Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „Spiele verkaufen: Wie?“

    Ansonsten kann ich sagen, dass ich mittlerweile über Kleinanzeigen einiges verkauft habe. Gut! Teils allerdings eben schon fast zu Schleuderpreisen. Und ein paar Sachen gehen immer noch nicht weg :-/ Aber es kostet ja auch nichts, sie drin zu lassen...

    Ich weiß worauf du hinaus willst, aber wir hatten doch im Brettspiel-Bereich bitte keine Preissteigerungen von 100% in 4 Jahren für vergleichbare Artikel.

    Catan hat, als es rauskam 1995 45 DM gekostet (Quelle: http://ftp.informatik.rwth-aachen.de/keirat/txt/D/Diesiedl.html )

    Das sind, infaltionsbereinigt, heute 39€.

    Jetzt hat es laut Amazon einen UVP von 35€.

    Du kommst jetzt aber mit nem Beispiel von 1995. Nimm Trickerion., Das gabs immer für die so 50€ normalpreis. All time Bestpreis war 39€ bei der Spieleoffensive 2019. Aktuell bekommst du das nirgendwo unter 65€ und der Bestpreis der letzten 180 Tage liegt bei 59€. Das ist schon ein krasser Preisanstieg. Zudem wette ich, wenn das morgen neu rauskommen würde, würde das Spiel 80€ kosten

    Geht so. Inflationsbereinigt sind die 50€ von damals heute 59€ - da sind 65€ jetzt auch nicht so weit weg. Dass es natürlich immer einzelne Best-Angebote gab, hat ja mit dem durchschnittlichen Preis nicht viel zu tun.

    1. Zum Thema Verschlimmbesserung lies meinen letzten Beitrag im Wochenthread zum Spiel #DarwinsJourney . Ein sehr gutes Spiel, was noch besser wäre, wenn man nicht unnützen Content draufgepfropft hätte (Charakterkarten, Jokerchips, Bonizelte). Im Kern geht es um die Verbesserung seiner vier Worker. Drum Verschlimmbesserung, weil das die Herren Expertenspieler als zu gradlinig abqualifizieren könnten und man bloß nicht in die JASE-Falle rutschen will. Dann werden lieber noch Sachen drangeflanscht, die erahnen lassen sollen, dass das genauso gewollt ist und unterschiedliche Strategien begünstigt.

    2. Die Bloggerszene. Wohl einige von denen, die jeden Tag Content raushauen (dabei für die gepriesenen Titel aber kaum ne Anzahl gespielter Partien nennen können) outen sich so für mich selbst als Opfer Ihrer eigenen Ansprüche. Je höher die illustre Runde (zwei, drei oder vier Reviewer gleichzeitig auf dem Kanal; ich glaube Ihr ahnt, wen ich meine) und je älter erwähnte Spiele, desto ratlosere Mienen und Vorwände, „….dass sie davon hörten und das immer schon mal spielen wollten.“ Lässt sich nur sehr schwer mit dem eigenen Geschäftsmodell im Einklang bringen, denn ner regelmäßigen Arbeit werden die Herrschaften schon nachgehen, wenngleich ich nicht wissen will, wie es um den Haushalt bestellt ist bzw. dem Familienfrieden, wenn über bunte Schachteln philosophiert wird, zumal ein Video noch geschnitten werden muss etc.

    3. Ein Klassikerkanal hätte schon was. Mach doch deinen zu dem, #Troyes hat doch schon dein Interesse geweckt und ich schätze, du kennst sicher mehr Klassiker (ab 10 Jahren auf dem Buckel) als ich. Es müssen ja nicht immer rosa Würfelsymbole als Haare in der Suppe herhalten. :floet:

    Stilp. Werktagsabschluss.

    Danke fürs Ausführen. Ehrlich gesagt mag ich Darwins Journey genau so, wie es jetzt ist. Würde aus der Hüfte heraus nichts ändern wollen. Insofern scheint Dein Eindruck eher subjektiv zu sein (also nicht "wäre noch besser" sondern "Würde mir besser gefallen, wenn...")

