Am Samstag bis gerade eben im Rahmen einer Geburtstagsfeier mit Brettspiel-Unterhaltung und lecker Essen vom Grill. Wobei die gefühlte Temperatur heute extrem war und zumindest bei mir für arge Konzentrationsprobleme gesorgt hat, so dass eher einfache Kost auf den Tisch kam. So musste dann Offrandes und eine weitere Partie Zombie State vertagt werden und auch für die kreative Kost wie Who would Win, Telestrations, Nobody is perfect oder auch Buzz-it war es schlicht zu überhitzt. Aber die Spiele laufen ja nicht weg. Stattdessen habe ich folgendes gespielt in entspannter Runde:
Pony Express : In 5er-Vollbesetzung gespielt. Im Kern würfelt man und versucht zu bluffen, wenn man eben nicht gut würfelt. Also Glück haben oder Glück vortäuschen. Dazu noch der nett-auflockernde Geschicklichkeits-Aspekt, wenn es mit Würfel-Schnippen zu Cowboy-Duellen geht, oder auch Indiander abgeschossen werden sollen. Das war jetzt meine dritte oder sogar vierte Partie, aber das Spiel krankt leider an zu wenig Würfelkombinationen. Eventuell sollte man einfach einen Würfel dazu nehmen, um die Chance zu haben, auch mal mehr als nur ein Doppel-Zwilling zu haben, womit man aber kaum von der Stelle kommt. So richtig rund lief da leider noch keine Partie - entweder wurde zu viel oder zu wenig angezweifelt und wer einmal hinten liegt, kann kaum aufholen, weil man eben schlicht extremes Würfelglück haben muss.
=> Wie hat Pony Express in Euren Spielrunden gezündet? Habt Ihr eigene Varianten ausgetestet?
Thurn & Taxis : Ein Klassiker, der allerdings den grossen Vorteil hatte, dass wir die Regeln nur kurz auffrischen mussten und die Spielzeit recht überschaubar ist und auch war in anderer 3er-Runde. Macht Spass, spiele ich auch immer wieder gerne mit, wenn es mal nicht zu anspruchsvoll sein soll. Hat nur eben recht wenig Interaktion und so gewinnt der glücklichere oder taktisch beste Planer, wobei es viel Erfahrungsraum gibt, die optimale Partie zu spielen.
=> Lohnt es sich, mit den Erweiterungen zu spielen und wie ändert sich damit das Spielgefühl?
Mosaix : In Warteposition bis zum Abendessen gespielt. Nett, aber nicht besonders spektakulär. Eher eine Multi-Solo-Knobelei um die Wette. Wenn man zu extrem schaut, ob Würfelkombinationen bei den Mitspielern nicht passen und bei einem dann doch, dann kann es sich ziehen. Wir haben es eher flott runtergespielt und am Ende bin ich mit zu wenigen 5er-Feldern gnadenlos untergegangen.
Grimpe! : Die französiche Version von Climb!, die leider noch nicht in Deutschland bei Heidelberger erschienen ist, obwohl mal kurzzeitig angekündigt gewesen. Orginelles Spielprinzip, weil man per Fingerakkrobatik eine Art Free-Climbing-Griffe auf dem Spieltisch simuliert. Braucht allerdings eine rutschfreie Unterlage, damit die Karten nicht zu schnell verschoben werden. Gar nicht so einfach, wirklich viele Punkte zu machen. Haben es aber eher nur angetestet, als wirklich komplett gespielt. Eine Filzunterlage oder Tischdecke ist da schon ein Muss, die hatten wir aber leider nicht. Werde ich hoffentlich nochmals und dann richtig in geeigneter Runde auf den Tisch bringen. Der Aufforderungs-Charakter ist schon enorm.
Arcanum : Dominion konfrontativ gespielt, aber mit recht wenig Deckbau. Stattdessen regiert eher der Zufall, welche vier Handkarten man zieht und was man eben damit machen kann, ist schon fast vorgegeben. Eventuell wird es in der Profiversion mit Aufträgen & Co besser. So ist es leider ein wenig belanglos und zog sich in seiner Wiederholung dann auch. Wenig planbar, da durch verdeckte Karten und Karten mit Ereignissen der Mitspieler viel Chaos ins Spiel kommt.
Time's Up und Time's Up Boardgamegeek : Die normale Version ist besser, weil sich Persönlichkeiten eben besser erklären lassen als irgendwelche Brettspiele, die man auf den Punkt beschreiben kann oder eben auch nicht. War wiedermal lustig, auch wenn sich so langsam die Begriffe abnutzen, weil eben wiederholen und so sich auch Beschreibungen, Worte und Phantomiemen wiederholen, wenn die naheliegend sind. Hat aber immer noch ausreichend komische Mitlach-Momente, die über die Spielzeit tragen. Es wird Zeit, dass die diversen Zusatzeditionen auch in deutsch erscheinen.
Zoff im Zoo : Neben Wizard eines meiner Lieblingsstichspiele, das eben auch in grösserer Runde funktioniert, aber ebenso einfach zu spielen ist, weil die Stichmöglichkeiten direkt auf den Karten stehen. Gewinnen ist trotzdem noch eine kleine Kunst - zumindest für mich. Immer gerne wieder!
Und gleich am Sonntagnachmittag geht's in Dreierrunde weiter. Mal sehen, ob eine Revanche Agricola gewünscht wird oder eben doch was anderes ...
Cu / Ralf