Beiträge von Brettspieler im Thema „Spiele für Kopf und Bauch“


    Herzlichen Glückwunsch dazu!


    Danke!


    ... schimmert (für mich) durch, daß Du Kopfspieler respektive Kopfspiele nicht so gern magst. Dann mag man das umgekehrt nicht so gern ankreuzen. :)

    Was soll das denn heißen?!?!? X( Ich treffe mich wöchentlich mit meinen lieben Kopfspielern!!! :P (z.B. mit dem Fluxx und ...)

    Was mich - zugegenbenermaßen - spielerisch deutlich ausbremst, sind lange Wartezeiten, wenn andere sich durchgehend viel Zeit nehmen, um ihre Züge intensiv durchzurechnen. Ich weiß, den anderen macht das Spielen dann mehr Spaß, weil sie sich über ihre optimale Spielweise freuen, aber ich würde lieber flott durchspielen und dann eine neue Partie starten.

    Danke für die tollen, anregenden Beiträge:

    Bei knolzus' Ausführungen habe ich spontan auch an Memory und ähnliche Gedächtnisspiele gedacht, die bestimmt ein prima Training für mich sind, aber dadurch wieder in Arbeit ausarten. Neulich hat mir jemand erzählt, dass er eine besondere Mensch-ärgere-dich-nicht Variante spielt, bei der alle Figuren schwarz sind und die Spielerfarben lediglich am Boden der Figur nach dem Umdrehen zu erkennen sind. Nach einer Weile weiß man nicht mehr genau, welche Figuren einem selbst gehören (erst wenn man sie z.B. durch das Bewegen einer anderen Figur selbst herausschlägt). Er hat erzählt, dass er bisher noch nie eine Partie zu Ende gespielt hat, da die Mitspieler ab einem bestimmten Zeitpunkt das Spiel genervt vorzeitig beenden.

    Trajan ist übrigens ein gutes Beispiel, dass keiner in meiner Runde gerne gespielt hat, da es einfach zuuu komplex ist.

    Was JohnyW ansprach ist auch ein interessanter Aspekt bei hoch interaktiven-taktischen Spielen: die Flexibilität, auch spontan auf andere Siegstrategien umzusteigen oder sogar neue zu entwickeln / entdecken. Teilweise habe ich bei bestimmten Spielen oft eine Lieblingsstrategie (z.B. Adelige bei St. Petersburg sammeln), die genau dann nicht funktionieren, wenn ein anderer Spieler sie ebenfalls und leicht erfolgreicher verfolgt. Oder die grünen und roten Karten bei 7 Wonders: die finde ich auch irgendwie unattraktiv. Wenn das ein Mitspieler weiß, komme ich ggf. auf keinen grünen Zweig.

    Das von Njoltis genannte Phänomen kenne ich bei mir auch: erst lange an einem Zug herumgeplant und wenn ich dann an der Reihe bin, mache ich impulsiv und spontan doch etwas ganz anderes. Wieso verlieren die anderen denn die Freude am Spiel, wenn Du Dich nicht bremst und flott losspielst? Mich nervt dann eher, wenn ich schnell aus dem Bauch erlebnisorientiert spiele und die anderen sich viel Zeit für ihre Berechnungen nehmen.

    Letztens hatte ich bei Nations zunächst den Eindruck: "Oh nein! Ein Erbsenzählerspiel, bei dem man unzählige Kombinationen und Zugabfolgen durchrechnen muss. Das wird wohl kein Spiel für mich." Aber ich wurde dann doch positiv überrascht und freue mich auf eine baldige zweite Partie. Aber - wie bereits geschrieben - ich habe nicht den Ehrgeiz, dass ich dabei unbedingt gewinnen will (wenn es dann passiert, freue ich mich natürlich besonders darüber). Eher spiele ich spielerisch aus dem Bauch und habe ein schönes Erlebnis, spiele dann flott noch eine weitere Partie, bei der ich neue Wege ausprobiere - als dass ich eine rechnerische Grübelorgie daraus mache ...

    Hallo allerseits,

    mein erstes eigenes Thema hier im Forum:

    Es soll ja Spieler geben, die ein Spiel eher vom Kopf her spielen: Jede Wahrscheinlichkeit wird berechnet, Siegpunktpotential bis auf kleinste erwogen und bereits in der ersten Runde werden die nächsten 4 Zugvarianten geplant und kalkuliert. Im Extremen kommt es zum Analysis Paralysis und die anderen Spieler am Tisch schlafen ein oder müssen an sich halten, um nicht handgreiflich dem Ausführen des Zuges nachzuhelfen. Noch extremer: ein Spieler grübelt lange Zeit darüber nach, welche Zahl er denn nun jetzt würfeln müsste, damit die einzige Aktion, die er machen kann!, gelingt ...

    Und man munkelt, dass es Spieler gibt, die eher aus dem Bauch heraus spielen. "Keine Ahnung, ob das wirklich ein guter Zug ist, aber ich mache jetzt mal ... . Fühlt sich irgendwie stimmig an und sieht gut aus." Hier im Forum gab es ja auch mal die Diskussion, ob Amerikaner irgendwie klüger sind, bzw. warum sie laut Geek so viel mehr / häufiger spielen als der Rest. Dabei gab es eine Meinung, dass sie eher schneller und aus dem Bauch heraus spielen und somit ein Spiel dreimal durchgespielt haben, wenn typische Eurogamer noch bei der ersten Partie herumgrübeln.

    Also ich spiele eher aus dem Bauch heraus und mache Züge, die einfach stimmig oder auch spannend bzw. thematisch stimmig finde. Für mich macht das Spielen am meisten Spaß, wenn ich es flott durch ausprobieren kennen lernen oder ich beim Spielen durch die Aktionen in das Thema eintauchen und entsprechende Emotionen erleben kann. Dabei habe ich zwar einerseits den Wunsch, dass ich Einfluss auf das Spielgeschehen nehme (also eher weniger Spiele amerikanischer Machart, geringe Zufallselemente), andererseits abwinke, wenn es Spiele sind, die total abstrakt sind bzw. in erster Linie durch Berechnungen gewonnen werden (Go wurde irgendwann zur Wissenschaft, die zum Studieren nötigt und verlor für mich dadurch den spielerischen Reiz. Auch bekomme ich bei Terra Mystica gegen meine Mitspieler kaum einen Fuß auf den Boden).
    Da sind dann so manche erstaunt, dass ich von Steam begeistert bin. Aber dies erscheint mir dann wieder sooo komplex, wendungsreich, dass man es fast nur aus dem Bauch heraus spielen kann (so wie es mir erscheint). Außerdem liebe ich Interaktion bei Spielen, da dies immer zu neuen Konstellationen, Überraschungen und Interaktionseffekten führt. Mir machen das Erleben des Spielgeschehens, das Eintauchen in die Fantasiewelt, die Effekte der Mechanismen und das gemütlich-emotionale Miteinander mit den anderen am meisten Spaß.

    Nun endlich meine Fragen an Euch:

    Falls es da draußen "Kopf-Spieler" gibt: was macht Euch bei dieser Spielweise Spaß? Inwieweit ist es dann noch ein Spiel für Euch? Oder seht Ihr dass eher als Rätsel, Tüftelei oder "Kampf der Intelligenzen"?

    Falls Ihr auch mehr aus dem Bauch spielt: was möchtet Ihr noch ergänzen? Welche Erfahrungen macht Ihr mit Eurem Spielstil?

    Ich bin auch Eure Antworten gespannt!!!