Beiträge von Huutini im Thema „[Brettspieltag.de] Vantage: Ein wahrlich besonderes Spielerlebnis (19. Juli)“

    Ich habe eigentlich in meinen Augen recht klare Argumente geliefert, wozu der Begriff der "Regeln der Kunst" eigentlich dient und wozu nicht. Du hast bisher absolut gar kein Argument geliefert, wie du darauf kommst, das es "klare Regeln für Kunst" gibt, an die diese sich "halten muss" um überhaupt Kunst zu sein. Weder belegst du irgendwie wo du das her hast, noch sagt du warum das so ist.

    Man kann es auch nicht belegen, man kann nur das Gegenteil belegen. Darum kann man den Unsinn auch nur behaupten, und wenn man sich nicht die Blöße geben will, zuzugeben, dass man Unsinn behauptet, muss man die Behauptung halt so lange wiederholen, bis die anderen aufgeben.

    Der einzige 'Beleg" für die Behauptung ist ja dann auch ein: "Trust me, bro."

    Lass ihm doch seine Meinung. Wer sich auskennt, weiß, dass es Unsinn ist, und wer hier mitliest und meint, dass seine Behauptung überzeugender sei als alle Argumente dagegen, hat es dann nicht auch besser verdient. 🤷🏻‍♂️😁

    Es ist typischer Änfänger Gedanke, dass Kunst frei von Regeln ist. So denken absolut alle, denen es an Wissen fehlt.

    Ein Anfängerfehler und Anzeichen von Unwissen ist es vor allem, das, wovon du sprichst, irrigerweise als "Regeln der Kunst" zu deklarieren.
    Was du meinst, sind erkennbare rezetionsästhetische Wirkmäßigkeiten und handwerkliche Grundlagen der verschiedenen Kunstrichtungen. Ja, Malerei und Musik kennen Harmonien, ja, Literatur kennt "schwächere" und "stärkere" Formulierungen etc. All das sind Erkenntnisse, die im Laufe jahrundertelannger Diskurse über den handwerklichen Aspekt der einzelnen Kunstrichtungen gewonnen wurden.

    Das ist aber etwas anderes als "Kunst folgt Regeln." Die Formulierung ist einfach unsinnig. Disharmonien können ebenso künstlerisch sein wie Harmonien, Brüche von Gesetzmäßigkeiten und Erkenntnissen können als ebenso künstlerisch oder angenehm empfunden werden, wie deren Einhaltung. Nicht zuletzt hat sich jede neue Kunstrichtung (egal in welchem Bereich) daraus entwickelt, dass irgendwelche Regeln nicht länger eingehalten wurden, und man dann merkte, dass das neue Ergebnis aber auch ganz angenehm ist.
    Es gibt einen Spruch zur Kunst, den man in der 7. Klasse kennen sollte, der das schön zusammenfasst: "Man sollte die Regeln kennen, bevor man sie bricht."
    Ein Regelbruch erzeugt ebenso Kunst wie die Einhaltung der Regeln. Das heißt, die Regeln liegen nicht in der Frage der Kunst, sondern in der Frage, welche rezeptionsästhetischen Erkenntnisse gibt es über die einzelnen Kunstformen, und was bewirkt es, wenn man diese bricht?

    Zu behaupten, nur das Einhalten handwerklicher Erkenntnisse erzeuge Kunst und das nicht-Einhalten wäre ein irgendwie objektiver Nachweis für Nicht-Kunst, ist wirklich ein absoluter Anfängergedanke und zeugt von Unwissenheit darüber, was Kunst konstituiert.

    Es ist einfach nur ungeschickt formuliert.
    Ravn versucht halt, seinen Spielberichten immer einen kleinen USP zu verpassen, etwas Ungewöhnliches, Eigenständiges, das ihm aufgefallen und/oder in Erinnerung geblieben ist, und beim Versuch, den Beitrag dann damit zu bewerben, formuliert er die Sache dann so sehr in den Mittelpunkt, dass es sich liest, als habe er eine mehr oder weniger ausgefeilte empirische Studie darüber verfasst, die er nun vorstellt. Das passiert ihm gelegentlich.