Am Wochenende konnte ich das Spiel in 2 5er Partien kennen lernen. Alle von uns hatte schon Kontakt mit Cole Wehrle spielen und 3 von uns sind auf jeden Fall begeisterte Cole Wehrle Spieler, die mehrere seiner Spiele gespielt habe. Natürlich ist Cole Wehrle hier nur Co-Author und wir sollten Jo Kelly nicht vergessen.
Die Erklärung war hier leider nicht ideal, der Besitzer hatte die Regeln auch noch nicht wirklich verinnerlicht, so dass wir uns das viel selbst erarbeiten mussten und ich nach der Erklärung wirklich überhaupt keine Ahnung von dem Spiel hatte. Ich hatte so gut wie nichts verstanden. Im Laufe des Spiels hat es dann immer mehr geklickt bei uns allen, so dass das hier wirklich die größte Diskrepanz zwischen "wie wenig hab ich nach der Erklärung verstnden" zu "wie einfach das Spiel letztendlich ist", denn im Grunde ist das hier ein relativ simples Spiel mit ein paar Dingen, die man so nicht gewohnt ist. Insbesondere wie das Spielende abläuft dauert etwas, bis man es verstanden hat. Wir haben im ersten Spiel auch nen ziemlich kritischen Fehler gemacht, in dem abgeworfene Zahlenkarten aus dem Markt im Gossip-Pile gelandet sind.
In der ersten Partie ging die Community unter (eben auch wegen des oben genannten Regelfehlers) da wir da nicht genug dafür gesorgt haben, dass Constable und Rogue nicht im Gossip Pile landen, denn erst damit können die Molly Houses überhaupt erst Würfel bekommen, die ein Auffliegen triggern. Ich konnte mit etwas Glück geschickt die Community eines der Häuser verraten und somit zum Informer werden und da am Ende die Community aufflog und auch dieses Haus geraided wurde, war ich ein Successful Informer und somit die einzige Person, die überhaupt noch gewinnen konnte, da alle anderen loyal zur Community waren. Damit war es egal wie viel Punkte ich hatte.
In der 2. Partie arbeiteten wir viel mehr zusammen um die Community am leben zu halten und nicht auffliegen zu lassen. Ich konnte mit einer Party sehr viel Joy sammeln und war sehr weit vorne. letztendlich flogen aber doch die 2 Häuser auf, bei denen ich die meiste Reputation hatte, womit ich 2 große Anzeigen bekam, die mir am Ende vom Spiel böse Mali gaben, je nachdem wie ich würfelte. Einer davon war "-6 Punkte oder gehängt werden" und der andere "-4 oder -10 Punkte". Am Ende hab ich dann so gewürfelt, dass ich -16 Punkte bekam und somit 3 Punkte hinter dem 1. platzierten gelandet bin und mit 14 Punkten letzter wurde. Bin also von 30 auf 14 Punkte gefallen.
Das Spiel hat nen relativ hohen Glücksanteil, damit muss man klar kommen, das gehört dazu. Mich stört das nicht, mich hat es auch nicht gestört so unglücklich zu verlieren obwohl ich so einen massiven Vorsprung hatte. Es hat ja auch ne kleine Roll & Move Mechanik und das Kartenglück ist auch nicht unerlässlich.
Wir haben 2 Partien back-to-back gespielt und waren alle ziemlich begeistert von dem Spiel. Mir gefällt, dass man wirklich zusammenarbeiten muss, wenn man die Community am leben erhalten will aber halt doch alle ihre eigenen Ziele haben. Der Verrätermechanismus ist auch gut eingebaut und bringt einem eine alternative Siegmöglichkeit. All das trägt für mich doch schon sehr die Handschrift von Cole Wehrle und erinnert mich dabei insbesondere an Pax Pamir und John Company.
Könnte bei mir einziehen das Spiel, wobei man mit dem Thema halt nicht viele Leute locken wird. Ich denke das Spiel wird aktuell nur so viel gespielt wegen dem Co-Author Cole Wehrle.
Auf BGG sinkt die Wertung des Spiels leider kontinuierlich wegen konservativen / rechten / LGBTQ+ feindlichen 1er Votes von Menschen, die nicht akzeptieren können, dass Menschen so sind wie sie sind und andere nicht einfach ihr Leben lassen können oder Brettspiele, deren Thema sie nicht mögen, nicht einfach ignorieren können. Sehr traurig.
