Beiträge von Puma im Thema „22.10. - 28.10.2012“

    Gestern gab es bei uns eine 2er Partie CO2 - wir empfanden es als ganz schönes Schwergewicht. Insbesondere scheint mir der Aufbau des Regelheftes nicht optimal.
    In dem Spiel ist so wahnsinnig viel miteinander verzahnt, das man ständig querlesen muss. OK, mit der Dauer entfällt das zwar, aber gestern war es regelrecht (haha) anstrengend.
    Das Spiel selbst besticht mit einem tollen Design und sehr gutem Spielmaterial. Das Thema ist unverbraucht und ich gestehe, Thema und Aussehen führten bei mir zum Blindkauf,
    ohne die Regeln zu kennen. In unserer ersten Partie haben wir auch einige Fehler gemacht, wie ich mittlerweile gesehen habe. Insbesondere muss man genau achtgeben,
    wann man die KEZe (Kohlenstoffdioxisemissionszertifikate) aus dem Markt und wann aus der Bank nimmt. Die Aktionsmöglichkeiten sind vermeintlich überschaubar, die Wahl fällt
    aber doch oft schwer. So kann man als Hauptaktion nur ein Projekt vorschlagen, dieses umsetzen oder ein grüne Kraftwerk errichten. Aber da man bei den ersten beiden Aktionen jedes Mal Boni bekommt, muss man schon genau überlegen, wie man agiert. Vorallem auch deshalb, weil diese Projekte dann den Regionen und nicht den Spielern gehören und ich anderen auch Vorlagen liefern kann. Daneben gibt es noch 3 freie Aktionen, die betreffen den Handel mit KEZen am Markt, das überaus wichtige Herumschicken von Wissenschaftlern und das Nutzen von diversen Karten. Im Ergebnis für Vielspieler ein richtig tolles Spiel, dass meines Erachtens ohne Glück auskommt und bei dem es einige Zeit braucht, bis man alle Zusammenhänge erkennt und sinnvoll nutzen kann. Langzeitmotivation ist daher gegeben. Sehr interessant ist natürlich der minimal semikooperative Charakter, dass sich alle konkurrierenden Konzerne trotzdem gemeinsam um den CO2-Haushalt kümmern müssen und theoretisch auch das Spiel gemeinsam verlieren können. Negativ aufgefallen ist mir die Schlusswertung, welche mir deutlich zu "Eurogame-lastig" war. Am Ende wurden noch so viele Siegpunkte ausgeschüttet, dass im Grunde jeder noch gewinnen kann. Gut, die geheimen Konzernziele, die noch gewertet werden, passen thematisch gut.
    Aber der Verkauf aller eigenen KEZe (aus allen kontrollierten Regionen) und die Regelung, dass 2 $ je 1 Siegpunkt sind, war schon heftig.


    Heute habe ich das ganze nocheinmal Solo probiert, was auch wunderbar funktioniert und zum Erlernen aller Regeldetails sicher sinnvoll ist (wie geschrieben, gestern gab es noch einige krasse Fehler).


    Eine Partie Le Havre: Binnenhafen gab es ebenso. Diesmal nicht mit meiner Frau, sondern einem zweiten Le Havre - Fan. Eine richtig spannende Partie und auch mein Mitspieler war sehr angetan, von der angenehm überschaubaren Abwechslung zum großen Bruder. Mit Regelerklärung und Schlussberechnung hat es aber auch 90min gedauert und endete verdammt knapp
    mit 242:232. Super Spiel!

    Hi Tigranes,


    du hast Recht, es landet immer pro Aktion ein Gebäude im Wertsektor 0, so dass man leicht erkennt wieviele Aktionen schon weg sind.
    (jetzt meine ich mich zu erinnern, dass das sogar in der Regel irgendwo stand). Na dann will ich nichts gesagt haben... 8-)

    Meine Frau und ich haben heute eine Partie Le Havre: Binnenhafen gespielt.
    Das Spielmaterial in meiner Version ist leider insgesamt sehr gewellt und 2 Gebäude waren auch unsauber gestanzt, so dass ich mit dem Cuttermesser ran musste (Ora et Labora - Deja vu?) - davon abgesehen ist das Spiematerial schön gestaltet. Eines der 2 unterschiedlichen Rondelle und ein Lagerhaus erhält jeder Spieler und 31 Gebäude gibt es. Im Unterschied zum großen Le Havre gibt es nur 4 Waren (Holz, Lehm, Getreide, Fische). Da es keine Veredelungsgebäude gibt, bleibt es auch dabei. Ebenfalls weggefallen ist die Ernährung und damit verbunden die Schiffe. Das Spiel geht über 12 Runden und jeder Runde hat der Startspieler einen Zug mehr (wer das aktuell ist, kann man schön am eigenen Rondell erkennen). Viel kann man nicht machen, entweder baut man ein Gebäude oder benutzt eines. Je länger man damit wartet, umso mehr Ertrag bringt es ein, allerdings besteht bei zu langem Warten die Gefahr, dass der Gegenspieler das Gebäude nutzt, was gegen Zahlung von einem Franc auch möglich ist. Gegen Ende hin wird es dann schon etwas unübersichtlich, beide Rondelle sind voller Gebäude und diese sind doch recht klein geraten, die Symbolsprache auf ihnen ist jedoch zum Glück sehr leicht zu verstehen. Ich empfand es so, dass das Spiel an einer guten Stelle aufhört, bevor es einfach zu unübersichtlich geworden wäre. Am Ende zählen alle Gebäude und das Bargeld. Sehr interessant ist der Lagerhausmechanismus, bei dem die Waren sich sowohl horizontal verschieben (dann jeweils 1 Einheit) oder aber vertikal (dann jeweils 3 Einheiten). Dadurch muss man schon ab und zu genauer hinschauen, auf welche Art man nun bezahlt, gerade im Hinblick auf die Pfeilfrichtungen der Ertragsgebäude.
    Was uns ansonsten noch gefehlt hat, wäre eine kleine Zählmöglichkeit für die Aktionen. Gegen Ende haben beide Spieler insgesamt 7 oder gar 9 Aktionen zusammen, wenn man da etwas länger überlegt, wird man schon mal unsicher, wieviele Aktionen weg sind. Fazit jedenfalls: Wer Le Havre hat, kann ruhig auch den Binnenhafen haben. Das Thema und Grundmechanismen sind bekannt, es spielt sich aber trotzdem anders - schnell und knackig eben, aber mit genügend Tiefgang. Meine Frau, die Le Havre mittlerweile nicht mehr mitspielt, weil es ihr zuviele Möglichkeiten gibt und mit den männlichen Mitspielern auch viel zulange dauert, war jedenfalls stark angetan. Auch wenn meine Le Havre - Erfahrung mir einen klaren 249:184 Sieg einbrachte.


    Danach gab es noch eine 2er Partie Hanabi. Auch das Spiel hat uns sehr gut gefallen. Nachdem ich die Regeln gelesen hatte, hätte ich eher vermutet, dass es deutlicher einfacher ist. Letztlich sind die möglichen Hinweise aber immer knapp und ab und zu vergisst man dann dochmal die bereits erhaltenen Tipps. In der Standardvariante haben wir dann aber immerhin 22 Punkte geschafft, es aber zum Kennenlernen auch nicht ganz so streng mit Nachfragen genommen...