Beiträge von ode. im Thema „Wo bleiben eigentlich...“

    Ich würde das, was ich bei Spielen suche nicht unbedingt "Innovationen" nennen. Eher "das Außergewöhnliche" oder "das, was anders ist" oder "ungewöhnlich". Aber zugleich reizvoll.

    Das kann etwas sein, wie ungewöhnlich verwendetes Spielmaterial. Mich hat Ruhm für Rom damals sehr begeistert, weil die Karten so wunderbar multifunktional waren. Das fand ich eine sehr ungewöhnliche und reizvolle Verwendeung der Karten. Leider hat mich dieses chaotische Spielsystem sehr gestört. Aber vom gleichen Autor (Carl Chudyk) gab es dann noch Innovation und auch das hatte wieder ungewöhnlich genutzte Karten dabei. Super! Aber auch Innovation hat mich neben der Verwendung der Karten nicht angesprochen.

    Ähnlich interessant finde ich die Verwendung von Karten in Brügge. Allerdings ist das dort ja keine nötige spezielle Handhabung von Karten, sondern eher eine Anwendung. Und wie sie angewendet werden können steht auf jeder Karte nochmal drauf.

    Auch Würfel kann man anders als im "klassischen" Sinne verwenden, was mich oft interessiert. Stefan Feld hat da ein paar schöne Versuche unternommen. Ob mit Revolte in Rom, Burgund oder Bora Bora. Oder letztes Jahr gab's in dem Bereich Madeira, mit interessanter Verwendung von Würfel.

    Es gibt sicher noch mehr Spiele, die da gute Ideen hatten. Aber das waren schon mal ein paar Beispiele für etwas, was ich ungewöhnlich und interessant finde.

    Ein anderes Beispiel ist da vielleicht Risiko Evolution. Das scheint mir ein Paradebeispiel für "Innovation" zu sein. Jedes Spiel ist anders und die Regeln der Folgepartie ergeben sich aus dem Verlauf und Ausgang der vorherigen Partie. Das ist schon innovativ. Vielleicht kann man in dem Bereich auch die eingebundene Elektronik in Spiele auch innovativ nennen. Frühes Beispiel könnten da King Arthur sein. Später die Yvio-Konsole und dann der tiptio-Stift.

    Wie man interessant mit Meachaniken umgeht ist auch für mich spannend. Aber auch das ist dann eher der Fall von "ungewöhnlich" und nicht von innovativ. Innovativ waren die ersten Worker Placement-Spiele (Keydom/Morgenland und dann später Caylus). Obwohl man ja streng genommen sagen kann, dass WP auch nur ein "Aktionswahl"-Mechanismus ist. Aber eben ein damals Neuer. Interessant wie das dann weiterentwickelt und variiert wird (Agricola, Stone Age - um Beispiele zu nennen). Aber nach den Innovationen ist dann für mich wieder die ungewöhnliche Verwendung interessant. So fand ich dann später Lancaster sehr spannend, das Worker Placement mit Geboten verbunden hat. Und extrem genial fand ich die Abwandlung von Keyflower, wo Arbeiter"währungen" im Laufe des Platzierens gemanaged werden mussten. Aus diesem Grund finde ich den WP-Mechanismus von Russian Railroads eher langweilig. Dieses Spiel punktet dann eher mit der ungewöhnlichen Verwendung von Leisten...

    So. Weiß nicht genau, ob es mir gelungen ist heraus zu stellen, was Innovationen sind und was eher ungewöhnliche Spielelemente. Und ob ich da so richtig liege? Weiß nicht. Vielleicht ist ja die ungewöhnliche Weiterentwicklung einer neuen Idee auch innovativ?