Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Absolutes Lieblingsspiel“

    Hmm, nee, das kann ich so nicht unterschreiben. Es gibt so einige Spiele, mit denen ich leider auf wenig Gegenliebe bei vielen, vielen Mitspieler*innen gestoßen bin, und die dennoch einen festen Platz in meinem Herzen haben - oder auch vielleicht, weil ich sie deshalb nicht so oft spielen kann wie ich das gerne würde. Da sind Klassiker wie Medici und Baumeister von Arkadia dabei, die beim Publikum heute als zu alt gelten, aber auch aus mir unerfindlichen Gründen als total provokativ geltende Titel wie "Isla Dorada" (der Auktionsmechanismus und die harten Bestrafungen bei hohem Glücksfaktor stößt jede Menge Menschen ab) oder "Hoftheater" (ich liebe die Psychologie hinter dem Spiel, wenn alle die zweitbeste Alternative wählen, weil sie fürchten, dass alle auf die beste Alternative gehen etc., aber viele Spieler*innen hassen diesen Wahlmechanismus ja auch bei Coloma, wo man ihn aber besser entkräften kann). Das sind Spiele, die ich durchaus zu meinen Lieblingsspielen zählen würde, auch wenn es nur wenige Menschen gibt, die sie - wenn ich sie nicht an meinem Geburtstag etc. zwinge - freiwillig mitspielen.

    Wenn es um das Spiel geht, das mich am meisten geflasht hat, dann war das Pandemic Legacy Season 1. So ein Spielerlebnis hatte ich davor noch nie und danach auch nicht mehr, einfach weil man dann Legacy schon gewohnt war. Klar ist Season 2 und 0 besser, trotzdem war das erste das beeindruckendste. Aber eben auch ein Kurzzeitvergnügen, daher würde ich als Langzeitbrenner unbedingt noch einen Titel nennen, der mich durch all die Jahre begleitet hat und, obwohl ich das Book of Tales langsam auswendig kenne, nie langweilig wurde: Tales of the Arabian Nights. Wahnsinnig tolles Storytelling-Spiel, von dem ich wohl jede je erschienene Auflage besessen habe (die erste englische aus den 1980ern von TSR, die auf unglaublich miserablem Papier gedruckt war und am Ende schlicht zerfallen ist, als wäre sie ein Vampir beim Sonnenbaden, die deutsche Übersetzung des dickeren, bis dahin unveröffentlichten Storybooks durch Heinrich Glumpler, dem ich dafür auf ewig Dank schulde, und zuletzt die Luxusausgabe von Z-Man, die mich die letzten 10 Jahre begleitet hat). Ich wünschte immer noch, ich würde einen würdigen Nachfolger dazu finden, und manche waren nah dran (Agents of Smersh war ziemlich gut), aber bisher habe ich nichts gefunden, mit dem man ähnlich viel Spaß haben konnte.