Beiträge von MetalPirate im Thema „Sammlung aufgelöst - Ich hab´s getan!“

    Du selbst hattest mehrfach die Diskussion immer wieder auf den Aspekt des aufwändigen Verkaufens gelenkt, obwohl manche Foristen schon beim "Verschenken" angekommen waren.

    Nein. Ich habe mehrfach versucht, den Aspekt auf die Masse von ~125 Spielen zu legen. Zitat aus Startbeitrag: "Von 150 Spielen bin ich runter auf nur noch 25." Ebenso auf den Aspekt das schnelles Loswerden-Wollens.

    Die allermeisten hier vorgeschlagenen Lösungen (die ich selbst ja auch besser finde als Wegschmeissen!!), war für die konkrete Situation des Threadstarters schlicht ungeeignet. Inklusive "125 Spiele zum Sozialkaufhaus bringen" oder "125 Spiele einfach so auf die Straße stellen".

    Andere, unliebsame Meinungen einfach abschneiden, in einen eigenen Thread zu verlagern - obwohl explixit vom TE Meinungsaustausch erwünscht war - klingt für mich nach selektionsbasierter Lenkung.

    Unfug. Auch ein Threadstarter dürfte in einem allgemeineren Thread genauso mitdiskutieren. Aber man lässt ihm (!) diese Wahl, anstatt seinen gestarteten Thread zu derailen, wie es wohl neudeutsch heißt.

    Aber ich verstehe: Wenn ein Threadstarter die ersten vier Seiten sehr aktiv mitdiskutiert und dann aussteigt, weil er keine Lust mehr auf Psychoanalysen seines Verhaltens durch völlig Fremde oder abschweifende Belehrungen zu Nachhaltigkeitsaspekten hat, dann muss natürlich immer ausschließlich der Threadstarter daran Schuld sein und hier gilt dann natürlich ein: "Immer weiter so!" in dieser "Diskussion". Klar. Ist logisch...

    Das ist ja das eigentliche Paradoxon hier - er hat gar keine.

    Hast recht. Ich habe oben "konkrete Probleme des Threadstarters" durch "konkrete Situation des Threadstarters" ersetzt. Auch wenn Leinad sehr wohl erstmal ein Problem hatte (Vergangenheitsform!), dessen Lösung für sich persönlich er dann im Startbeitrag beschrieben hat.

    Mit der Änderung bleibt's aber IMHO immer noch zutreffend. Meine Erfahrung ist, dass die Diskussionskultur in Foren davon profitiert, wenn alle halbwegs am Thema des Startbeitrages dran bleiben. Für abweichende Themen kann man immer noch einen eigenen, neuen Thread aufmachen (und manchmal kann/könnte/dürfte auch ein Moderator in diese Richtung lenkend eingreifen).

    Wie ich sagte, einen Thread zu verfassen und den Inhalt diskutieren zu wollen muss ja nicht auch zwangsläufig heißen, dass ich will, dass ich psyochanalysiert werde und jeder Zweite meine Entscheidung in Frage stellt.

    Genau sowas sind dann die Punkte, wo ich mir mehr Moderation wünschen würde, und sei es durch Aufspaltung in zwei Threads, einen zur Diskussion der konkreten Probleme Situation des Threadstarters und einen zum allgemeinen Herumfabulieren über allerlei verwandte Aspekte. Beides zusammen haben zu wollen, funktioniert nicht.

    Aber Leinad , hier brauchten wir uns keinen Vorteil auszurechnen, [...]

    Liebe Leute... Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass der letzte Beitrag vom Threadstarter @Leinad der Beitrag Nummer 161 war? Bis dahin 46 von 161 Beiträgen im Thread von ihm. Also ein gutes Viertel. Dass er anschließend ein paar seiner alten Beiträge gelöscht hat, muss man nicht mitbekommen haben, auch wenn das schon mal hier erwähnt wurde. Aber dass seit 130 Beiträgen die Diskussion ohne den vorher extrem aktiven Threadstarter stattfindet, das könnte man eventuell doch mal irgendwann merken.

    Ich wage die Prognose, dass er auf besserwisserische Belehrungen keinen Bock mehr hatte und den Thread inzwischen ignoriert.

