Von Rezensenten erwarte ich keine Objektivität.
Bei Spielen gibt es ohnehin sehr wenig, das aus meiner Sicht objektiv beurteilt werden könnte, vielleicht, ob ein Spiel „spielmechanisch funktioniert“. Brettspiele sind aus meiner Sicht ein der Unterhaltung dienendes Kulturgut; was mich unterhält, ist doch rein subjektiv.
Schon die Frage, ob eine Spielregel so geschrieben ist, dass man danach das Spiel ohne weiteres spielen kann, hängt in ihrer Beantwortung doch von den kognitiven Fähigkeiten des Regellesers ab; die allermeisten Regelfragen, denen man in Foren begegnet, sind eigentlich keine, sondern offenbaren nur, dass der Fragesteller nicht richtig gelesen oder nicht richtig verstanden hat, oder einfach nur zu faul ist, selbst ein wenig nachzudenken, was für andere gar kein Problem wäre.
Jeder hat doch auch seine ganz eigene und damit subjektive Herangehensweise an ein Spiel. Mich etwa interessiert vor allem, ob ein Spiel mich thematisch anspricht, sein Thema spielmechanisch gut umsetzt und ein „angenehmes“ Spielgefühl bei mir hervorruft; Ecken, Kanten und Zufälle darf es gerne haben, völlige Planbarkeit dagegen nicht -ich will ja spielen und keine Mathematikaufgabe lösen.
Wenn eine Rezension mir dazu Auskunft gibt, stellt sie mich zufrieden. Ob ich ein Spiel kaufe, oder nicht, ist davon nicht abhängig.