Ein Bekannter von mir hat letzte Woche TNW gespielt und diesen Sessionreport verfasst. Scheint eine echt spannende Runde gewesen zu sein...
ZitatAlles anzeigenAm Freitag haben wir eine recht chaotische, insg. 9 Std. dauernde Partie gespielt - mehrere Camp-Wechsel (Länder wechseln die Seite - entweder zu England oder zu Frankreich), insg. 3 Conquests (Länder ergeben sich dem jeweiligen Eroberer), permanente Führungswechsel, spannende Schlachten; es war wirklich alles drin, was dieses tolle Spiel ausmacht. Zum Schluß gewann ich mit den Franzosen mit 2 Pkt. Vorsprung, lag nach der 2.Runde aber bereits 4 Pkt. hinter den zu diesem Zeitpunkt Führenden Russland u. England zurück an vierter Position. Anfangs kämpft der Franzose allein gegen die Anderen (England, Österreich, Russland u. später eventuell Preußen), was nahezu unweigerlich ab der 2.Runde zu Punktverlusten führt, wenn die Coalition geschlossen gegen Frankreich bleibt. Ziel des Franzosen ist es daher, in der 1.Runde entweder Österreich oder England so schwer zu schädigen, dass die Folgerunden leichter zu durchstehen sind.
Aufgrund meiner Karten entschied ich mich, gegen Österreich vorzugehen und eroberte auch am Ende der ersten Runde Wien u. weitere Schlüsselfelder des Österreichers. Da der Russe Österreich nur halbherzig unterstützte, wechselte Österreich freiwillig in mein Camp (ich habe natürlich zugestimmt, da ich jeden "Freund" dringend in den Folgerunden benötigte). Durch den Campwechsel verlor ich allerdings die Kontrolle über Wien (./. 1 Siegpkt.) u. war am Ende von Runde 1 nur Dritter (hinter dem Engländer, die sich noch Schweden als Verbündeten holten u. inzwischen überall die Meere beherschten und hinter Preußen, die sich noch die Türken als Verbündeten "angelten", was auch jeweils 1 Siegpkt. bedeutet.).
In Runde 2 einzelne Schlachten zw. Rußland vs. Österreich sowie Franzosen/Spanier vs. Briten (vor allem in Spanien u. Italien) mit leichten Siegpkt.-verschiebungen. Russland führte nun vor England u. Preußen (zu diesem Zeitpkt. noch neutral), ich war Vierter u. Österreich war abgeschlagen Letzter.
In Runde 3 erklärte Preußen Frankreich den Krieg. In der Folgezeit wurde Österreich mehr und mehr von Preußen, Russland u. den Türken in die Zange genommen und verlor weitere Punkte, während Frankreich u. Preußen mit großen Einheitenstapeln sich vor allem belauerten, aber wenig kämpften. Das war mir ganz recht, da ich mich mit Napoleon vorübergehend stark um den Briten in Italien kümmern musste (Rom, Neapel - wichtige Keys). Mein Spanier verlor unterdessen gegen Wellington 2 Keyfelder (= 2 Siegpkt.). Durch eine von mir ausgespielte "Foreign War"-Karte musste sich der Türke aus sämtl. Feldern ausserhalb der Türkei zurückziehen, was es dem Österreicher leichter machte, seine Keyfelder wieder nach und nach zurückzuerobern. Am Ende von Runde 3 führte England nur noch knapp vor mir u. den Russen.
In Runde 4 wurde es dann sehr turbulent. Russland fragte mich, ob es in mein Camp wechseln darf, was ich und der Österreich-Spieler annahmen. Preußen bot mir in der folgenden Aktionsphase trotz Kriegszustand an, die Kampfhandlungen zu beenden, worin ich auch sofort einwilligte. Mein Ziel war fokussiert auf England. Mit Napoleon gelang es mir, erst in Spanien Barcelona, Granada sowie die brit. Festungen von Lissabon u. Gibralter zu erobern u. anschl. auch Marseille u. eine weitere franz. Stadt zurückzuholen (insg. 6 VP in einer Runde). Gemeinsam mit den Spanier gelang es mir zum Schluß, Wellington zu besiegen. Letztlich war das Angebot Preußens der Siegbringer, da ich mich nun ausschl. um den Engländer "kümmern" konnte. Österreich u. Rußland nahmen unterdessen den Preußen viele Keyfelder ab und eroberten auch Berlin, wodurch am Ende der Preusse mit ./. 4 VP Letzter wurde. Österreich hatte +2 VP, Russland u. England +4 VP u. Frankreich +6 VP.
TNW ist wahrlich kein historisch korrektes Cosim, aber jederzeit spannend und unterhaltsam. TNW lässt sich selbst zu zweit gut spielen. Ich bevorzuge allerdings ein Spiel zu viert, da das Spiel dann dynamischer ist. Zu fünft ist wiederum etwas problematisch, da Preußen zunächst zuschauen muß und später sehr darauf angewiesen ist, in das "richtige" Camp zu wechseln. Nachdem Russland u. Österreich auf meiner Seite waren, hatte der Preuße natürlich keine Chance mehr.
Endergebnis Partie vom 15.6.2007 (4 Turns):
1. (Frankreich): 6 VP:
Frankreich: +5 Keys +1 Pakt: 6 VP
Spanien: +0 Keys : 0 VP
2. (Russland): 4 VP:
Russland: +3 Keys +1 Ressource: 4 VP
3. (Britannien): 4 VP:
Britannien: -3 Keys +1 Pakt +5 Ressourcen: 3 VP
Schweden: +0 Keys: 0 VP
Emperor: +1 Key: 1 VP
4. (Austria): 2 VP:
Austria: +0 Keys +1 Pakt +1 Ressource: 2 VP
Dänemark: +0 Keys: 0 VP
5. (Preußen): -4 VP:
Preußen: -5 Keys +1 Pakt: -4 VP
Türken: +0 Keys: 0 VP