    Macht mal langsam. Hier gibt's garantiert Mitglieder im Forum, bei denen 20 Euro Durchschnittspreis für verkaufte Spiele realistisch oder sogar noch viel zu niedrig sind. Insbesondere wenn's Kickstarter-Spiele sind oder wenn Erweiterungen und/oder Extras (von Holz-Inserts bis Pimp-Material) enthalten sind.

    Wenn ich so 1-2 Mal im Jahr jeweils ~20 gebrauchte Spielen über Ebay verkaufe, dann sind so zwischen 400 und 700 Euro realistisch. Da kann dann aber auch schon mal sowas wie ein On Mars (Kickstarter Version) dabei sein, was alleine schon an die 100 Euros bringt. (Ich stelle ganz bewusst immer auch ein paar teurere/beliebtere Spiele ein, damit das "schaut auch auf meine anderen Angebote" anziehend wirken kann.). Die 20 Euro Abschätzung von Wuschel kann (!) absolut realistisch sein.

    Aber was hier wichtig ist: Das ist nicht die Art von Spielen, um die (mutmaßlich) es im Startbeitrag einmal ging. Kann man natürlich trotzdem diskutieren, aber bitte nicht alles vermischen und nur das aufnehmen, was einem gerade argumentativ in den Kram passt. Das "Spiele loswerden (müssen)" umfasst eben die komplette Spiele-Bandbreite vom Lacerda-Kickstarter bis zum Ramschspiel, das die örtliche Bücherei schon vor 10 Jahren selbst ausgemustert hat (und deshalb auch garantiert nicht mal geschenkt wieder haben will).

    Ich z.B. lese in Deinem Beitrag, MetalPirate , dass es ganz gut funktioniert, 14 Spiele auf einmal an einen Käufer zu schicken (wurde ja auch schon häufiger hier im Thread vorgeschlagen).

    Das "ganz gut" ist relativ... Schneller weggeschafft als 10+ einzelne Pakete. Das schon. Aber für mehrere 10 kg Pakete voller Spiele sollten es dann schon große Doppelwelle-Kartons sein, die hat man auch nicht in Massen herumliegen (ich jedenfalls nicht), und ohne Auto ist das auch nicht mehr zu einer Annahmestelle zu bekommen.

    Solche Riesenpakete können schon auch Probleme bereiten, wenn man sich beim Start der Ebay-Auktionen eher darauf eingestellt hatte, sich immer mal wieder beim Gang in die Stadt ein Paket unter den Arm zu klemmen, so wie halt über ein paar Tage verteilt bezahlt wird. Wenn ich's mir beim Ebay-Verkaufen aussuchen könnte, würden die Sachen immer in 2er- und 3er-Paketen weggehen. Mehr muss nicht sein.

    Ich finde es als Privatperson alles andere als "einfach", 100 Spiele bis vor den Messeeingang zu transportieren.

    100+ Spiele irgendwo hin zu transportieren ist schon nicht mehr einfach. Ohne Auto schon kaum mehr machbar, und selbst mit Auto dürfte eine Fahrt kaum reichen. Das wird man nicht einfach mal schnell los, weder über Ebay noch im Sozialkaufhaus noch durch einfaches Auf-die-Straße-stellen. Und selbst bei den Spenden/Verschenken-Wegen gilt: wenn man es dann doch nicht los wird und wieder mitnehmen darf (weil doch zu schrottig, weil nicht auf Vollständigkeit geprüft, was-auch-immer), dann hat man potenziell noch ein zweites Mal beim Nach-Hause-Schleppen oder Aufräumen der Straße Spaß.

    Ich habe neulich mal 14 Spiele unterschiedlicher Größe zusammen an einen Käufer geschickt. Das waren zwei 10 kg Kartons und ein 5 kg Paket. 100 Spiele ist das Siebenfache (!) davon. Das nur mal zur Einordnung, über welches Volumen und welches Gewicht wir hier reden. Wenn viele kleine Spiele dabei sind, dann teilen wir das von mir aus noch durch zwei. Bleibt immer noch verdammt viel Zeugs.

    Leinad will jetzt Lego mehr in den Vordergrund rücken. Eines der teuersten Kind-im-Manne-Hobbys überhaupt.

    WIMRE hatte er irgendwo nochmal "Klemmbausteine" geschrieben und dass der Begriff "Lego" nur repräsentativ verwendet wurde. Es dürfte also eher um die diversen Nachahmerprodukte gehen.

