Cooler Thread.
Habe dafür meine Essen-Liste mal nach "keine Demos", "keine Expansions" und gleichzeitig "not interested" sortiert und dann absteigend anzeigen lassen nach "Thumbs" (also Hotness oder Beliebtheit) auf BGG. Dabei kam das hier Prominentes raus, was ich für mich persönlich aussortiert habe:
1. Endeavor: Deep Sea -> mir viel zu ähnlich zum "alten", normalen Endeavor
2. Black Forest -> mir zu ähnlich zu Die Glasstraße, was ich liebe und nie mein Regal verlassen wird
3. The Lord of the Rings: Duel for Middle Earth -> mir zu ähnlich zu 7 Wonders: Duel, was ich liebe und nie mein Regal verlassen wird
4. Explorers of Navoria -> mir persönlich viel zu bunt. Sieht aufgebaut bisschen aus wie ein Fiebertraum auf Droge
5. Castle Combo -> mir zu ähnlich zu GOSU, und außerdem konnte man es schon länger vor der Messe auf BGA online spielen, daher verstehe ich den aktuellen Hype offen gestanden überhaupt nicht. Zudem ist mir das Kartenartwork zu komödiantisch und unschön. Wie bei Barbaria beispielsweise schaue ich da einfach nicht gern hin, wenn alle Charaktere absichtlich ein wenig "auf hässlich" gemacht sind. Mag vielen gefallen, absolut, aber meins ist es nicht.
6. Conservas -> früher habe ich mir eingeredet, dass ich oft solo spiele. Mittlerweile weiß ich, dass das eher Wunschdenken ist. Ich spiele schon öfter als der Durchschnitt allein, aber nicht genug, um mir noch mehr Solobrettspiele zu kaufen. Daher ist es von der Kaufliste gewandert - Vorschusslorbeeren, wunderschöne Optik und spannendes Thema zum Trotz.
7. Undaunted 2200: Callisto -> bin immer noch sehr happy mit Normandy und brauche da wirklich keine anderen Settings oder Weiterentwicklungen
8. Sand -> ein Freund von mir aus der Branche der mir sehr nah steht und dessen Geschmack ich schätze (plus welcher sich oft mit meinem deckt) hat mir stark davon abgeraten. Hätte wohl zusätzlich auch bei KOSMOS gelegen für die deutsche Version und wurde dort auch abgelehnt, von daher. Wird einen Grund haben und daher vertraue ich mal den Fachleuten.
9. Kelp -> ähnlich wie bei Conservas, ich habe einfach schon zu viele Zweispieler-Titel und bin riesiger Fan von denen, die ich habe. Viele davon werden zu wenig gespielt und daher möchte ich hier erstmal kürzer treten bei reinen Zweiern. Schade, weil mich Kelp nicht nur spielerisch reizt, sondern auch mal etwas anderes ist vom Thema her sowie spitzenmäßig aussieht.
10. Concilium Urbis -> Spricht eigentlich alles dafür, dass es mir gefällt, aber als ich dann die Mini Plättchen gesehen habe, wo nicht nur etwas draufgelegt wird, sondern auch noch sehr unruhiges 3d-Artwork drauf ist, war es dann bei mir vorbei. Gefällt mir einfach optisch nicht gut genug und es sind auch viele Stadtbauspiele im Regal, darunter für mich zeitlose Klassiker wie Suburbia, sodass ich CU wohl nicht brauche.
11. Harmony -> Selbes Ding wie bei Conservas und Kelp, nur liegt es hier am Coop. Kommt bei uns einfach nicht mehr oft genug auf den Tisch, man hat genug Coops und selbst die, die man hat, vermisst man manchmal von der Frequenz her. Daher brauche ich erstmal keine Neuen aktuell. Hätte mich aber definitiv sehr gereizt.
