Beiträge von Bernd68 im Thema „2.04.12 bis 9.04.12“

    Hallo zusammen,


    als Ralfs Mitspieler äußere ich mich nun auch mal zu unserer Partie Ora et Labora.


    Wir haben nur mit den 2er Karten gespielt, und im Laufe der Diskussion scheint eine Sache in Vergessenheit geraten zu sein: Es lagen nur noch uninteressante Gebäude aus. Z.B. das Gebäude aus Phase A, das Schafe in Fleisch umwandelt - und auch einen negativen Wohnwert hat.


    Klar ist es lukrativ, ein fettes 7er oder 8er Gebäude zu bauen. Ich hatte bis auf eine auch alle Siedlungen gebaut, sie standen auch sehr gut, aber jetzt gegen Spielende war es - gefühlt - lukrativer, die Produktionsketten zu nutzen. Die Situation war also etwas vertrackt: Sollte man Zeit investieren die uninteressanten Gebäude zu bauen, während der Gegner seine lukrativen Produktionsketten nutzte? Wir haben dann jeder eins der Gebäude gebaut, die Partie war ja auch nur zum Kennen lernen gedacht - wir hätten auch einfach abbrechen können.


    Bei der Wertung stellte sich dann raus, dass ich über die Siedlungen ca. 60 Punkte mehr gemacht habe als Ralf, während wir bei den anderen Kategorien ungefähr gleichauf lagen. Die Siedlungen "machen es" also, von daher hätte ich eigentlich die Gebäude bauen müssen, damit Ralf keine Zeit hatte, weitere Siedlungen zu bauen. Während der Erstpartie fehlte aber das Gefühl, wer wohl wie viele Punkte hat - und wodurch. Beim nächsten Mal ist man schlauer...


    Ist nun das Spiel ohne festes Ende ein Problem? Ich finde nicht. Gerade in der ersten Partie fand ich es sehr angenehm, ohne Druck vor mich hin experimentieren zu können. Andere Erstspieler können das anders sehen, aber nach der Partie weiß man dann ja, worauf es ankommt und spielt das nächste Mal entsprechend anders. Und mal ehrlich: Bei einem Spiel wie Ora et Labora ist die erste Partie doch eh eine Kennenlern Partie in der man auslotet, was möglich ist und wie es funktioniert. Da sagt doch niemand "Die erste Partie lief nicht so dolle, ich weiß jetzt wie es geht, spiele es aber trotzdem wegen der ersten Partie nicht mehr".


    Das Spiel selber gefiel mir sehr gut, das Spielmaterial allerdings weniger - was mich in Verbindung mit dem Preis von mindestens 35 Euro (noch) vom Kauf abhält. Mir ist egal, ob die Spielertableaus dick oder dünn sind, sie sollen einfach flach auf dem Tisch liegen und nicht verrutschen, wenn man sich scharf ansieht. Leider bogen sich die Küsten- und Hangtableaus im Laufe des Spiels und verrutschten auch ständig. Dazu kamen noch Spielhilfen aus dünnem Papier(!). Da würde ich mich ärgern, wenn es mal eine Neuauflage mit besserem Material gibt. Und da mindestens 2 Leute im Freundeskreis das Spiel haben, muss ich nicht auch direkt zuschlagen...