwendete Uhu-Universalkleber hält zwar prima, läßt sich aber nicht perfekt dosieren, zumal mein Licht nicht optimal war und man den durchsichtigen Kleber auf den weißen Platten kaum sieht. Schwarze Platten und weißer Kleber sollte die Sache vereinfachen. Weiterhin sind die Kleberückstände bei genauem Hinsehen zu erkennen.
- 15 mm Stecknadeln mit großem Kopf sind auch nicht optimal, wenn man versuchen möchte, die Nadeln nur direkt in den Schaumstoff zu stecken. Die Einstichstellen im Karton sind zumindest bei weißen Platten deutlich zu sehen, weshalb längere Nadeln für Diagonalstiche besser wären.
- Geradeschneiden horizontal entlang des Lineals ist kein Problem, aber dabei auch gerade vertikal zu schneiden braucht etwas Übung. Ich bekomme das leider noch nicht so gut hin. Häufig mußte ich abwägen, welche Kante gerader ist und daher besser geeignet ist, auf die Platte geklebt zu werden. Für Tipps oder Hilfsmittel (Rollschneider?) für gerade Senkrechtschnitte bin ich hier offen.
- Das frischgekaufte 50 cm Alu-Lineal hat seine Dienste getan. Allerdings habe ich mir hier mehrfach gewünscht, dass die Null-Marke genau an der Kante wäre. Mein Lineal hat da leider 1 cm Luft, bevor die Skala beginnt. Das ist nicht ideal.
- Das Basteln hat eine Menge Spaß gemacht. Ich habe für das Inlay knapp einen A2 Bogen verbraucht, Materialeinsatz daher weniger als 2€. Zeitansatz kann ich nicht genau sagen, habe das verteilt über den gestrigen Abend gemacht. Netto schätze ich aber 2,5 - 3 Stunden. Mit etwas mehr Übung und einer echten Vorabplanung, kann man das sicher in der Hälfte der Zeit schaffen.
Momentan experimentiere ich als völliger Laie mit Sketchup free. Das geht erstaunlich gut und beim nächsten Projekt habe ich dann hoffentlich auch einen Plan.