Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „[Brettspieltag.de] Vantage: Ein wahrlich besonderes Spielerlebnis (19. Juli)“

    Ich glaube, ein Merkmal von Spielen, in denen es kommunikative Restriktionen gibt, ist es, eine erlaubte Art von Kommunikation herzustellen. Wenn der Code einmal erfolgreich hergestellt ist, wird das Spiel einfacher. In anderen Gruppen klappt das nicht, weil die den Code nicht kennen.

    Beispiele:

    • Doppelkopf: "WAS? Du bist Re-Spieler? Hä? Ich hab mich doch vorhin gezeigt und Du hast mir den Stich weggestochen!!!" (gezeigt ja: der andere hats nur nicht verstanden.
    • Gloomhaven: Man darf seine Initiative nicht sagen. Aber man darf umschreiben (hä?). Der code ist also ziemlich fix dieser: "Ich bin RECHT schnell dran" = Ini 20-30; "Ich bin SEHR schnell dran" vs. "Ach, ich lass mir mal richtig Zeit diese Runde".
    • The Mind: alle zählen langsam in DIESER Geschwindigkeit (wenngleich aus meiner Sicht schummeln, weil JEGLICHE art von Kommunikation verboten ist, also auch nonverbale)

    Ohne jetzt die gesamte Diskussion aus dem SETI-Thread aufmachen zu wollen: Ich glaube immer noch nicht, dass Scannen sich lohnt WENN man der einzige ist, der es macht. Man bekommt über das Spiel höchstens 3 Sektoren voll und macht vermutlich dann sonst recht wenig, weil alle Upgrades da rein fließen. Wir spielen meist zu zweit - und da ist es völlig unattraktiv, einen Sektor zu scannen,wo meine Mitspielerin schon einen Würfel drin hat.

    In jedem Fall wird es ja in der Erweiterung einen Boost fürs Scannen geben, insofern scheint es ja in der Tat nicht so gebalanced zu sein, wie man sich das vorgestellt hatte.

    Zur Ergänzung, um den Kontext zu behellen:

    Wo entstand bei Dir der Eindruck, dass ich es nur 1x gespielt habe? Für mich war das keine Erstpartie von Grand Cru. Sondern so die fünfte mitgespielte Partie. Alle Partien in unterschiedlichen Runden und in den meisten (oder allen?) Partien hat jemand irgendwann davon profitiert, die Züge pro Runde auf vier zu begrenzen. Das fühlte sich gut an für diesen einen Spieler, auch mal selbst erlebt. Alle anderen waren aber eher genervt bis frustriert davon. Für den einen Spieler gab es aber keinen Grund, es nicht zu tun, sofern auf Sieg gespielt.

    Später nach der Messe in Essen nach Veröffentlichung gab es dann die Diskussionen auf spielbox und bei BGG, dass bei dem Spiel was unrund laufen kann. Auf BGG wurden die später komplett gelöscht, wegen Beleidigungen oder so. Deshalb fand ich aktuell die auch nicht mehr wieder. Da hatte der Autor auch sein Spiel verteidigt. Die Argumentation fand ich damals aber schwach, weil ich es mehrfach anders erlebt hatte.

    Regelfehler schließe ich aus, weil 2x auf der Spiel in Essen angespielt mit unterschiedlichen Erklärern. Und danach in verschiedenen privaten Runden mitgespielt.

    Die miterlebte Extremstrategie (als Verschärfung der 4 Züge Strategie) war damals dann meine letzte mitgespielte Partie und Auslöser für mein überzogenes Spielbox-Posting.

    Das hab ich irgendwie kontextuell so wahrgenommen. Ich hab das Spiel selbst nie gespielt und habe daher überhaupt keine Ahnung von den Regeln (oder was der Fehler gewesen sein könnte). In der Regel ist es irgendwie immer so, dass, wenn Spieler glauben, solche Regellücken gefunden zu haben, die doch irgendwie auf einem Regelfehler basieren. Oder manchmal ist das Spiel einfach nur schlecht geplaytested und solche Dinge gehen durch. In dem Fall scheint der Autor das ja sogar verteidigt zu haben. Keine Ahnung, was damals falsch gelaufen sein könnte. Ulrich Blum hat danach jedenfalls nicht mehr wirklich veröffentlicht. Ein paar Spaceship Unity Dinge sind noch mit dabei.

    Danke für das Feedback. Kritisch schreibe ich immer, da wo ich meine, Kritik aufgrund meiner Erfahrungen auch äußern zu können. Weichgespült in beide Richtungen nag ich nicht. Klartext viel lieber. Trotzdem sollte der respektvolle Umgang dabei nicht verloren gehen. Übertreibungen, wenn auch emotional begründet, sollten nie verletzend sein. Nur für ne gute Headline haue in niemandem in die Pfanne, der sich nicht wehren kann, wie im direkten Gespräch unter Freunden als gut gemeinte Frotzelei.

    Grandi Cru ist seitdem ungespielt geblieben. Empfehle aber jeden, seine eigenen Erfahrungen zu machen.

    Vielleicht lag der Fehler darin, ein so vernichtendes Urteil nach nur einer Partie rauszuposaunen? Wir kennen alle die unangenehmen Erstpartien, die einfach keinen Spaß machen wollen. Hier bringst Du aber objektive Gesichtspunkte an, warum das Spiel nicht funktioniert (Regellücke). Da wäre vermutlich Recherche gut gewesen: Autor anschreiben und nachfragen, bei bgg schauen. Letzteres habe ich eben getan und finde da nichts über irgendeine Regellücke - Das Spiel wird allerdings eher durchwachsen angenommen (6.8). Insofern KÖNNTE es sogar sein, dass ihr damals was falsch gespielt habt - und dann wäre so ein lautes Gepoltere im Nachgang nicht nur unangebracht sondern peinlich.

    Ich sage nicht, dass das so war - aber die eine Partie lässt eben darauf schließen, dass Du Dich spielerisch nicht besonders tief auseinander gesetzt hast mit dem Spiel (warum hat es z.B. keiner beendet? Das scheint ja irgendwie möglich).

    Ansonsten bin ich auch ein Freund davon, respektvoll mit anderen Menschen umzugehen und die Kritik immer sachlich zu lassen - selbst, wenn man mal aufgebracht ist, weil irgendwo jemand vergessen hat, zu denken (wie bei den Full-foil Spirits von Spirit Island, die man nicht mehr lesen kann). Deutliche Worte allerdings sind auch wichtig - wenn alles nur noch super ist, brauchen wir alle gar keine Meinungsteile mehr produzieren.