    Ich kenne mich bei Lego & Co nicht gut aus, aber damit dürfte er dann ein paar der üblichen Kritikpunkte an Lego, u.a. die Preispolitik, umgehen können. Nach dem, was ich so gehört habe, ist die Qualität bei den Nachahmern auch nicht unbedingt schlechter. Hat weniger Renomée/Sammlerwert als Original-Lego, aber zum Spielen/Basteln sollte das in vielen Fällen mindestens mal eine gute Alternative sein.

    Die „Witzfigur“ hat dich argumentativ auseinandergenommen und deine Reaktion ist eine Beleidigung? Sehr erwachsen.

    Nö. Wer so tut, als wäre das Verkaufen/Loswerden von 100 überwiegend unbekannten/älteren Spielen, selbst für wenig Geld oder gar zum Verschenken, noch genauso einfach ist wie das Verkaufen/Loswerden von 1-10 Spielen, der lebt einfach in einer Traumwelt, die mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat.

    Man kann natürlich mit dem Fuß aufstampfen und laut x-Mal wiederholen, dass man man schon mal eine Handvoll Spiele durch einfaches "auf die Straße stellen" losgeworden ist oder dass das örtliche Sozialkaufhaus gerne Spiele annimmt, aber dass sowas mit 100 eher unverkäuflichen Spielen auf einmal immer noch ganz genauso funktioniert, glaube ich erst dann, wenn das jemand mal ausprobiert und mit Fotos belegt hat.

    Ortenauerin : Wieviele Spiele hast du denn schon verkauft? Seit ich meine Spielesammlung bei BGG gelistet habe (wogegen ich mich lange gesträubt hatte) sind es allein 266 "previously owned games", die dort erfasst sind. Davon 5-10 ausgeschlachtet und entsorgt, ähnliche Zahl verschenkt/gespendet, der Rest verkauft über alle möglichen Wege.

    Spiele verkaufen (oder sonstwie loswerden) IST Arbeit. Mein Limit ist dabei ~20 Auktionen/Verkäufe auf einmal. Da ist man schon ordentlich am Rotieren, und auch das will ordentlich vorbereitet sein, z.B. mit einem Keller voller Kartons in allen möglichen Größen, incl. größerer Kartons für den möglichen Sammelversand von mehreren Spielen auf einmal. Und zu jeder Transaktion gibt's ein kleines Risiko, dass irgendwas schief läuft.

    100 Spiele auf einen Schlag loswerden zu wollen, will ich mir gar nicht erst vorstellen müssen.

    Und ich sage weiterhin in aller Freundlichkeit, dass du (oder manch anderer hier) die Probleme beim schnellen Loswerden von 100+ unbekannten Spielen auf einmal MASSIV unterschätzst. Dabei können wir's dann auch bewenden lassen, bevor wir uns hier nur noch im Kreis drehen.

    Wie viel Prozent der Bevölkerung lehnt denn gleichermaßen Kleinanzeigen UND Facebook UND den Marktplatz in diesem Forum ab, ist aber parallel hier Forenuser und schreibt Beiträge?

    Weder Kleinanzeigen noch Facebook nutzen? Vermutlich mehr als du denkst. (Den Marktplatz hast du jetzt hinzugefügt; den habe ich nie erwähnt. Für ein zu verschenkendes Paket wäre das wirklich eine Lösung, allerdings nur zu Selbstabholung und daher mit begrenzter Reichweite.)

    Im Übrigen scheinst du mir weiterhin deutlich den Aufwand beim Verkaufen von Spielen zu unterschätzen, selbst wenn man nicht auf maximalen Ertrag aus ist. Allein schon das Verhandeln mit potenziellen Interessenten ganz sich ganz schön hinziehen. Du wirst bei so vielen Spielen auch garantiert Fragen zu einzelnen Spielen kriegen. "Schick mir bitte ein Bild von X." "Welchen Zustand hat Y?" "Ist Z vollständig?" Da kannst du noch so viel reinschreiben, dass du keine Fragen beantworten willst, sie werden kommen. Zwei Drittel der Fragen wirst du umsonst beantworten, weil der Kaufinteressant sich dann einfach nicht mehr meldet oder gar zum vereinbarten Abholtermin nicht kommt. Habe ich selbst schon erlebt.

