Beiträge von Thygra im Thema „[Brettspieltag.de] Vantage: Ein wahrlich besonderes Spielerlebnis (19. Juli)“
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Wenn das so wäre, wäre ja im Prinzip jedes Spiel automatisch ein Kennerspiel.
Auf einen solchen Humbug erwartest du nicht wirklich eine sachliche Antwort?
Ich ging eigentlich nicht davon aus, dass man den Level "so weit unten" ansetzt, sondern schon voraussetzt, dass die Leute zumindest Grundlegende Kenntnisse haben, was Dinge wie Würfel-, Karten- und Legespiele angeht
Ein Beispiel aus der Praxis: Ich kenne jemanden, seit knapp 25 Jahren von Spieletreffs, der alle möglichen Arten von Spielen spielt: Familienspiele, Kennerspiele, Expertenspiele. Und er spielt sie gut, bei Agricola zum Beispiel hat er eine hohe Siegquote.
Es gibt aber auch Genres, auf die er früher keine Lust hatte, und zwar Partyspiele und Stichkartenspiele. Er hatte halt nie ein Faible für Stichkartenspiele und hat diese deshalb auch nie gespielt.
Als Die Crew in aller Munde war, wollte er es zumindest gerne mal ausprobieren. Und trotz seiner zahlreichen Erfahrungen mit allen möglichen Spielen, tat er sich schwer, die Crew gut zu spielen. Er verstand die Regeln zwar, aber er hatte halt null Erfahrung mit Stichspielen und verstand deshalb viele Zusammenhänge nicht. Für ihn war die Einstiegshürde so hoch, dass er von vornherein immer sagte, das könne nur Kennerspiel des Jahres werden, wenn selbst er mit seiner langjährigen Spieleerfahrung sich so schwer damit täte.
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Dann kan man ja auch sagen :"Für jemanden, der noch nie ein Würfelspiel gespielt hat, ist Mensch ärgere dich nicht alles andere als pipifax, das muss als Kennerspiel werden?
Das ist aus mehreren Gründen Humbug, hauptsächlich aber deshalb, weil das Werfen eines Würfels viel einfacher zu erklären ist als die Mechanismen eines Stichspiels.
Außerdem hatte ich bewusst "zum Beispiel" geschrieben, weil es auch noch andere Gründe gibt, die die Crew zum Kennerspiel machen. Das kannst du gerne über die Suchfunktion herausfinden, weil das damals hier im Forum lange diskutiert wurde.
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Beispiel: es ist ein rotes Kabel im Spiel, 5,5 oder 8,5. Ich lege am Anfang einen 6er-Marker irgendwo in der Mitte vor meiner Hand. Meine Familie würde das direkt verstehen als: "Okay, dann heißt das, dass links daneben das rotes Kabel liegt, also ist die 5,5 im Spiel, der Bereich um die 8-9 ist sicher für Rateversuche." In wie weit sowas auf andere Gruppen übertragbar ist, weiß ich nicht. Deshalb mal Frage in die Runde: würdet ihr das auch sofort als Hinweis auf ein daneben liegendes rotes Kabel verstehen?
Nicht sicher. Vielleicht ja, vielleicht nein. Es kann andere Gründe geben, die 6 zu markieren. Vielleicht hat die Person vor mir eine 3 markiert, ich habe selbst eine 3 direkt neben der 6 und plane in meinem ersten Zug, die angezeigte 3 zusammen mit meiner 3 aufzudecken. In dem Fall ist dann die Info, dass neben meiner offenen 3 eine 6 liegt, sehr vielsagend, weil nun jeder weiß, dass ich keine 4, keine 5 und keine 5,5 habe.
(Nicht nur) deshalb ist es wichtig, dass man seinen Anfangsmarker nicht einfach legt, ohne die zuvor gelegten Marker der anderen zu analysieren.
Dass die Jury das anders sieht, zeigt Die Crew. Die Spielregel ist in meinen Augen völlig pipifax und hat gar nichts mit einem Kennerspiel zu tun, aber die Jury scheint hier den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben als Vergleichswert heranzuziehen
Nur weil die Anleitung der Crew für dich pipifax ist, heißt das nicht, dass sie auch für die Zielgruppe pipifax ist. Wer zum Beispiel zuvor noch nie ein Stichspiel gespielt hat, für den ist die Crew alles andere als pipifax.
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Mission 21 ist halt anders, weil ihr euch von eingeübten Denkmustern etwas lösen müsst. Aber bei 66 Missionen wirst du wohl kaum erwartet haben, dass die alle nur "more of the same" sind. Ich war auch zunächst überrascht, aber dann haben wir die Mission im 2. Anlauf hinbekommen. Einen Tick schwieriger mag sie sein, aber einen großen Sprung sehe ich hier nicht, wenn man seine Denkweise etwas anpasst. Der deutlich größere Sprung steht euch mit Mission 24 noch bevor ...
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Nur wenn der Schwierigkeitgrad auch über Mission 21 weiter anzieht, dann hat diese Zielgruppe gerade mal ein Drittel des Spiels gesehen, bevor Bomb Busters krass in den Kennerspielbereich abbiegt.
Selbst wenn es so wäre (was ich nicht so sehe, weil ich dein Problem mit Mission 21 nicht verstehe): Niemand zwingt die Käufer des Spiels, alle 66 Missionen spielen zu müssen. Wenn jemand an Mission 8 viel Spaß hat, aber alles was danach kommt weniger mag, so kann dieser jemand Mission 8 Dutzende Male spielen und immer wieder Spaß damit haben.
Ich verstehe auch deinen Gedanken überhaupt nicht, wieso du glaubst, jemand würde das Spiel in die Ecke legen und nie wieder rausholen, wenn er/sie an einer Mission ein paar Mal scheitert. Entweder ist das ein besonderer Ansporn, diese Mission mehrmals erneut zu versuchen, oder man lässt sie danach einfach weg und spielt eine Mission, die man lieber mag. Denn wer so weit gekommen ist, Mission 21 zu spielen, hat ja offenbar vorher Gefallen an dem Spiel gefunden und wird sich daran erinnern.
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Teburo
Sorry, dass mich das triggert, aber es heißt "Teburu" - was du auch außerhalb deiner Überschrift und Einleitung richtig geschrieben hast.