Zitat
Original von [Tom]
Also, die dichte Thematik unterschreibe ich bei Arkham Horror sofort - aber "tolle Mechanik"? Wo versteckt sich die denn bitteschön? Hinter all den unterschiedlichen, umständlichen, zeitaufwändigen und un-intuitiven Mechanismen? Sorry, aber bei AH sehe ich kein bisschen schicke Mechanik, geschweige denn Eleganz (das geht für mich einher mit guter Mechanik).
Hi Tom,
Arkham Horror ist sicher auch ein Beispiel für ein Spiel, wo Spielgrafik und Thematik die anfänglich vielleicht etwas ungewohnte Spielmechanik drastisch versüßen. Aber: Ich persönlich halte die Mechanik jetzt keinesfalls für schlecht.
Kompliziert? Nö. Man braucht etwas, um die Regeln intus zu haben, aber dann flutscht das Spiel nur so weg. (Ok, die Erweiterungen verkomplizieren einiges vielleicht, aber sie sind ja nicht zwingend notwendig). 1. Vorbereiten. 2. Bewegen. 3. Begegnung in Arkham haben 4. Begegnung in der anderen Welt haben 5. Zeit schreitet fort (Monster/Tore/Umweltereignisse erscheinen). Was ist daran kompliziert?
Umständlich? Nö. Vielleicht etwas zu viel Zuckerguss, aber das liebe ich und ziehe immer wieder meinen Hut, wie abwechslungsreich (mit den Unmengen von Karten) und dabei glaubhaft dem Spieler vom Spielsystem eine lebendige Welt vorgegaukelt wird. Das kann man nicht ohne Umstände zuwegebringen.
Keine Eleganz? Wenn ich sehe, wie mir hier praktisch ein spielbarer Roman geliefert wird, finde ich, dass dies auf sehr schicke und auch elegante Weise geschieht. Wenn ich sehe, wie dabei das Spiel die Herkulesaufgabe, nämlich gleichzeitig als gute AI zu funktionieren, beeindruckend schafft, finde ich das sehr elegant gelöst. Wir schreiben manchmal eine kleine Kurzstory nach einem Spiel und jedesmal liest sich das noch Wochen später sehr amüsant.
Man könnte dieses Spiel natürlich auf seinen kleinsten Nenner eindampfen und hätte evtl das selbe Ergebnis - Tore verschlossen und Arkham gerettet. Will ich nicht. Ist mir zu plump. Ich brauche dieses Flair, die ewig lange, für das Spiel eigentlich nicht notwendige Beschreibung auf den Karten, dieses Setting, was einem geliefert wird. Das macht für mich Thematik und irgendwo auch Spielmechanik aus.
Zeitaufwändig? Ja, gut Ding will Weile haben. Freu ich mich. Ein Lustiges Taschenbuch ist natürlich schneller gelesen.
Ich verstehe dich und die Leute, die das Spiel wahrscheinlich zu "monströs" oder "übertrieben" finden, man könnte sicher einiges verbessern und es wird mit Sicherheit Spiele geben, wo dies und jenes eleganter gelöst ist. Aber die Spielmechanik (immer im Hinblick darauf, was das Spiel eigentlich will) jetzt all zu sehr zu verteufeln ist wohl nicht gerechtfertigt. Ist aber nur meine Meinung :).