Beiträge von koala-goalie im Thema „20.05.-26.05.2024“

    Ich war auf einem Spielenachmittag und da gab's

    #Evacuation

    Zu viert. Für drei die Erstpartie. Gespielt wurde die "Punkte"-Variante über vier volle Runden mit den einfachen Aktionskarten und der "kleiner gleich" Bedingung für den Bonus bei den Fortschrittspunkten. (Der Erklärer ließ und hier jeweils die Wahl.) Gedauert hat es ca. 3 Stunden.

    Und ... Mir hat die Runde gefallen und auch richtig Spaß gemacht, aber so ganz rund kann mir das Spiel nicht vor. Die Ausgangssituation finde ich ja erstmal großartig: man hat auf der einen Seite eine starke Wirtschaft, muss die aber abreißen, mit gebauten Raumschiffen rüber auf den neuen Planeten fliegen und dort wieder aufbauen. Punkte gibt's im Wesentlichen für die niedrigste der drei Produktionen (Stahl, Nahrung, Energie) und für gedraftete Zielkarten. Außerdem gibt's Minuspunkte wenn man den Umzug nicht komplett schafft oder mal an der Versorgung mit Nahrung oder Unterhaltung gescheitert ist.

    Im Spiel drin ist jetzt viel Ressourcen-Rechnerei und Optimiererei, weil man hat zwei Depots auf den beiden Planeten und muss Dinge jeweils aus dem richtigen Depot bezahlen. Außerdem gibt's ein Aktionswahlsystem, welches Aktionen mit einer Satelliten Leiste (oder Fortschrittsleiste) verknüpft. Außerdem kosten Aktionen Energie (zwei pro Runde sind gratis). Und sowohl mit dem Aktionswahlsystem als auch mit dieser Satelliten Leiste wurde ich nicht ganz warm. Das funktioniert zwar, ich hatte aber eben so ein Bauchgefühl, dass da spielmechanisch noch deutlich mehr drin in gewesen wäre. Weil ... Ich spekuliere hier Mal ... die Interaktion in diesem Spiel vielleicht darauf hätte beruhen sollen. Weil man eben über die Schritte in seinen Aktionen die Positionen seiner Satelliten steuern kann und damit gegebenenfalls wichtige Symbole ergattern kann (ohne die man zum Beispiel bestimmte Fehler nicht bebauen darf). Aber irgendwie tut es das nicht richtig, weil ... Zu viel zu rechnen und zu wenig Konsequenzen. Man müsste dafür eigentlich an Anfang des Jahres schon die eigenen drei bis fünf Aktionen durchrechnen und die sich möglicherweise ändernde Spielreihenfolge mit einbeziehen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Spiel hier im Entwicklungsprozess noch verzeihender wurde. Ansonsten konkurriert man halt noch um Karten in einer gemeinsamen Auslage oder um Bauplätze auf dem Planeten, aber da ist eigentlich alles ausreichend vorhanden. So richtiger Nervenkitzel ob der eigene Plan auch durchgeht war nicht vorhanden (und das eigene Kopfrechnen Talent ist für das Gelingen der Pläne wahrscheinlich entscheidender als das Handeln der Mitspieler). Also ich würde es gerne nochmal mitspielen, aber mein Bauchgefühl hätte sich gewünscht, dass aus der Idee und dem Prototypen ein anderes und vielleicht besseres Spiel entstanden wäre. Am Ende landete ich mit 64 Punkten einen Zähler hinter dem Spieler mit Erfahrungsvorsprung auf dem zweiten Platz.

    #Evenfall

    Jetzt die dritte Partie Evenfall, diesmal zu dritt und da wir alle das Spiel schon kannten mit der asymmetrischen Seite der Tableaus. Gedauert hat es gute 1,5 Stunden. Ich loste "The Cross" welche in der asymmetrischen Variante eine stärkere Clan-Leiste zur Verfügung haben und zog direkt zu Beginn ein Ritual welches mit erlaubte einen Schritt aufzusteigen und die Belohnung zu verdoppeln. Das habe ich mit einem Spezialisten kombiniert der mich das zweimal machen ließ. Was die anderen so trieben habe ich nicht so gut mitbekommen, Evenfall ist ein Spiel welches einen mit den eigenen Möglichkeiten durchaus ausreichend beschäftigt. Mir hat es trotzdem wieder sehr gut gefallen. Ich habe diesmal (mit durchaus glücklicher Startgeld) ca. 130 Punkte erreicht, mir sind aber auch einige stehen aufgefallen wo ich welche liegen gelassen hatte. Da stecken wirklich so einige Möglichkeiten in den Karten. Ist nach der sehr guten Erstpartie und etwas ernüchternden Zweitpartie wieder in meiner Gunst gestiegen. Und auch wenn die Grafik durchaus gelungen ist , sticht sie leider auch nicht heraus. Ich habe mich gefragt ob das Spiel mit einer Grafik wie Everdell erfolgreiche gewesen wäre. (So vom Ersteindruck her empfinde ich Evenfall nämlich mechanisch deutlich stärker als Everdell.)

