Beiträge von HRune im Thema „03.07.-09.07.2023“

    Diese Woche brachte diverse schöne Spiele auf den Tisch. Einmal in der Familie die Dorfromantik etwas unterbrochen (doch nicht gestoppt, wie noch zu lesen sein wird).

    Solitär weiterhin im Weltraum unterwegs, starteten meine Frau und ich in #SchlafendeGötter. 3 Abende mit je 2,5 Stunden wurden es. Wussten wir anfangs noch nicht ganz, was man jetzt tun sollte, fanden wir über die erste Partie doch recht gut in das Spiel. Besser gesagt: fand das Spiel recht gut in uns hinein - mit Auszehrungen, Wunden hier und Schaden dort. Schöne kleine Storyelemente, die mal konkretere und mal vagere Andeutungen auf das geben, was man in dem Archipel noch so finden kann. Und von einer netten Kreuzfahrt verabschiedeten wir uns hier sehr schnell und ächzten unter den Erschöpfungen und Wunden, die wir erlitten. Nach diesen drei Partien haben wir die Startregion immerhin schon verlassen, den Ereigniskartenstapel zum ersten Mal durch, unsere erste Niederlage wegen verwundeter Crew schon hinter uns und die zweite wegen zu stark beschädigtem Schiff unmittelbar vor uns. Erinnert mich vom Gefühl her stark an 7th Continent, wo ich auch ständig auf dem Zahnfleisch kroch. Macht uns Laune, und das vermutlich genau aus dem Grund, dass die Welt nicht fair ist.

    Während wir zu zweit die Götter aufwecken wollen, hat sich die Familie diese Woche mal wieder auf die Zombies konzentriert, die in #FlashbackZombieKidz ihren Plan der Übernahme der Welt umsetzen wollen. Sehr schönes, kindgerechtes und humorvolles Point-and-Click Adventure, bzw. Storybook. Dass man die verschiedenen Rätsel in den drei Aufgaben nicht packt, kann bei normaler Aufmerksamkeit meines Erachtens nicht vorkommen. Man schaut sich gemeinsam die wachsende Kartenauslage an, schmunzelt über die Szenen, die sich aus den verschiedenen Perspektiven ergeben, findet offensichtliche verborgene Informationen und rekonstruiert damit die Geschichte. Sehr spassig und als gemeinsames Event mit den Kindern sehr empfehlenswert. Unseren beiden (5 und 7) gefällt es sehr.

    Solitär ging es diese Woche in diversen Partien mit #CouncilOfShadows gegen den Automa. Was für ein cooles, außergewöhnliches Spiel und was für ein bockschwer zu schlagender Automa. In die Mechanik mit Energieverbrauch und erzeugter Energie musste ich mich erst einmal hineinfinden. Auch, wie ich meine drei programmierten Aktionen so aufeinander abstimme, dass ich die liegen bleibenden im Optimalfall weiterhin nutzen kann, ohne überspielen zu müssen. Der Automa kommt mit seiner auf Expansion ausgelegten Spielweise sehr rasant zum Tech-Level III und damit zum Spielende, so dass ich echt schwitzte, da mithalten zu können. In der dritten Partie gelang mir der Sieg mit Hilfe meiner Spezialisierung auf Ressourcenförderung. Doch vermutlich auch dadurch, dass der Automa durch einen unglücklichen Kartenzug seine erste Aktion kaum ausspielen konnte (was nur sehr selten geschieht). Gefällt mir von der Dynamik und der Mischung der taktischen und strategischen Überlegungen her sehr gut. Eine bessere Symbolik und klareres Wording im Regelheft hätten den Einstieg weiter erleichtert. Werde in diesen Weiten des Universums aber auch noch häufiger unterwegs sein.

    Zum Wochenende kam wieder lieber Besuch vorbei, in Person eines guten Freundes aus Studienzeiten, der mit Hamburg zwar meine Lieblingsmetropole seine Heimat nennt, doch damit auch die Längsachse der Republik von uns entfernt wohnt. An #Dorfromantik konnte er natürlich nicht vorbeikommen, das die Kinder ihm gleich beibringen wollten - und was ihm auch sehr gut gefiel. Ebenso wurde er in unseren anderen Familienliebling #12rivers eingeführt. Auch wenn es meine Tochter da dann schon grämte, dass sie letzte wurde und der Papa haushoch gewann.