    Und um es nochmal klar zu sagen: Die 100+ unbekannte Spiele auf einmal sind hier das Hauptproblem, das die meisten normal-üblichen Brettspiel-Verkaufs-Lösungen schnell schwierig bis unmöglich macht. Ein Spiel verkauft man so nebenbei. Bei 100 Spielen wird's erstens echte Arbeit und zweitens schränkt das auch den Abnehmerkreis sehr hart ein, wenn es mit wenig Aufwand laufen soll. Dann suchst du nämlich jemand, der mit dem Kleintransporter persönlich vorbeikommt, um das Zeugs abzuholen. Derjenige muss dann selbst diesen Berg auf Vollständigkeit kontrollieren und weiterverwerten, denn zum selbst spielen wird das niemand kaufen. Heißt: Du suchst ausschließlich professionelle Weiterverkäufer aus deiner direkten Umgebung. Alle anderen Optionen, die du normalerweise zum Spieleverkauf an Privatpersonen hast, kannst du direkt streichen.

    Und wenn du entsprechend wertlosen Schrott einfach nur auf die Straße stellst, dann sind von den 100 Spielen nach ein paar Tagen das am ehesten verwertbare Drittel weg und um die Entsorgung vom Rest kannst du dich dann trotzdem noch kümmern. Und im worst case ist's, wie oben von einem anderen Nutzer beschrieben, am nächsten Morgen über die Straße verteilt. Das Experiment kannst du mit drei oder fünf Spielen machen, aber auch das geht nicht mehr mit hundert Spielen, ohne Ärger mit den Nachbarn zu riskieren.

    Was ist denn mit der von mir schon mehrfach genannten Option, ein Foto des Spielehaufens zu machen und als ein großes Paket zum verschenken (Abgabe nur als Ganzes) mit Selbstabholung einzustellen? Würde sicher sowohl auf Facebook als auch Kleinanzeigen funktionieren - und wenn wirklich nicht, kann man immer noch wegwerfen.

    Wieder mal ein schönes Beispiel dafür, wie jemand die eigene Umwelt / Infrastruktur / Erfahrungen für allgemeingültig hält. Dann kommt man gar nicht erst auf die Idee, dass manche Leute bewusst kein Facebook haben wollen und/oder von Kleinanzeigen nach einigen negativen Erfahrungen die Schnauze gestrichen voll haben könnten.

    Spätestens wenn wir die Registrierung in bestimmten sozialen Plattformen erwarten oder das gezielte Sammeln von Verkaufskartons oder das Überprüfen von 100 Spielen auf Vollständigkeit oder das gekonnte Abwehren der Phishing-Email-Sammel-Bots auf Kleinanzeigen, oder, oder, oder, dann sollten wir uns nicht allzu sehr wundern, wenn da bei einigen lieber der Mülltonnendeckel aufgeht.

    Ich finde das auch nicht gut. Ja, verkaufen/verschenken/spenden wäre besser. Wäre ich doch absolut bei dir! Auch dass der Stapel unwünschter Spiele überhaupt auf 100+ gewachsen ist, ist sicher nicht zwingend notwendig gewesen. Aber da bringt einen jetzt kein "wünsch dir was" mehr weiter, da muss man die harte Realität so sehen, wie sie sich für denjenigen darstellt, der vor dem Riesenstapel von unerwünschten Spielen steht, die er lieber heute als morgen loswerden möchte. Da helfen dann gut umsetzbare Ratschläge (wie Ebay-Verkauf in Bundles von 3-6 Spielen oder das Wenden an professionelle Gebrauchtspielehändler) in der Regel mehr als irgendwelche "Wegwerfen ist immer Scheiße!"-Besserwisserei.

    Ich hoffe das führt jetzt hier nicht zu weit OT, aber ist hier im Forum schon mal so etwas wie ein "Rettet das Spiel vor dem Müll"-Thread ausprobiert worden? Um das kurz auszuführen: Ich stelle mir darunter ein offenes Thema vor, wo jeder Wegwerf-Kandidaten mit angegebener Gnadenfrist für lau bzw. gegen Versandkosten-Übernahme anbieten kann. Anscheinend gibt es hier ja sowohl etliche Leute, die Spiele wegwerfen, als auch solche, die so eine Art Angebot wahrnehmen würden.

    Gute Idee ... wenn 100 verschiedene Leute über einen gewissen Zeitraum verteilt immer mal wieder ein Spiel loswerden wollen.

    Hilft nur leider nicht weiter, wenn eine Person (wie der Threadstarter hier) auf einen Schlag 100 Spiele loswerden will.