    Ich weiß nicht, wen Du meinst - aber solche von Dir beschriebenen Szenen kenne ich. Hat was mit Kameradruck zu tun. Man könnte auch einfach sagen "kenn ich nicht" - aber meist hat man tatsächlich über viele Spiele schon was gehört. Ich hab erst letzten Montag zum ersten Mal 7 Wonders gespielt. Wenn man mich vorher dazu befragt hätte, hätte ich dennoch wohl was dazu sagen können, da ich "Architects" und "Duel" schon gespielt habe und wusste, dass es ein Drafting-Spiel ähnlich "Wonderful World" sein würde. Aber ja: insbesondere "Messe-Loot"-Videos, wo nacheinander Schachteln in die Kamera gehalten werden "ja, hier sieht man so Elfen. Glaube, das ist ganz cool" - die haben einfach Null Mehrwert.

    Den Verweis darauf, dass bei denen der Haussegen schief hängen muss, ist komisch. Woher weißt Du das? Andere haben ein intensives Fußball- oder Modelleisenbahn-Hobby oder gehen bouldern 3x die Woche. Bei den Youtubern, die ich kenne und die teilweise SEHR viel content raus hauen, hängt gar nix schief daheim. Anspruchsvoller Job, Kinder UND YT-Kanal werden da gut überein gebracht. Ist ein Pensum, das mir keinen Spaß bringt, daher mach ich das nicht. Aber möglich wäre es. Dafür guck ich halt viel Serie.

    Troyes hab ich nicht - würde ich aber sicher gern mal auf dem Kanal vorstellen. (Daran scheitert es übrigens auch oft: Man hat die Spiele einfach nicht. Kaufen würd ich mir Troyes gerade nicht, weil ich sicher bin, ich würde es nicht oft genug spielen - und nur für das Video kaufen lohnt nicht - dafür spielt so ein Video nicht genug Werbeeinnahmen ein. Beispiel: Mein Video zu Argent: The Consortium (Altes Spiel) hatte 1000 Aufrufe und damit 3.47€ Werbeeinnahme)

    Ich beobachte ja auch, wie z.B. der Marktplatz hier übersättigt ist. Obwohl ich auch einige aktuellere Spiele auf dem Zettel habe, ist das Erste, was ich mache, erstmal den Marktplatz hier auf ungelesen zu setzen. Da kommen jeden Tag so viele neue Einträge, daß ich gar keine Lust mehr habe, mir die anzusehen. :)

    Ja, irgendeine Sortierung (Liste, alphabetisch) wäre da vermutlich hilfreich. Ich komm mit dieser Optik nicht gut zurecht.

    Stilp Da hast Du jetzt aber mal gehörig Dampf abgelassen. Ein paar Dinge sind dabei, die aber vermutlich nur subjektiv von Dir so empfunden werden:

    Zitat

    auch das Risiko der objektiven Verschlimmbesserung scheint das nicht aufzuhalten.

    In wiefern wird da was verschlimmbessert? Darwins Journey ist ein tolles neues Spiel mit tollem, ansprechenden Material. Dass ein 10 Jahre altes tolles Spiel mit "normalem" Material schlecht gegen anstinken kann, ist erstmal nachvollziehbar. Im Umkehrschluss heißt das aber auch nicht, dass man mit dem "alten" Spiel keinen Spaß mehr haben kann. Das ist doch total individuell, wie man das empfindet.

    Zitat

    Die Blogger da draußen, die uns wöchentlich Toplisten vortrompeten über deren Auswurf der letzten Wochen oder Monate, kennen selbst höchstens 20% der Titel nur vom Hörensagen, die älter als zehn Jahre sind. Aber das sind dann halt die Auswüchse, wie oben schon beschrieben. Klicks zählen halt viel und kostenlose Rezensionsexemplare erhöhen das Publikum. Apropos, wie oft werden die Protos denn mehr als einmal (für die laufende Finanzierungskampagne reicht das ja) in die Kamera gehalten?

    Wer welche Spiele kennt, darüber kann ich nicht viel sagen. Experten-Sparten-Spiele (nehmen wir mal aktuell Aelderman) kennt doch in 10 Jahren eh keiner mehr, wenn da nicht (wie bei Age of Steam) so eine Fangruppe sich drum schart. Insofern finde ich es auch schwierig, Menschen vorzuwerfen, dass sie eben diese Sorte Spiel nicht kennen.

