Beiträge von ravn im Thema „Spieletreff All Games 4 You“

    Viele Leute getroffen, viele Spiele gespielt. Leider war Pegasus nicht vor Ort, weil wohl auf der RolePlayConvention in Köln eingebunden. Bei Asmodee habe ich Divinare vermisst im Programm, dafür aber etliche Kosmos-Neuheiten anspielen können und noch einige andere Spiele, die mir in Essen 2011 durch die Lappen gegangen sind. Beispiele gefällig:


    Foto Safari (Abacus) : Reihum liegen Tierkarten aus und jeder hat einen geheimen Auftrag auf der Hand, welche Tier-Kombo er fotografieren soll. Per Kartentausch-Aktionen kann man die Auslage leicht verändert und dann hoffen, dass die Mitspieler nicht völlig andere Aufträge verfolgen. Spielt sich extrem glückslastig, weil entweder kann man von den Mitspieler mitprofitieren oder es läuft alles gegen einem. So hatte ich bis Spielende keinen einzigen Auftrag erfüllen können in Viererrunde. Nicht mein Spiel.


    Tore der Welt Kartenspiel (Kosmos) : Schön verdichtetes Spielgefühl des Brettspiels in kleiner Schachtel. Zu zweit gespielt. Wenn man dabei allerdings in Siegpunkte-Rückstand gerät, schien es schwierig, diesen Vorsprung wieder aufholen zu können. Wer allerdings das Brettspiel hat und kein Hardcore-Fan davon ist, braucht das Kartenspiel nicht unbedingt, da zu viele Mechanismen gleich sind. Als Mitbring-Geschenk aber eine klare Kaufempfehlung.


    Lakota (Kosmos) : Holzstäbchen ablegen und wenn man die stapeln kann, gibt es einen Bonuszug. Wer zuerst alle seine Holzstäbchen nach ein paar cleveren Ablege-Regeln auf der Ablage unterbringen konnte, der gewinnt. Zu zweit ging es kaum darum, selbst vielversprechend zu legen, sondern dem Mitspieler möglichst wenig Vorlagen zu geben. Somit wurde das Spielgefühl eher destruktiv verhindernd. Schade, da ich die Grundidee interessant fand.


    Targi (Kossmos) : Wirklich packendes 2-Personen-Spiel, dass es vom Spielgefühl locker mit den grösseren Schachtelformaten aufnehmen kann und sich angenehm taktisch spielt mit einigen wenigen Glückskomponenten. Einzig kann es vorkommen, wie erlebt, dass ein Spieler (nicht ich) davonzieht mit Boni in seiner Kartenauslage und der andere Spieler diesen Rückstand nicht nur nicht wieder aufholen kann, sondern dieser Rückstand sich noch vergrössert, weil der Mitspieler seinen Vorsprung ausbaut. Spätestens in der zweiten Partie weiss man aber, auf was man alles achten sollte und wie wertig und wichtig einzelne Spielelemente zu sehen sind. Endlich mal wieder ein Kosmos-2er auf dem Niveau vom alten Siedler Kartenspiel und Babel.


    Zebraschwein : Eigentlich ein Kinderspiel und so sollte man es auch sehen. Man zeichnet nach Vorgabe ein Tier-Mix aus zwei ausliegenden Tieren, die man vorab verdeckt erwürfelt. Die Mitspieler raten und beide bekommen dann die Tierplättchen als Gewinn, wenn es stimmte. Dazu quetscht man das "Zebraschwein in 3D", wie die Schachtel uns verrät, es aber "nur" ein Gummi-Tierchen ist und wie alles in der Realität mit drei Dimensionen. Nett, aber wir waren nicht die Zielgruppe, da das Spiel zu einfach war und meist nach wenigen Strichen klar war, was da zu raten sein würde.


    Vegas (Alea) : In Fünfer-Runde gespielt und der Anspruch von 1 auf der Alea-Skala stimmt. Man würfel, platziert eine Würfelsorte und wartet, bis man wieder am Zug ist und hofft oder bangt oder ist an den Mitspieler-Würfeleien desinteressiert. Das Zocker-Feeling kam leider zu wenig durch, auch weil die Ausstattung leider arg spartanisch ist. So fehlt auch eine Zuordnung, wer welche Würfelfarbe hat. Mit farbigen Filzunterlagen und Würfel-Arena sicherlich atmosphärischer, aber wohl kaum bezahlbar für die angepeilte Zielgruppe. Soll zu viert mit neutralen Würfel besser sein, wie meine Mitspieler/Innen meinten. Fand ich leider ein wenig enttäuschend.


    Colorio (Kosmos) : Wer fünf gleiche Farben aufdeckt, der scheidet aus. Wer übrig bleibt, der hat gewonnen. Vorab sind auf dem Raster alle Farben abgedeckt und jeder muss drei Farben aufdecken, kann aber auch teils aufgedeckte Farben wieder abdecken. Der Funke wollte bei uns zu Fünft nicht recht überspringen.


    Ab in die Tonne (Cwali) : Zu zweit gespielt. Interessante Idee mit der Mülltonnen-Schräge, in der verschiedenste Pappteile reinrutschen und man platzsparend stapeln sollte. War anfangs wirklich faszinierend und lustig, nutze sich vom Spielablauf aber schon über die drei Runden der ersten Partie arg schnell ab und war nachher eher langweilig. Schade, weil Langzeitmotivation ist über den Gimmick-Faktor leider nicht bei mri gegeben. Ich bleib da lieber bei Fits, da klappt das Rutschen auch besser.


    Würfelwurst (Kosmos) : Einfachste Push-Your-Luck-Würfelei. Nett, kann aber gegen die starken Konkurrenten wie Heckmeck & Co nicht wirklich anstinken meiner Meinung nach. Wird aber sicher trotzdem seine Zielgruppe finden.


    Fazit: Vieles ausprobiert und ein vergnüglich-entspannten Tag erlebt mit lecker-günstigen Essen-Trinken. Danke an alle Orgas und Erklärbären, die das hier mitlesen. Zudem noch die 10% bei AllGames im Ladengeschäft - ich konnte mich aber zurückhalten, auch wenn ich Divinare, Das letzte Bankett und Dungeon Fighter schon in der Hand hatte, weil noch zu viele ungespielte Spiele im Schrank warten und etliches Bewährtes auf eine Revanche-Partie wartet.


    Cu / Ralf

    Internationale Freak-Nischen-Verlage wie in ESSEN in Halle 4 oder 7 wird man da nicht antreffen. Und die anwesenden Verlage hatten in der Vergangenheit auch nicht ihre 4+ Stunden Brocken vor Ort, die eh kaum kein Supporter in vertretbarer Zeit erklären könnte. Also eher einen gemütlichen Spielenachmittag im Mainstream-Bereich erwarten, durchmischt mit einigen Spielefreaks vor Ort, aber auch etliche Familien. Ich lass mich einfach mal überraschen - erwarte aber nicht zu viel, was der Spieletreff gar nicht erfüllen will und kann.