    Meine Erfahrung mit Sozialkaufhäusern sind anders. Das kannst du mir bitte genauso glauben wie ich dir oder anderen positive Erfahrungen glaube. Schön, wenn sowas funktioniert. Aber wenn man da einmal erlebt hat, dass die nur das Beste vom Besten haben wollen und man absolut ordentliche Sachen (kein Schrott!) wieder heimschleppen darf, dann geht man beim nächsten Mal eben nicht mehr hin.

    Einzige Voraussetzung dort ist Vollständigkeit.

    Selbst sowas ist schon potenziell problematisch. Weil's zusätzliche Arbeit ist. Bei 100 Spielen sogar eine ganze Menge Arbeit, die man nicht einfach so vom Threadstarter (oder anderen in seiner Situation) als selbstverständlich erwarten sollte.

    "Ich möchte 100 Brettspiele spenden." - "Haben Sie alle auf Vollständigkeit geprüft?" - "Äh nein, warum?" - "Dann prüfen Sie bitte noch die Spiele auf Vollständigkeit, sonst können wir sie nicht annehmen." - Kunde holt Müllsäcke aus der Vorratskammer und trennt ordentlich nach Papier- und Restmüll.

    Unterstellt nicht einfach mal so mangelnden Willen oder schließt von eurem eigenen (großstädtischen/wohlhabenderen) Umfeld auf alle. Selbst mit gutem Willen ist es manchmal schwierig, gebrauchte Spiele sinnvoll los zu werden, wenn sie etwas weniger bekannt und/oder älter sind.

    Wenn Du magst, dann verlinke doch bitte die Beiträge, die Dich zu Deiner Sichtweise veranlassen - vielleicht habe ich sie überlesen?

    Gerne, soweit noch möglich. Denn den Beitrag mit den 25 Titeln, die er behalten hat, scheint er leider gelöscht zu haben. Dann respektieren wir das mal so. Ich weiß auch, dass man nicht unbedingt die wertvollsten Sachen behält, sondern die, die einem am besten gefallen. Das sind zwei verschiedene Dinge. Aber bei den meisten Leuten korreliert das schon irgendwie. Gute Sachen findet man in aller Regel nicht nur alleine gut, d.h. da gibt's dann normalerweise keinen kompletten Preisverfall, und schön ausgestattete (und damit oft teurere/wertvollere Spiele) behält man auch beim Aufräumen im Zweifelsfalle eher als das Spiel, das man wegen ausgesprochener Hässlichkeit sowieso nur schwer auf den Tisch kriegt.

    Jedenfalls war in den 25 behaltenen Titeln nach meiner Erinnerung nichts wirklich "Wertvolles" aus Unknowns-Vielspieler-Sicht dabei, höchstens gelegentlich mal Sachen, die vielleicht mal ursprünglich viel gekostet haben, aber auch nicht mehr im Ansatz so viel auf dem Gebrauchtmarkt bringen, z.B. weil's Kickstarter abseits des Vielspieler-Mainstreams waren (wie z.B. die Palaces of Carrara Neuauflage von Game Brewer).

    Unter den 25 behaltenen Titeln waren absolut gute und IMHO auch in der Vielspieler-Blase deutlich unterschätzte (Familien-)Spiele dabei. Für mich war erkennbar, dass da ein klarer Auswahlprozess stattgefunden hat. Aber wertvoll oder gut verkaufbar war das nicht unbedingt oder nur in Teilen. Und das waren die behaltenen Sachen.

    Aber das hier ist doch da:

    Ich hatte Familienspiele. Also die wahrscehinlich noch interessantesten Concordia, Splendor, Century, Paläste von Carrara, Glück auf, Porta Nigra, die hab ich behalten.

    Raus ging Sachen wie Vienna, [Die Baumeister des] Collosseum, Garum, Rossio, Noctililuca

    Anderswo sagt er, dass Concordia sein einziges Spiel aus den BGG-Top-100 war. Und er berichtete auch davon, irgendwas weggeworfen zu haben, für das er selbst nur wenige Euros bezahlt hat.