    Abends brachten wir zu zweit #DeadReckoning auf den Tisch, das ich bisher ausschließlich solo gespielt hatte. Hach, das macht immer wieder Spaß. Und diese Partie, die ich knapp verlor, zeigte wieder, dass es auf das geschickte Aufleveln der Crew und den Aufbau möglicher Kombos geht. Mein Freund konnte diverse Male eine starke Kombo mit Fässern fahren, was ihm sehr gute Flexibilität auf See gab. Ich ging auf Kanonen und Kampf - einmal wegen des entsprechenden Ziels, doch auch wegen der guten Beute, die sich da auch bei Misserfolg potentiell machen lässt. Und je mehr ich das Spiel spiele, umso mehr mag ich das Würfelschiff, das die Kämpfe unmittelbar thematisch werden lässt. Auch trafen wir auf diverse Karten aus der ersten Saga, die Abwechslung zu den Handelsschiffen brachte und für einen Euro nette kleine Story-Elemente einstreuen, ohne das Spiel zu swingy werden zu lassen. Im Endeffekt hatte ich meinem Freund ein/zwei Inseln zu viel unter Kontrolle gelassen, was ihm die entscheidenen Punkte zum Sieg brachten.

    Aus meiner Sicht bringst Du Dead Reckoning sehr gut auf den Punkt, PowerPlant. Ich sehe es in einem Punkt nicht wie der Dice Tower: Sandbox ist es aus meiner Sicht nicht - gerade aus dem Grund, dass ich mich spezialisieren muss. Das geben für mich gerade die 12 verschiedenen Erfolge vor, wenn nach erreichen von 4 dieser das Spielende ausgelöst wird. Hierin liegt für mich der spannende Aspekt von Dead Reckoning, und dass ich darin verschiedene Strategien ausprobieren kann.

    Dafür benötige ich ein entsprechendes Aufleveln der Karten, was die von Dir beschriebene Lernkurve mit sich bringt. Allein für die Auflevelung kann ich ja schon verschiedene Taktiken fahren kann, da ich eine Karte über die ersten vier Runden immer in der Hand lassen und somit vor dem ersten Ausspielen auf Stufe 4 bringen könnte.

    Auch das Erkennen von guten Kombos, die ich über die ausliegenden Aufwertungen schaffen kann, unterstützt meinen Erfolg auf Sieg. So hatte mein Mitspieler Freitag Abend eine starke Kombination aus Steuerrädern für den Erhalt von Fässern, die ihm viel Flexibilität auf See brachte (Zu Zweit benötigten wir ca. 2 Stunden für die Partie, was ich für voll angemessen halte).

    Den Saga-Content der ersten Erweiterung hätte ich mir direkt im Grundspiel gewünscht, da er in meinen Augen die notwendige Abwechslung bei den Erweiterungen bringt und ich neben Handelsschiffen auch auf allerlei andere Ereignisse, Orte und Schiffe treffe. In unserer Partie am Samstag handelten wir ca. 8 Saga-Karten ab, die eine nette Würze in das Spiel bringen, ohne die Balance zu beeinträchtigen.

    Was bei der Kritik um das „Pirat sein“ vermutlich auch häufig übersehen wird, sind die vielfältigen Möglichkeiten, über das Battleboard an Fässer und Münzen zu kommen. Klar, versehen mit einem Glücksanteil, da ich Schadenstreffer erleiden kann. Damit ich mit dem Potential höherer Ausschüttung an dem Ort, an dem sich mein Schiff gerade befindet, im Vergleich zur Produktion auf den Inseln. Höheres Potential - Höheres Risiko. Enttäuscht würde ich von den Schiffskämpfen, wenn ich hinter Sieg/Niederlage direkt das Versenken eines der Schiffe verstände.

    Insofern kann ich schon verstehen, wenn Spieler auf Grund anderer Annahmen mit dem Spiel nicht warm werden.