    Ich empfehle sehr, einen Kanal zu eröffnen, in dem nur alte Spiele vorgestellt werden. Du wirst recht schnell merken, dass Videos von Spielen, die älter als 3 Jahre sind, SEHR (!) viel schlechter geklickt werden als die von aktuellen Spielen. Und dann stellt sich halt die Frage, wofür man den Kanal betreibt. Videos zu drehen und zu schneiden ist ziemlich aufwändig. Die "kostenlosen" Rezensionsexemplare wiegen die Mühe und Arbeit, die da in so ein Video fließt, auf keinen Fall auf. Und ansonsten stellt sich ja auch die Frage, über welche Spiele man denn irgendwann so berichten soll. Ich bekomm z.B. demnächst Hidden Ark zugeschickt. Das sah für mich interessant genug aus, um darüber zu berichten - gekauft hätte ich es mir nicht. Nicht, weil das ein schlechtes Spiel wäre, sondern, weil ich einfach derzeit keine neuen Spiele brauche. Dafür habe ich zu viele zu gute Spiele im Schrank.


    Aber ja: Bezogen auf das Thema hier ist der "Cult of the New" sicher ein Grund, warum man Spiele nur noch schlecht verkaufen kann. Immerhin: Über Whatsapp bin ich ein Spiel los geworden, über facebook zwei und bei kleinanzeigen noch eines.

    Und die Lehre, die wir daraus ziehen (aber ich nehme mal an, dass das vielen bekannt ist, nur mir halt wieder nicht): Entweder man wartet lang und findet dann einen Käufer (so wie ich gestern für Legendary: Predator) oder man geht weit genug im Preis runter, sodass die Leute dann zuschlagen wegen FOMO. Im Grunde funktionieren die Adventskalender ja gerade auch so. Preis tief genug? Rein da!

    Ich habe den Thread so verstanden, dass wir uns darüber austauschen, wie man am besten Brettspiele verkauft, weil es manchmal nicht läuft und anscheinend ziemlich oft in letzter Zeit. Ich sage, bei niedrigen Preisen ist das Porto ein Problem, weil es bei älteren Titel, die noch neu zu kaufen sind, da ein Problem mit dem Gesamtpreis geben kann, selbst wenn man 50% mit dem Preis runtergeht. Das ist zumindest meine Erfahrung. Ich verkaufe eher Spiele mit 30 bis 60€ also Spiele um 10€ bis 15€. Vielleicht mache ich da grundlegend etwas falsch. Ich versuche es dann über Masse.

    Ich finde die Diskussionen rund um das Thema bisher tatsächlich sehr erhellend. Und es tut gut, zu wissen, dass es anderen auch so geht wie mir (High Five, Ortenauerin )

    Wenn ich selbst kaufe, greife ich auch oft zur Neuware. Gebraucht müssten die Spiele halt schon deutlich unter aktuellem Bestpreis liegen - inkl. Porto. Eigentlich gilt die "thalia-formel". Kostet ein Spiel 60€, kostet es bei Thalia mit Gutschein 48 inkl Porto. Bei 6€ Porto ist also ein Gebrauchtpreis von 42 exakt so teuer wie der thalia-Neupreis. Dafür muss ich mir keine Sorgen machen, ob es komplett ist, komisch riecht, die Karten abgegrabbelt sind oder ich einem Betrüger erliege. Bei 32 würde ich beginnen, drüber nachzudenken und bei 28 vermutlich zuschlagen.

    Also wäre die Formel (für mich): (UVP*0,8-6,50)*0,7= "ok, ich kauf es gebraucht"-Preis.

    wie kommst du darauf? Für je 10 Euro hätte er sie sofort los schreibt er selber und hätte viel Platz geschaffen. Es geht ihm aber ums Geld weil er findet das es mehr wert ist

    Hmm. Stimmt. 🤨

    Jein. Also einerseits möchte ich den Bums schnell weg haben - andererseits weint mein Spielerherz auch, wenn ich für echt teure Spiele wie Tang Garden nicht mal 50% bekomme. Der Platz und der Seelenfrieden sind mir schon echt viel wert.

