Was ist denn das erste Fazit der WoW Classic Wiedereinsteiger?
Der Brettspielkonsum leidet bei uns aktuell deswegen.
Das mir die Lvl-Phase Spaß macht war mir klar, mal schauen wie es auf 60 aussieht.
Die Atmosphäre ist insgesamt angenehmer wie bei BFA, ein paar Stinkstiefel sind aber natürlich trotzdem unterwegs.
Fasziniert war ich von meiner Frau, ist kein so großer Videospieler und wird allerspätestens nach 2 Stunden am Stück unruhig und hat keine Lust mehr. Jetzt bei WoW Classic haben wir aber eine 7 Stunden Session zusammen gemacht wo der kleine bei Oma und Opa war. Und ich musste dann sagen ob wir mal noch was anderes machen sollen
Classic übt einfach eine spezielle Faszination aus, woran das auch immer liegen mag.
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Kommt mir leicht bekannt vor. Der ganze alte Freundeskreis zockt wieder. Wenn man jetzt Classic spielt, dann weiß ich warum so viele "Multiplayer" bei mir versanden. Sie sind zu leicht und eigentlich gar keine Multiplayer, sondern Singleplayer mit anderen Spielern. Es ist das gleiche wie Eurogamer wo jeder wie ein Solist rumoptimiert und am Ende hat einer gewonnen. Die letzten Jahre war ich immer auf der Suche, immer Hoffnung gehabt, mal mit mehr, mal mit weniger vielen Freunden und alle sind gefloppt. Anthem, Destiny 2, zum Teil Destiny 1, The Division, The Division 2... und diverse MMOs... eine zeitlang wohl sogar alle die auf dem Markt waren. Ich zähle die letzten WoW Addons sogar dazu.
Warum ist WoW Classics nun ein Erfolg? Nur wegen der Nostalgie? Ich denke nicht. Der Erfolg kommt daher, weil du alleine eine Wurst bist. Ab LV 8/10 geht es mit Quests los, wo du nur auf den Po kriegst. Alles ist mühsam. Die Laufwege weit. Sterben? Der Horror zur Leiche zu laufen. Geld? Schnell weg, alleine die Kosten der Fähigkeiten. EIn normales Mount? Absoluter Luxus!
All das sorgt dafür, das die Leute zusammenhalten. Es werden Buffs verteilt, man chattet in allen Kanälen, man lernt mal wieder andere Leute kennen. Ständig ist man in Gruppen unterwegs und man hilft sich. Mir wurden sogar Taschen geschenkt, es haben fremde Leute bei ner Klassenquest einfach mal 20 Minuten gewartet, weil ich noch nicht so weit war. Das habe ich das letzte Mal vor 15 Jahren erlebt, in WoW
Und hier muss ich PowerPlant auch widersprechen – wenn ich ihn richtig verstanden habe. Heute mag in WoW das Questen abwechslungsreicher sein, es ist garniert mit Dialogen und Sequenzen, mit allerhand Scripten. Aber du machst ihn alleine und schnell. Danach kommen die 5er Inis, auch die sind anonym, weil jeder ein Tool benutzt. Man sagt Hallo und Cu, greift Items ab und rennt am besten so schnell wie möglich durch. Alles ist auf den Raid fokussiert und selbst der geht heute Solo. Denn zusammenspiel in einer Raidgruppe hat man maximal auf Hardcore mit einer Gilde. Ich kann den heutigen WoW Content ansonsten komplett allein spielen ohne jemals mit jemanden gesprochen zu haben und sehe sogar die Raid-Inis. Ganz ehrlich, ich fand das auch mal toll. Das war ein schleichender Prozess! Man begrüßt den Komfort und wundert sich dann, warum es eigentlich gar nicht fesselt. WIe gesagt, ich hatte das so bei verdammt vielen Spielen. Aber was ist ein MMOG ohne Gemeinschaft? Es ist schlechter Singleplayer mit Fetchquests. Braucht eigentlich kein Mensch.
Dazu sind heute Spiele darauf ausgelegt, dem Spieler immer Action um die Ohren zu hauen. Überall Bling Bling! Hier ein Dorf, vier Quests, um die Ecke die Questarea, dann Sequenz, Oberboss der nichts kann, fetzige Items, drei Meter weiter, der nächste Jahrmarkt. Die volle Dröhnung! Und dann lauf einmal durchs Brachland und erlebe die Weite dieser Landschaft. Diese Zeit, diese Ruhe, das gönnt sich kein Spiel heute mehr. Alles muss direkt in kleinen Häppchen und unkompliziert sein, weil wir ja alle keine Zeit haben...