Beiträge von Mat im Thema „Thematik -- Wie wichtig?¿“

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    Original von [Tom]



    Ja, ich denke, dass bei sehr vielen Spielen das Spielerlebnis für den Einzelnen durch das (für ihn oder sie) richtige Thema gesteigert werden kann.



    Bringt das Ganze eigentlich schön auf den Punkt und ich glaube bis auf wenige Ausnahmen geht es wirklich jedem von uns so. Ist vielleicht auch die schwerwiegendste Entscheidung von Autor/Spieleverlag (wir haben hier so ein tolles Spiel, welches Thema geben wir ihm? Falls es nicht schon vorher feststeht.) Ansonsten kann ich Dirtbag vor allem in bezug auf Atmosphäre und Abstraktion nur zustimmen. Auch wenn er weiter oben mein Arkham Horror als "nicht elegant" bezeichnet hat. :box::)

    Hi Sternenfahrer,


    musste schon grinsen bei deinen Ausführungen. Manches fällt einem selbst auch gar nicht so negativ auf, wie zugegeben die Horrorprobe und die Farben der Monster, so etwas macht man nach der 3. Partie schon ganz automatisch. Die Umwelteinflüsse finde ich klasse (und merke sie mir, weils ja auf der Karte steht, wozu noch einen zusätzlichen Marker?) und auch die Skill-Verschiebung nutze ich oft (ein schwacher Charakter braucht je nach Monsterlage eher Schleichen als Geschwindigkeit, hab ich bestimmte Ausrüstung erhöhe/vermindere ich Kampf oder Wille; gehe ich in die Welten, erhöhe ich Glück, kurz vor der Bibo dagegen Wissen. Man muss es halt anwenden, das Spiel ist schon darauf eingestellt :).


    Weiß nicht, was auf BGG dazu alles so steht, ich kam prima mit dem (deutschen) Regelbuch aus (immer alles auf das Grundspiel bezogen).


    Und ja, das Spiel geht nicht ohne Umstände (wollte damit sagen: es braucht schon ein wenig Fluff und Flaff, damit es ordentlich Atmosphäre bringt) aber es ist doch nicht umständlich (finde ich einfach zu negativ besetzt). Natürlich, bei FFG gibts für alles extra Marker und so ein Zeug, dafür kann doch aber das Spiel nix :).



    Ok, es ist schon ein Spielmonster, fällt sicher mit Neueinsteigern vorrangig auf. Ja, könnte etwas eleganter sein. Aber es ist schön. Punkt. :)

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    Original von [Tom]
    Also, die dichte Thematik unterschreibe ich bei Arkham Horror sofort - aber "tolle Mechanik"? Wo versteckt sich die denn bitteschön? Hinter all den unterschiedlichen, umständlichen, zeitaufwändigen und un-intuitiven Mechanismen? Sorry, aber bei AH sehe ich kein bisschen schicke Mechanik, geschweige denn Eleganz (das geht für mich einher mit guter Mechanik).


    Hi Tom,



    Arkham Horror ist sicher auch ein Beispiel für ein Spiel, wo Spielgrafik und Thematik die anfänglich vielleicht etwas ungewohnte Spielmechanik drastisch versüßen. Aber: Ich persönlich halte die Mechanik jetzt keinesfalls für schlecht.


    Kompliziert? Nö. Man braucht etwas, um die Regeln intus zu haben, aber dann flutscht das Spiel nur so weg. (Ok, die Erweiterungen verkomplizieren einiges vielleicht, aber sie sind ja nicht zwingend notwendig). 1. Vorbereiten. 2. Bewegen. 3. Begegnung in Arkham haben 4. Begegnung in der anderen Welt haben 5. Zeit schreitet fort (Monster/Tore/Umweltereignisse erscheinen). Was ist daran kompliziert?


    Umständlich? Nö. Vielleicht etwas zu viel Zuckerguss, aber das liebe ich und ziehe immer wieder meinen Hut, wie abwechslungsreich (mit den Unmengen von Karten) und dabei glaubhaft dem Spieler vom Spielsystem eine lebendige Welt vorgegaukelt wird. Das kann man nicht ohne Umstände zuwegebringen.


    Keine Eleganz? Wenn ich sehe, wie mir hier praktisch ein spielbarer Roman geliefert wird, finde ich, dass dies auf sehr schicke und auch elegante Weise geschieht. Wenn ich sehe, wie dabei das Spiel die Herkulesaufgabe, nämlich gleichzeitig als gute AI zu funktionieren, beeindruckend schafft, finde ich das sehr elegant gelöst. Wir schreiben manchmal eine kleine Kurzstory nach einem Spiel und jedesmal liest sich das noch Wochen später sehr amüsant.


    Man könnte dieses Spiel natürlich auf seinen kleinsten Nenner eindampfen und hätte evtl das selbe Ergebnis - Tore verschlossen und Arkham gerettet. Will ich nicht. Ist mir zu plump. Ich brauche dieses Flair, die ewig lange, für das Spiel eigentlich nicht notwendige Beschreibung auf den Karten, dieses Setting, was einem geliefert wird. Das macht für mich Thematik und irgendwo auch Spielmechanik aus.


    Zeitaufwändig? Ja, gut Ding will Weile haben. Freu ich mich. Ein Lustiges Taschenbuch ist natürlich schneller gelesen.



    Ich verstehe dich und die Leute, die das Spiel wahrscheinlich zu "monströs" oder "übertrieben" finden, man könnte sicher einiges verbessern und es wird mit Sicherheit Spiele geben, wo dies und jenes eleganter gelöst ist. Aber die Spielmechanik (immer im Hinblick darauf, was das Spiel eigentlich will) jetzt all zu sehr zu verteufeln ist wohl nicht gerechtfertigt. Ist aber nur meine Meinung :).

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    Original von mavo0013
    Also, das Pandemie-Thema mag einem nicht gefallen - trotzdem finde ich Pandemie sehr thematisch. Man fühlt die Bedrohung eindeutig. Klar, letztendlich sammelt man Holzwürfel ein, aber wo ist das schon anders :D


    Ja, in diesem Fall meine ich nicht so sehr, wie es thematisch umgesetzt wurde (holzwürfel oder nicht), sondern die Thematik an sich (also Krankheiten etc.). Wie schon geschrieben, das Spiel selbst soll ja toll sein :).

    Thema geht für mich eindeutig vor Spielmechanik. Ich verzeihe einem Spiel viele Fehler, wenn es mich thematisch anspricht, mich mit auf die Reise nimmt und hinterher auch wieder zu Hause abgibt ;).


    Das zeigt sich folgendermaßen:


    (relativ) schlechte Mechanik aber gutes Thema - spiel ich trotzdem gerne. Beispiel wäre Herr der Ringe von Kosmos (ist mir eigentlich zu "mathematisch"), City of Chaos, Dungeoneer u.a.


    Schlechtes Thema aber gute Mechanik - reizt mich extrem und ich ärgere mich maßlos, dass das Thema mir einfach nicht zusagt und ich es deshalb nicht spielen möchte - Beispiel hierfür wäre Pandemie. Ich kann da nicht ran, obwohl es so gut sein soll.


    Sahnehäubchen ist natürlich eine tolle Mechanik mit tollem Thema gepaart (Im Wandel der Zeiten, Middleearth CCG, Arkham Horror).



    Stark verbunden ist das Ganze übrigens noch mit der Spielgrafik: ist sie sehr schön, kann sie auch mal das Thema "schönzaubern" und umgekehrt.


    Gruß


    Matthias