    ok, das ist ja doof. WENN man sucht, sucht man ja vermutlich eher nach bestimmten Spielen und lässt sich nicht einfach so treiben.

    btw: braucht jemand ein Überraschungspaket mit 4 top Spielen für 146€? :P

    Und Ortenauerin So wie Dir gehts mir. Ich schleiche ewig drumrum und irgendwann denke ich mir "Ok, das kann weg". Der Stapel mit "Kann weg" umfasst schon 15 Spiele... und das nimmt Platz weg, weil die ihren Platz im Kallax schon räumen mussten. Also stehen sie in der Wohnung rum und sind unschön. :(

    Ich hab dennoch mal ausgemistet und was eingestellt. Bei facebook in mehreren Verkaufsgruppen und in zwei größeren Whatsapp-Gruppen. Mit fast non-existentiellem Erfolg. Liegt es an den Spielen? An den Preisen?

    Ich habe in den mir bekannten größeren Verkaufsgruppen für Brettspiele kein Maus & Mystik entdeckt. In welchen Gruppen stellst Du die denn ein?

    Bei

    Brettspiele verkaufen (11.000)

    Flohmarkt für Gesellschaftsspiele und mehr (9.300)

    Brettspiele - Flohmarkt (25.300)

    sind die drin.

    Archibald Tuttle Natürlich sind das keine top-aktuellen Knaller - aber es ist eben (zumindest denk ich das) auch keine Ramschware. Dass sich ein Nukleum jetzt gut verkauft, ist ja kein Geheimnis. Aber wie steht es mit Titeln, die 5 Jahre als sind?

    Ansonsten vielen Dank schon mal an alle. Kleinanzeigen hatte ich auch schon in Verdacht. Vielleicht mach ich das noch mal. Sonst gehe ich mit den Preisen noch mal runter. Bei Maus & Mystik habe ich z.B. den aktuell günstigsten Preis genommen und bin von da aus gegangen. Der 180Tage-Preis liegt aber bei 47€, dann sind 35 wirklich zu viel für gebraucht.

    Ich bin halt auch einfach dumm... und kaufe selbst für teuer und verkaufe für günstig. Hab mir jetzt Bunny Kingdom geholt - gebraucht für 30€, weil es das günstigste Angebot war. Das Spiel ist aber auch schon von 2017(Cry Havoc von 2016) und müsste nach der allgemeinen Formel ja dann irgendwo bei 17€ liegen (180 Tage-Bestpreis 34€, davon 50%). Daher ärgert es mich halt, wenn die Regel offenbar nur für mich als Verkäufer gilt ;)

    Hallo,

    ich brauch mal Input, vielleicht mach ich auch einfach nur was falsch...

    Zunächst einmal verkaufe ich ohnehin sehr ungerne. Einerseits, weil ich gern behalte ( <3 ), andererseits, weil ich die Interaktion mit vielen (potentiellen) Kund*innen als sehr unangenehm empfinde.

    Ich hab dennoch mal ausgemistet und was eingestellt. Bei facebook in mehreren Verkaufsgruppen und in zwei größeren Whatsapp-Gruppen. Mit fast non-existentiellem Erfolg. Liegt es an den Spielen? An den Preisen?

    Beispiele:

    Maus & Mystik 35€ (Bestpreis neu 60)

    Cry Havoc mit Aftermath 33€ (Bestpreise 50+25 =75)

    Tang Garden engl. 18€ (Bestpreis deutsch: 50€)

    Chamber of Wonders Deluxe in Holzbox 50€ (Kickstarter-Preis 99)

    Liege ich mit den Preisen so falsch? Oder liegt es an den Orten? Hier im Marktplatz inseriere ich schon nichts - einerseits finde ich den Marktplatz recht unübersichtlich (für mich) - andererseits: Wenn ich da bis Seite 5 gehe, sind nur die wenigsten Angebote auch tatsächlich verkauft. Liegt es an den Spielen? Alle Spiele sind echt nicht besonders schlecht.

    Klar: wenn ich die für je 10€ reinstelle, dann sind die morgen alle verkauft - aber auch wenn ich echt der schlechteste Händler der Welt bin (bin ich vermutlich): das finde ich dann doch zu kurios.

    Habt ihr da irgendein schlaues Rezept?