    #TheCrew

    Zu viert. Wir warteten auf weitere Mitspieler für größere Runden. Und wir waren ziemlich gut. Von 6 Runden in den hohen 30ern war nur eine Niederlage dabei ... Und die gab's aufgrund einer sehr undankbaren Verteilung der Karten bereits im ersten Stich. Hat Spaß gemacht und ist immer super wenn man zu viert noch ein bisschen Zeit mit Karten ein kriegen will. Ich mag das Spiel.

    #Mysterium

    Zu fünft. Und eigentlich empfinde ich das Spiel ja fast das Beste dieser "seltsame Bilder auswählen und interpretieren" Spiele, weil man da so schön im kooperativen Team drüber diskutieren kann.

    Etwas schade ist, dass eben immer nur ein Spieler (der Geist) für die anderen auswählt. Und diese Tipp-Mechanik ob die anderen richtig oder falsch liegen ... Ja irgendwie braucht es da noch was, aber so richtig super finde ich die auch nicht. Also das perfekte surreale-Bilder-Spiel habe ich noch nicht getroffen. Aber eine Runde davon ist trotzdem immer wieder gut.

    #Team3

    Zu sechst. In zwei 3er Teams baut man gegeneinander um die Wette Skulpturen aus fünf unterschiedlichen Bauklötzen. Dabei interpretiert unser 3er Team die 3 Affen.

    • Einer sieht den Bauplan, kann aber nicht sprechen. Er muss sich gestikulierend verständigen.
    • Einer baut mit den Klötzen, kann aber nicht sehen. Er muss dies tastend tun.
    • Und der Dritte (kann nicht hören) übersetzt die Gesten des Ersten in gesprochene Anweisungen für den Zweiten, der dann baut.

    Weiß nicht. Irgendwie ist das Spiel schon cool. Aber vielleicht war das Spiel zu einfach oder wir waren vielleicht zu gut? Relativ schnell haben wir da eine gut funktionierende Routine entwickelt und das ganze einfach "abgearbeitet". Spaß kommt mehr auf, wenn man sich eben nicht versteht und Murks produziert. In Summe hatte ich also etwas weniger Spaß als ich dem Spiel vorher zugetraut hätte. Trotzdem coole Idee, würde ich weiter empfehlen. Würde ich gerne die richtige Gruppe dafür finden.


    Dann habe ich mit einer Freundin noch in #EldrichHorror die Welt vor allem Azatoth gerettet. Weil Zeit und Komplexität haben wir jeweils nur einen Ermittler gesteuert. Früher habe ich dafür meist jeweils zwei vorgeschlagen. Und ... Um es etwas wohlfühlig und einfacher zu machen, haben wir auch die schweren Mysterienkarten raus gelassen. (Ich dachte nur zwei Ermittler tun sich schon eher genug.) Aber den war nicht so und wir haben eigentlich recht locker gewonnen, auch wenn es zwischendrin Mal nicht ganz danach aussah. Eldritch ist halt Eldritch und damit ein lustiges Karteneffekte Glücksspiel. Da war zum Beispiel der Landstreicher, der mit drei Attributs Verbesserungen ein richtiger Taussendsassa war und für viele Proben gut gerüstet ... Tja, bis eine unglückliche Kombination aus Monster, Fremde-Welten-Begegnung und Mythos-Karte ihn in einer Runde in den Wahnsinn schickte. Oder die zierliche Schamanin, die sich aufgrund von schlechten Einflusswerten (und einem Fluch) nicht traute um Unterstützung zu bitten und dann in Sydney einfach so eine Gatling geschenkt bekommen hat. Oder der Expeditionsleiter, Nachfolger des Landstreichers, der sich nach seinem ersten erfolgreichen Kampf eine Paranoia eingehandelt hat. Diese wuchs sich dann bald zu einer Kleptomanie aus. Natürlich ging es schief und er kam in den Knast. Direkt davor war er aber noch in Zeit und Raum verloren gegangen und er schaffte einen heldenhaft schweren Check um direkt zurück zu kommen, sich gut zu platzieren... Nur um dann vier Runden lang nicht aus dem Gefängnis frei zu kommen. Zu dieser Zeit sah es nicht gut aus. Das zweite Messzeitraum war noch weit entfernt in Tunguska, die Schamanin mit wenig Wahrnehmung nahm sich mehr der Monster und Tore an, der Kollege saß im Knast. Und dann hab es eine einmalige Gelegenheit das Mysterium voran schreiten zu lassen (und damit zu lösen), wenn wir dafür eine Zerstörung in Kauf nehmen (aus Städte in Trümmern). Schweren Herzens haben wir daraufhin London an die Mächte des Bösen geopfert. Beim dritten Mysterium waren wir daraufhin beide wieder handlungsfähig und es war schnell erledigt.

    Und Eldritch Horror lebt einfach von den Geschichten die entstehen, wenn etwas schief geht, wie man es trotz der Widrigkeiten noch gedreht bekommt. Hat wieder super funktioniert. Drei Stunden hat es gedauert.