Aus Gründen der Faulheit zitiere ich mich mal selbst mal aus den Spieleindrücken Essen´23:
Alles anzeigenIch bin auch am Sonntag in Essen gewesen. Die Anfahrt verlief problemlos - ich bin um 7:00 gestartet, direkt zum P10 durchgefahren, stand um 8:45 auf einem Parkplatz direkt am Shuttlebusbahnhof und stand um 9:20 an den Pforten der heiligen Hallen.
Das erste Spiel, was ich ausprobieren durfte war #Moorland (falls jemand von Deep Print mitliest: mit der Birte habt ihr eine freundliche und enthusiastische Erklärbärin da stehen, die mit Herzblut dabei war, klasse). Da ich selbst im Moor wohne, fühlte ich mich thematisch schon sehr zum Spiel hingezogen.Thematisch ist Moorland dann eher nicht, aber ein kniffliges Puzzle, das bei einfachen Regeln den Kopf zum Rauchen bringt. Man versucht, Karten mit verschlungenen Wasserwegen in einem 4x4 Raster auszulegen. Dazu sammelt man Pflanzen auf leeren Feldern an. Sind alle Pflanzen vorhanden, die auf der zu legenden Karte gezeigt werden, darf man die Karte platzieren. Einige Pflanzen wachsen an, andere werden über die Wasserwege auf leere Felder geschwemmt, wo sie zum Bau der nächsten Karte genutzt werden können. Am Ende gibt es Punkte für Wasserwege, verwurzelte Pflanzen, Artenvielfalt usw usf. Moorland hat mir sehr gut gefallen und wir wahrscheinlich irgendwann in die Sammlung einziehen.
Nicht einziehen wird hingegen #SpellBook , ein ziemlich nichtssagender Engine-Builder von Phil Walker-Harding. Man zieht Steine mit verschiedenen Farben und Symbolen aus einem Beutel, manipuliert über gelernte Zauber daran herum, um immer schneller neue Zauber zu lernen oder alte Zauber zu verbessern. Im Vergleich dazu bietet Splendor mit weniger Regelaufwand ein tieferes und spannenderes Spiel. Auch das Material von Spellbook überzeugt nicht wirklich. Die Zaubertableaus sind aus sehr dünner Pappe, die Acrylsteine fühlen sich auch nicht so schön an und hatten in unserem Exemplar noch Grate.
#WaterfallPark hat mir ganz gut gefallen. Man bekommt am Anfang einer Runde Grundstücke und Plättchen zugelost. Die Plättchen wollen als Sets der Größen 3, 4 oder 5 zusammenhängend gelegt werden. Das ganze wäre ziemlich glückslastig, wenn man nicht Grundstücke, Plättchen und Siegpunkte frei untereinander handeln dürfte. Bei der Erklärung habe ich noch ein langes Gesicht gemacht, am Ende wars dann doch ganz gut. Und sehr, sehr bunt.
#PathofCivilisation konnte ich auch ausprobieren. Es ist ein gut durchdachtes CIV-Spiel, dass an Nations erinnert, aber wesentlich flexibler ist und bei dem die Mangelwirtschaft nicht so ausgeprägt ist. Highlight ist für mich das Kartensystem: Man platziert zu Anfang jeder Runde 4 Karten auf seinem Tableau. Liegen sie am linken Rand, bestimme ich, ob meine Bevölkerung zu Priestern, Soldaten, Wissenschaftler usw ausgebildet wird. Die benötigt man dann zum "Bezahlen" von Anführern, Krieg, Gebäudebaus usw. Liegen die Karten rechts, produzieren sie Wissen, das ich zum Kauf neuer, besserer Technoligiekarten investiere. Man besitzt allerdings 5 Karten für 4 Plätze, die nicht genutzte Technologie geht verloren. Das ist alles stimmig, spielt sich fluffig, ist sicherlich nicht schlecht, aber am Ende ist es eher ein Geschiebe von Klötzchen und Zylindern auf Leisten. Und da hat für mich Khora dann die Nase vorn, weil es unkomplizierter und stringenter ist als Path of Civilization - so zumindest mein Eindruck nach einer Partie, die man vielleicht zu einem Drittel gespielt hat. Ich würde es gerne nochmal mitspielen wollen.
#Karvi hatte ich ebenfalls auf dem Schirm, habe es aber nach der Erklärung nicht gekauft, da hat mir irgendwie eine besonderer Kniff dran gefehlt. Vielleicht ergibt sich ja mal die Möglichkeit es mitzuspielen.
Zu den in Essen gespielten Spielen kamen zu Hause noch eine Partie #GalilieoProjekt hinzu, ein TableauBuilder, bei dem man thematisch die galileischen Monde des Jupiter kolonisiert. Grundsätzlich hat das Spiel einige sehr gute Ideen: Je nachdem mit welcher Sorte Einfluss man bezahlt bekommt man unterschiedliche Effekte von Charakterkarten. Das Anstellen von Charakteren bringt Einfluss, das bauen von Robotern kostet Einfluss - eine schöne Waage, die man in Balance halten möchte. Der Ausbau der 4 Monde verstärkt mich in 4 verschiedenen Bereichen. Aber auch, wenn sich die Aktionen mit der Zeit verstärken habe ich den Eindruck, dass das Galilieo Projekt während des Spiels nur wenig an Fahrt aufnimmt. Vielleicht müsste man es nochmal spielen, aber der Antrieb, es nochmal auf den Tisch zu bekommen, ist gering.
#EinfachGenial von Reiner Knizia ist ein legespiel-Klassiker, der auch schon viel zu lange im Schrank verstaubt ist. Den wieder rauszuholen war eine Spitzenidee meiner Frau