ZitatOriginal von Tyrfing
Was mich an 1830 gestört hat, war:
[*]es ist sehr fummelig (Geldverwaltung, auch mit Pokerchips)
jedes 18xx ist fummelig wenn man mit Geld spielt. Durch das 18xx-Programm erspart man sich diese zeitaufwendige Geldschieberei.
ZitatOriginal von Tyrfing
[*]Die Berechnung der optimalen Strecken ebenfalls fummelig
(in unserer Partie wurden wir nicht selten von wohlwollenden Mitspielern korrigiert, da seien noch 10$ mehr drin)
das kommt mit der Zeit ... und hängt auch durchaus von der Uhrzeit ab. Bei der 3. Partie an einem Abend, wenn es auf Mitternacht zugeht, dann kommt es manchmal vor, dass man die einfachsten Berechnugnen nicht mehr hinbekommt (120 + 140 = 320 ... alle nicken :-). Dann sollte man auch aufhören )
ZitatOriginal von Tyrfing
[*]es dauert sehr lange
1830 mit dem PC-Programm und erfahrenen Spielern dauert keine 3 Stunden. Teils deutlich weniger. Damit spielt es sich schneller als bsp. Through the Ages (bei dem ich gerne einschlafe)
ZitatOriginal von Tyrfing
[*]es ist sehr unverzeihlich und die Konsequenzen sind fatal
(was ich okay fände, wenn es dann endet, aber ich finde es furchtbar noch Stunden als "Leiche" mitspielen zu müssen - was nicht passieren muss, aber kann)
dann spiel halt eine andere Variante. Nimm ein 1835 .. da kannst Du lange spielen und hast oft nicht das Gefühl eine Leiche zu sein (obwohl Du es schon längst bist ...). Oder spielt 18xx-Varianten, die sich wirklich gut für 3 Spieler eignen (die sind von der Gesellschaftszahl und dem Spielbrett darauf angepasst, was auch mit einer Spielzeit unter 2 Stunden einher geht. Voraussetzung immer: die Spieler planen Ihre Züge permanent und nicht erst wenn sie an der Reihe sind. Aber das ist ja bei jedem denkintensiven Spiel so.)
ZitatOriginal von Tyrfing
[*]es hat sehr viele kleine Ecken und Kanten, die einen Spieler wenn er sie nicht kennt und beachtet ganz schön aus dem Tritt bringen können
ja, das haben komplexere Spiele so an sich.
ZitatOriginal von Tyrfing
[*]Der Priority Deal, also wer in welcher Reihenfolge dran ist. Darauf hat man selbst wenig Einfluss.
(Vergleichbar mit Puerto Rico: Bei einer Expertenrunde mit einem Anfänger gewinnt der Spieler der links vom Anfänger sitzt...)
man kann darauf Einfluss nehmen, aber man kann sein Spiel auch so einrichten, dass es der Position in der Spielerreihenfolge entspricht.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Tyrfing
Die Kombination aus "dauert lange" und "es ist leicht das Spiel zu verlieren" ist schonmal ungünstig. Wenn man dann noch "geschlagen" im Spiel bleiben muss, ist das doof.
Ich weiß hier nicht so recht, ob es nicht einige Ecken und Kanten gibt, die ich so überflüssig finde und ohne die es eleganter wäre.
Bspw. habe gibt es diverse Streckenplättchen die einfach stark limitiert sind. Plötzlich stellt man fest: Hoppla, meine Gesellschaft kommt hier nicht mehr ohne weiteres raus... schade.
Es gibt einfach unheimlich viele Fallen in die man tapsen kann, wo ich nicht weiß, was eigentlich jetzt das Kernthema ist.
Pass auf den Aktienmarkt auf, sonst bekommst du ein faules Ei geschenkt.
Pass bei den Gleisen auf, sonst bist du nachher in einer Sackgasse.
Pass in der Turnorder auf, sonst stellt dir jemand einen Bahnhof vor die Nase.
Das Spiel muss also "richtig" gespielt werden, sonst ist man ziemlich schnell in Schwierigkeiten.
Daraus resultiert, dass man einige Erfahrung braucht um nicht unter zu gehen. Das bei einem langen Spiel, was fummelig zu bedienen ist.
Eine hohe Messlatte wie ich finde.
Wenn man diese mit einer Spielrunde gemeinsam nimmt, kann ich mir vorstellen, dass das Spiel über einen längeren Zeitraum motiviert und wenn es sich abnutzt kann man ja auf eine andere Variante wechseln.
Ich denke aber: selbst wenn es danach noch zündet: So eine hohe Einstiegshürde könnte sich eine heutige Neuerscheinung wohl nur kaum mehr leisten.
Für mich klingt das so, als wenn Du Dich einfach übernommen hast. Wenn Du mit einem Spielneuling ein erstes Spiel spielen willst, dann greifst Du vermutlich auch nicht zu Twilight Imperium.
Und so ist es hier auch. Gerade 1830 ist eine harte Variante. Das weiss man (Quellen dazu gibt es genug im Netz).
Wenn Dich die allgemeine Mechnaik von 18xx interessiert, dann fang mit einer einsteigerfreundlichen Variante an.
Ja, Zeit braucht man dafür immer. Und man muss auch viel denken. Und man kann auch fürchterlich untergehen.
Und Erfahrung schadet nicht. Nur muss man selber wissen ob es einem das System wert ist, diese Erfahrung überhaupt aufzubauen.
Und vielleicht wirst Du ein 18xx irgendwann mal in der selben Zeit spielst wie ein DSvC-Seefahrer.
Sicher haben heute viele Spiele eine deutlich niedrigere Einstiegshürde, aber spielt man diese Spiele auch in 20 Jahren noch?
Gruß
rojack