    Wenn die genannten Sachen die "Highlights" der Sammlung waren im Sinne von am bekanntesten/wertvollsten (bitte nicht verwechseln mit "besten"; er kann für sich am besten finden und behalten, was immer er möchte; das ich will hier nicht überhaupt nicht (be)werten!), dann bringt mich das zur Annahme, dass die meisten entsorgten Spiele zur Kategorie gehören, die man IMHO am besten (bzw. am ehesten noch) über Bundles von 3-6 Spielen los bekommt. Und das ist dann nun mal die Kategorie, wo man sich ernsthaft die Frage stellen kann, ob sich der ganze Aufwand des Fotografieren, Einstellens, Verhandelns mit Kaufwilligen, Verpackens, Verschickens, etc. überhaupt noch lohnt.

    Ja, vielleicht waren bei den entsorgten 100 Spielen auch noch 10 dabei, die noch jeweils 10 Euro gebracht hätten. Ja, da hätte noch jemand anderes mit glücklich werden können. Und ja, ich hätte auch ein verschenken/spenden besser gefunden. Aber ich maße mir nicht an, jemand dafür zu verurteilen, dass er sich nicht die Arbeit machen will, aus 100 Spielen die 10 eventuell noch halbwegs gut verkaufbare Spiele herauszusuchen, denn erstmal ist da einfach nur ein Stapel von 100 Spielen da, die möglichst schnell weg sollen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie viel Arbeit das Verkaufen von Spielen in einem übersättigten Gebrauchtmarkt ist, und wenn man nicht jede Woche bei Amazon & Co bestellt, fängt das schon damit an, dass man über Wochen mögliche Kartons sammelt bzw. von Kollegen/Nachbarn abstaubt.

    Mich würde echt mal interessieren, wie oft diejenigen, die hier so laut nach verschenken oder spenden (Sozialkaufhaus) rufen, selbst Spiele spielen, die sie als Ramschspiele geschenkt bekommen oder im 2nd Hand Laden für kleines Geld gekauft haben, und sei es in einer frühen Vergangenheit, etwa als Student. Ansonsten versprüht das gewisse unschön-hochnäsige "mir nicht mehr gut genug, aber für den Pöbel reicht's ja sicher noch"-Vibes...

    Das gilt umso mehr, wenn man selbst als wohlhabender und im Überfluss lebender Mensch eher die guten Sachen an "sozial schwächere Bedürftigte" abgibt und sich partout weigert zu verstehen, dass das, was der Threadstarter hier entsorgt hat, höchstwahrscheinlich größtenteils Sachen waren, die wo man froh sein muss, wenn die überhaupt noch jemand für geschenkt abnimmt. Sachen, wo Versand direkt wegfällt, weil niemand dafür Versandkosten zahlt. Und Sachen, wo auch Sozialkaufhaus, Bücherei & Co gerne mal abwinken, weil auch die gut genug wissen, dass sich niemand mehr für 20+ Jahre alte Spieleschätzchen interessiert. Selbst wenn's damals in den 90ern Spiel des Jahres war. Warum sollte z.B. die Bücherei Sachen für geschenkt annehmen, die sie selbst schon vor 10 Jahren deinventarisiert und ausgemustert hat, um Platz für Neues zu schaffen?

    Bitte nicht falsch verstehen. Bücherschrank, Sozialkaufhaus & Co sind tolle Sachen! Aber es sind keine Müllkippen für beliebigen Schrott, und sie lassen sich selbstverständlich auch nicht als solche missbrauchen.

    1. Man kann Spiele auch verschenken und zwar auch ohne Auto und auch wenn man in der brandenburgischen Provinz wohnt. Alle Spiele auf einen Haufen werfen, Foto machen, paketweise verschenken an Selbstabholer, da wird sicher der größte Teil weggehen.

    Was macht dich da so sicher, dass die problemlos weggehen?

    Selbst beim Verschenken (egal ob vor Ort an Selbstabholer oder online gegen Versandkostenübernahme) hat man zeitlichen Aufwand und kann sich im worst case auch noch Ärger einfangen mit aller zwielichtigen Gestalten.

    Kleiner Realitätscheck für einige, die mit der Einstellung "wegwerfen ist immer böse; meine abgelegten Sachen sind für andere immer noch gut genug" durchs Leben gehen:

    Geht mal auf Ebay, Kategorie Gesellschaftsspiele, gefiltert auf "Auktion", sortiert nach "bald endend". Von den nächsten 50 endenden Auktionen haben aktuell gerade mal 5 (!) irgendwelche Gebote. Ein paar (wenige!) Sachen haben komplett unrealistische Startpreise, aber die große Masse sind Ramsch-Sachen unter 5 Euro, teils sogar 1 Euro Startpreis, die schlicht und einfach niemand mehr haben will, jedenfalls dann, wenn er auch noch Versandkosten zahlen soll.

