Beiträge von Brendarik im Thema „Aktuell gespielte Videospiele“

    Hast du denn Civ6 gezockt? Wie fällt da dein Vergleich aus?

    Mich hat HK von Anfang an wegen der Gebietsmechanik nicht angesprochen. Andere Elemente klingen frisch in der Civ-Szene, das Wechseln der Zivilisation zum Zeitalterwechsel finde ich mutig, aber vielleicht doch noch gelungen (meine Kenntnisse basieren auf YT-Videos).

    Hab auf Civ6 ca. 800 Stunden und es ist in keinster Weise vergleichbar. Natürlich hat es ein ähnlich Thema, aber die Tiefe im Spiel gegenüber Civ ist eher niedrig. Das Stadtmanagement durch die geringe Anzahl der Städte niedriger und da man über die Gebiete später nahezu gleiche Voraussetzungen hat, nicht so spezialisiert. Ich hatte also nicht die eine Stadt, die als Schutzwall fungiert, oder eine Stadt, die dank hoher Produktion für Wunder gut geeignet ist.
    Religion spielt keine wirkliche Rolle, Krieg ist weniger taktisch und Wunder können von allen Städten gebaut werden - liefern daher auch nicht so spezifische Boni.
    Das Wechseln der Civ ist eine nette Idee (neben den Gebieten das Kernelement) - und meiner Meinung nach am Anfang wichtiger. Ziel ist die jeweiligen Spezialgebäude zu bauen, da man diese nicht wieder verliert. Ich habe zB mit den Ägyptern begonnen, um die Produktion nach oben zu bekommen. Die Idee jeweils das zu pushen, was aktuell benötigt wird ist ganz gut.
    Letztendlich ist beides nicht wirklich vergleichbar, da Humankind gefühlt viel weniger mit Optimierung zu tun hat als Civ.

    So, nach ein paar Tagen Humankind, muss ich leider sagen, dass ich absolut enttäuscht bin.

    Woran liegt es? Zum ersten war mit nicht bewusst, dass es der gleiche Entwickler wie bei Endless Legend ist, was einem aber nach sehr kurzer Zeit klar wurde, da es sich vor allem mit dem Gebietsmanagement sehr ähnlich spielt. Das Problem ist, Endless Legend ist kreativ, ungewöhnlich und hat viel mehr Tiefgang, für mich spielt es sich wie ein billiger Abklatsch. Kennt man EL nicht, ist das wahrscheinlich von Vorteil für den Eindruck. Eine Tiefe wie Civ erreicht es allerdings nicht annähernd.

    Die Optik sieht zu beginn toll aus und das kurze Steinzeitspielchen macht auch Spaß (selbst wenn es sehr repetitiv ist, nach dem 3,4 mal), allerdings verändert sich meine Welt einfach nicht wirklich. Ob ich in der Antike oder Moderne bin macht auf der Karte keinen großen Unterschied - keine Straßen, Bahnstrecken. Die kleinen Häuschen ändern sich zwar und die Städte breiten sich aus, aber das ist nicht irgendwie hübsch und wirkt sich kaum aus, ich hatte das Gefühl, als schaue ich mir ständig die gleiche Karte an.


    Was das Spiel letztendlich für mich erstmal völlig unspielbar macht, ist die Art und Weise Krieg zu führen. Dass dieser Mumpitz es so ins Spiel geschafft hat, ist unglaublich: Man hat keine Möglichkeit Kapitulationsverhandlungen abzulehnen. Beispiel: Mein Gegner hat 5 Städte, ich erobere recht schnell 3 davon und er ist mir gnadenlos unterlegen, die Eroberung seiner 4. Stadt lässt seine Kriegsunterstützung auf 0 fallen und er bietet die Kapitulation an. Jetzt habe ich Punkte, die ich in Forderungen umsetzen kann. Diese reichen aber gerade so für 2 seiner Städte, nicht aber um ihn zum Vasall zu machen. Ablehnen kann ich nicht. Ergo: ich verliere 2 der schon längst eroberten Städte und bin mit ihm im Frieden... Soweit ich gesehen habe, ist die Möglichkeit dies zu verhindern nur, alle Städte UND Truppen zu vernichten bevor seine Kriegsunterstützung 0 erreicht. Sprich, hat der Gegner am Südpol einen Späher, wird er durch Kapitulation Städte zurückerhalten. Also muss ich ein paar Runden warten, Forderungen stellen, die nicht erfüllt werden um einen Kriegsgrund zu erzeugen und der Spaß geht von vorne los, damit ich wieder einen Teil erobern kann.


    Ich werde mal abwarten, was da noch an Patches kommt. Aber jetzt hab ich eher wieder Lust auf Endless Legend...