Beiträge von ravn im Thema „Spiele nach nur 1 Spiel beurteilen?“

    Die Frage ist auch, wieviel Mühe und Zeit man in seine Meinungsäusserungen investiert. Das unknowns-Forum ist für mich ein netter Nebenbei-Zeitvertreib und ich möchte schlicht nicht so viel Energie da reinstecken, dass man jedes einzelne Wort (eventuell noch aus dem Zusammenhang zitiert gerissen) auf die Goldwaage der Formulierungen legen sollte - eher die Gesamtaussage nehmen und gut ist. Missverständnisse durch Verkürzungen können dabei gewiss entstehen, aber die kann man auf Nachfrage ausräumen.


    Wenn wir an dem Punkt angekommen sind, wo eine Mehrheit oder nur die lautesten Rufer die Hürde für Meinungsäusserungen auf journalistisches Niveau heben wollen, dann verbringe ich meine Freizeit lieber woanders.


    Wobei in letzter Zeit der allgemeine Umgangston (oder sind es doch nur die Stimmen der wenigen lautesten Rufer?) hier eh rauer geworden ist (so mein Eindruck) und das spielbox-Forum in Sachen Korintenkackerei und Massregelungen längst überholt hat. Da war es früher hier angenehmer, weil es diese Rechthaberei und das öffentliche Gedisse in der Form so nicht gab. Inzwischen ist meiner Meinung nach das unknowns-Forum auf spielbox-Foren-Niveau angekommen - im Guten wie im Schlechten und damit arg austauschbar geworden und längst keine (bessere) Alternative mehr. Schade eigentlich.

    Einfach die Meinungen nach einer Partie so nehmen, als was die sich darstellen: Ein persönlicher Ersteindruck! Wer daraufhin, nur weil jemand anders ein Spiel gespielt hat, von einem Kauf oder gar Probespiel absieht, ist meiner Meinung nach selbst Schuld. Dazu habe ich schon zu viele Spiele erlebt, die in diversen Runden gefloppt sind, während es andere Runden bejubeln - oder umgekehrt. Deshalb lese ich hier zwar interessiert mit, nehme Meinungen wahr, baue mir daraus aber kein eigenes Spiele-Weltbild.


    Einzig das selbst erlebte Spiel in diversen Runden ist für mich mein Beurteilungs-Massstab. Aktuelles Beispiel Spellbound. Ein Brettspiel-Bekannter erzählte, dass sie das Spiel enttäuscht nach einer Erstpartie wieder verkauft haben. Denen hatte das Spiel nicht gefallen, weil man in Viererrunde zu wenig drankommt, eine Partie zu schnell verloren sei und die Mechanismen nicht wirklich neu sind und so. Soweit deren Eindruck. Ich hingegen habe in meinen Partien das Spiel ganz anders erlebt - spannend, herausfordernd, atmosphärisch und ich freue mich auf weitere Partien damit. Wer hat nun recht? Eventuell alle, aus ihrer ganz persönlichen Perspektive.


    Cu / Ralf