    Naheliegende Lösung: Mülltonne. Ich weiß nicht, was es da groß zu diskutieren gibt.

    BTW: Das "Ramsch" bitte nicht zu wörtlich nehmen! Wer z.B. Manhattan (Hans im Glück) und Mississippi Queen (Goldsieber), beide mal Spiel des Jahres in den 90ern, für zusammen 10 Euro haben will, hat noch 15 Minuten Zeit. Bisher auch noch 0 Gebote. Wenn man selbst ältere SdJ-Gewinner-Spiele nicht einfach und bequem los wird, dann verstehe ich jeden, der das stumpf in die Tonne wirft. Das beste, was man da noch machen kann, ist die Empfehlung, es in Bundles mit 3-6 Spielen zu verkaufen, mit 5 Euro Startpreis. (Motto: "Für weniger mache ich mir nicht die Mühe, ein Paket zu packen und zur Post zu bringen, plus den ganzen Einstell- und Handling-Aufwand beim Verkauf.")

    Der Nachhaltigkeitsgedanke kristallisiert sich in meiner Wahrnehmung immer mehr als "Grundregel" der Gesellschaft heraus. Angefangen mit "ich werfe meinen Müll nicht aus dem Auto" zu "ich führe gute Sachen wieder dem Kreislauf zu, um die Müllmenge gering zu halten und ggf. sozial schwächere Mitmenschen zu unterstützen". Wenn das verletzt wird, hat natürlich jeder das Recht, das zu kritisieren

    Puh. Ich finde es immer schwierig, wenn Leute in einem Gefühl moralischer Überlegenheit den Lebensstil anderer Menschen kritisieren wollen. Erstens ist "Müll auf dem Auto werfen" etwas komplett anderes als eigene, rechtmäßig erworbene Gegenstände 100% korrekt zu entsorgen. Der Threadstarter hat ja in seinem Startbeitrag sogar extra noch die Anzahl der Säcke Rest- und Papiermüll genau spezifiziert.

    Und zweitens gibt's da den bekannten Spruch mit dem Glashaus und den Steinen, sprich: in Sachen Nachhaltigkeit gibt's bei 99% der Menschen ausreichend Grund, zuerst mal auf das eigene Verhalten zu schauen, incl. Abziehen der beliebten (und für ausreichend wohlhabende Personen so wunderbar bequemen) Greenwashing-Tricks wie "ich zahle freiwillig CO2-Ausgleich für meinen Australien-Flug" (oder etwas bösartig gesagt: der moderne Ablasshandel der Öko-Religion)...

    Das "dann spende die Spiele doch!" oder "warum nicht verkaufen?" sagt sich sehr leicht daher... Aber wenn man mal erlebt hat, dass Büchereien, Sozialkaufhäuser & Co nur Sachen nehmen wollen, die top in Schuss sind bzw. sich schnell zu Geld machen lassen, oder wenn man beim Verkaufen mehr als einmal erlebt hat, wie viel Ärger und Rennerei man mit so manchem Käufer haben kann, dann kann ich zu 100% nachvollziehen, dass man bei einer größeren Menge Spiele direkt den Müllbeutel herausholt. Insbesondere wenn einem die Zeit mehr wert ist als der mögliche Verkaufserlös.

    Das sind dann die Stellen, wo eine idealisierte Wunschwelt und die harte Realität brutal aufeinanderprallen.

    Spiele zu verkaufen ist nun mal harte Arbeit, insbesondere viele in kurzer Zeit. Das fängt schon damit an, dass man Käufer vor Ort nur schwer findet und alle Käufer weiter weg stillschweigend unterstellen, dass man genug Versandkartons im Keller hat. Versucht mal, einem Käufer einen neu gekauften Karton zu berechnen...

    So ein Zwischending hier (und meine Empfehlung in solchen Fällen) wäre das verkaufen von Spielepaketen, sei es an professionelle Händler oder über Ebay & Co. Immer 4-10 Spiele auf einmal im Umzugskarton auf Ebay, 1 Euro Startpreis und ab damit. Überschaubarer Aufwand, es gibt weniger Müll, man macht anderen noch eine Freude, und die paar Euros, die man noch bekommt, kann man immer noch nutzen oder für einen guten Zweck spenden.