12. Ironwood -> Siehe Kelp.
13. Pampero -> mir offen gestanden einfach zu teuer. Ich möchte etwas mehr darauf achten, wie viel ich so für Brettspiele ausgebe, vor allem für Einzelschachteln, und da sind 120 Kröten schon wirklich weit über dem Sweetspot, der sich noch gut anfühlt. Sowas möchte ich so gut es geht reduzieren. Und ich hoffe auch, dass, je mehr Leute sich dagegen positionieren und so etwas nicht mehr kaufen, die Verlage wieder zu etwas niedrigeren MSRPs zurückgehen bzw ihre Kalkulationen mit etwas weniger Marge ausstatten respektive weniger Deluxe Komponenten reindrücken, die teuer in der Produktion sind, aber eigentlich keiner so wirklich braucht. Gibt viele mögliche Ansätze in die Richtung.
14. Thingstead -> Hier war ich trotz der selbst gewählten Prinzipien von Kelp und Ironwood schon fast beim Kauf, aber dann habe ich mir die Regeln durchgelesen und gemerkt, dass das einfachstes Area Control ist, fast schon ein Kinderspiel. Dafür sind die Artworks aber viel zu gruselig. Also weiß ich offen gestanden nicht, für wen das Spiel gemacht sein soll. Schade dass der Verlag da nicht die Cojones in der Hose hatte, Scott Almes mal eine Ansage zu machen und etwas mehr Fleisch einzufordern. So wie es jetzt ist, wird es nur Area Control Neulingen Spaß machen und die fangen imho lieber gleich mit anderen Titeln an wie z.B. Small World, Joraku, oder von mir aus sogar Blood Rage. Echt schade, wie viel Potenzial und tolles Artwork hier meines Erachtens nach in den Sand gesetzt wurde. Jede Topliste Ende des Jahres, wo dieser Titel auftauchen wird, kann ich getrost direkt nicht mehr ernst nehmen.
15. Cryptic Nature -> Hatte ich den fast fertigen Proto schon in einer kompletten Partie gespielt und ging leider nur "okay". Irgendwie hat mir etwas gefehlt. Was sehr schade ist, weil das Spiel wirklich viel versprochen hat und für meine Augen überragend anmutet äußerlich. Auch thematisch habe ich mich hineingezogen gefühlt. Aber es war dann doch zu viel Zufall und Familienspiel als "Experte" drin, was ich mir gewünscht hatte.
16. Panda Spin -> Das genaue Gegenteil von Thingstead und Cryptic Nature haha. Mir wurde hier viel zu viel in einen Topf geworfen und ein funktionierendes Spielsystem (nämlich das reguläre "Card Shedding", wo man schnellstmöglich seine Hand leer machen muss, in der Regel mittels Kartenkombinationen) völlig unnötig verkompliziert. "Never change a running system" hat nie mehr zugetroffen als hier. Und dabei habe ich eigentlich gar nichts dagegen, wenn man mal etwas anders macht oder Mechanismen abändert. Eigentlich sogar im Gegenteil. Aber halt nicht wie hier "mit der Brechstange". Das wirkt dann nicht mehr elegant und ist nur noch verkopft um des Verkopftseins-Willen. Ein Zug ist zum Beispiel so, dass man anstelle des Ausspielens einer größeren Kartenkette oder einer "Windkarte" passen kann. Wenn man aber passt und vorher schon mal Karten in einen Stich reingespielt hat und alle diese Karten oben Orange waren, werden alle davon umgedreht, sind plötzlich oben Blau. Und dann sind alle eigenen Zahlenwerte auf den Karten plötzlich ganz anders. Zusätzlich triggern teils Fähigkeiten, wie sich z.B. einen Kartenwert für eine einzige Karte frei aussuchen zu können, einen Bambustoken zu nehmen, vom Gegner einen Bambustoken zu klauen (aber auch nur einen pro Panda den man hat), und so weiter. Und hier bin ich noch nicht mal auf die Windkarten eingegangen. Teils muss man am besten drei, vier Stiche vorausdenken und am besten natürlich noch antizipieren, was die anderen haben könnten, immer mit der Gefahr, dass sich ja alle ihre Karten plötzlich umdrehen können und ganz andere Werte und Effekte haben. Tl;dr: Was für Genies oder Leute, die sich aufgrund ihrer überlegenen Intelligenz am Tisch heizen lassen wollen. Zwei Schnörkel zu viel für mich persönlich. Hat nichts mehr mit einem Absacker zu tun, sondern ist ein vollwertiger Brainburner, für den man gut und gern mal 45 Minuten braucht.
Lg