Beiträge von [Tom] im Thema „Siegpunkte oder Spielziel?“

    Ich dachte bisher, dass man Monopoly so lange spielt, bis alle anderen Spieler bankrott sind? Ich muss zugeben, ich habe die Regeln von Monopoly noch nie gelesen - auch nicht von Mensch-Ärger-Dich-Nicht oder Mühle - das sind diese Kindheits-Familienspiele, bei denen "jedes Kind weiß", wie sie funktionieren...


    Aber ansonsten hast Du natürlich recht: Auch bei Monopoly setzt Du Dein "Vermögen" ein, mit dem Risiko, eventuell anfallende Mieten nicht mehr bezahlen zu können und Dich so selbst aus dem Spiel zu kegeln...

    Klar kann man jedes Spiel in Siegpunkten ausdrücken - aber Spiele, die offensichtlich mit Siegpunkten arbeiten, haben ja oft Gemeinsamkeiten wie ein relativ abstraktes System, diese zu erlangen. Meistens auch mehr als ein System, um mehr als einen Weg zu Gewinnen zu ermöglichen.


    Interessant sind da noch die Spiele, bei denen das erwirtschaftete Geld = der Siegpunkte ist; hier investiert man einmal erlangte Siegpunkte, um sie zu mehren. Von der Idee her sehr schön...
    (Beispiel: Fabrikmanager)

    Bei Tabletop-Turnieren werden zum Beispiel auch die Differenzen der vernichteten gegnerischen Truppen zu den eigenen Truppen notiert, um als Tiebreaker zu fungieren - sozusagen Siegpunkte als Tiebreaker.


    Ich fände es übrigens nicht schlimm, wenn es in einem 5-Spieler-Spiel eben nur einen Sieger gibt, der die Bedingungen zum Sieg erfüllt - siehe Kyklades: Nur einer der bis zu fünf Spieler hat am Ende zwei Metropolen, und damit das Spiel gewonnen.
    Oder auch Funkenschlag: Im Idealfall hat nur ein Spieler alle Städte (die zum Sieg notwendig sind) angeschlossen - als Tiebreaker dient das Geld.


    Dennoch kann man seine eigene Position ja relativ zum Sieg betrachten: "Nur noch eine Runde hat gefehlt." oder "Nur noch ein Fort, dann hätte ich die zweite Metropole gehabt." usw...

    Du hast Recht. Die Leiste an der Seite vergesse ich gerne - ich denke immer, dass man gewinnt, sobald man alle seine Städte angeschlossen hat. Aber ein Spiel dauert ja mehrere Runden mit jeweils neuen Städtekarten und Schienenbau. Insofern ist TransEuropa/Amerika also auch ein Siegpunkte-Spiel...

    Es gibt aber auch durchaus das teilweise Erfüllen von Zielen - siehe zum Beispiel Fürstenfeld: Da kann man schon 5 von 6 Palastteilen gebaut haben; oder auch TransEuropa/Amerika: Da werden sozusagen die fehlenden Runden als Minuspunkte angerechnet. Aber es geht dennoch um das Erreichen des Spielziels - alle eigenen Städte verbunden haben...

    Zitat

    Original von GangZda
    twilight struggle?


    Jein - nur teilweise:
    - Spielziel: Europa kontrollieren (und dann werten!)
    - Siegpunkte: Nach 10 Runden oder mit Wargames


    Also ist es eigentlich ein Spiel um Siegpunkte mit der Möglichkeit, durch ein Szenario-Ziel das Spiel vorzeitig zu gewinnen. :)


    Zitat

    Original von Warbear
    als nur stupide Siegpunkte einzusammeln ...


    Also, "stupide" muss es nun wirklich nicht sein. Es ist ja nicht schlecht per se...

    Naja, Dominion zähle ich mal zu den abstrakten Spielen. Schach hat ja zB ein konkretes Spielziel...


    Interessant finde ich die Spiele, in denen die Siegpunkte gleichzeitig investiert und "vermehrt" werden müssen - bei Fabrikmanager zum Beispiel. Letzten Endes alle Spiele, in denen man Geld ausgibt um mehr Geld zu machen - und der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt.


    Aber mir fallen wirklich nur wenige Spiele ein, die nicht kooperativ sind, keine Siegpunkte zählen, aber dennoch VERSCHIEDENE Möglichkeiten bieten, zu gewinnen. Da sticht immer noch Das Ende des Triumvirats heraus...

    Das hört sich als Überschrift seltsam an, zugegeben. :)


    Was ich meine: In der letzten Zeit habe ich viele Spiele erklärt; mittlerweile sage ich nur noch seufzend: "In diesem Spiel geht es, ihr ahnt es sicherlich schon, um die meisten Siegpunkte..."


    Ich kann ja die Problematik verstehen, das es am einfachsten ist. wenn man Siegpunkte als Mass des Erfolgs anlegt. Damit kann man sehr einfach skalieren, welche Aktion wie sehr das Gewinnen beeinflusst, und man kann auch verschiedene Strategien erlauben, um zu Gewinnen.


    Dennoch vermisse ich inzwischen die Spiele, die eben nicht Siegpunkte als Siegbedingung haben, sondern ein konkretes Spielziel. Mir fallen da nur wenige Spiele ein:
    - Dos de Mayo
    - Das Ende des Triumvirats
    - Blitz & Donner
    - Fiese Freunde Fette Feten
    - Funkenschlag (!)
    - Fürstenfeld
    - Claustrophobia


    Davon abgesehen gibt es ungewöhnliche Spiele, wie z.B. Die Werwölfe von Düsterwald, die ja auch ein konkretes Ziel als Siegbedingungen für beide Seiten haben.


    Spiele wie König von Siam oder Age of Mythology sind da recht interessant, da sie das System manipulieren; bei König von Siam findet man erst im Laufe des Spiels heraus, was denn ein Siegpunkt ist - bei Age of Mythology legt man selbst fest, welches Ziel wieviele Siegpunkte bringt...


    Kurios wird es, wenn ein Spiel ein Thema hat, das eigentlich ein konkretes Ziel vorgibt, dann aber DOCH mit Siegpunkten arbeitet: Stronghold.
    Das führt dann zu Situationen, in denen der Verteidiger gewinnen kann, indem er früh die Burg fallen lässt... :)


    Wie ist es denn bei euch?
    Habt ihr mehr Spaß an Siegpunkte-Spielen, oder lieber doch konkrete Ziele?
    Und welche Spiele fallen euch dazu ein?