Beiträge von MetalPirate im Thema „Teotihuacan (Stadt der Götter) - Regelfrage Herrscherplättchen“

    Wie lange dauert es denn bis man dieses Gefühl hat ?

    Beim einen ein Jahr, beim nächsten fünf Jahre, beim dritten nie. Kann man nicht sagen. Aber ich denke, wenn man sich selbst mal ein paar Gedanken über Spieldesign gemacht und mal ein paar eigene Ideen ausprobiert hat, dann beschleunigt das die Sache. Selbst wenn's bei einem früheren Stadium mit "nö, das erreicht nicht das Niveau der Spiele im Schrank; Spieldesign scheint doch nicht ganz so einfach zu sein" stecken geblieben ist.

    Aber ich hab mich echt gefragt, ob sein Kumpel das wirklich ernst gemeint hat mit dieser Frage, oder ob er da krampfhaft nach Spitzfindigkeiten gesucht hat um die Belohnung des Mitspielers zu verhindern.

    Das ist sicher auch möglich. Aber wir erfahrenen Spieler sollten nie unterschätzen, wie sehr uns unsere Erfahrung bei der Regelinterpretation hilft. Dieses "das ist halt so" bzw. "das muss so sein"-Gefühl haben die Anfänger in unserem Hobby nicht. Sie können es (noch) nicht haben.

    Sauerland : Ihr seid noch nicht lange im Spielehobby unterwegs, oder? Dann ist es nämlich völlig okay für mich, dass man nachfragt, wie man bei der Regel "erhalte den kleineren Wert von A und B" mit dem Fall "A = B" umgehen soll. An anderen Stellen in Spielregeln sind solcherlei Spitzfindigkeiten durchaus mal wichtig. Von daher finde ich auch Bemerkungen wie "besser im Debattierclub aufgehoben" etwas daplatziert. Für Anfänger ist diese Nachfrage legitim, und auch lob an dich, dass du das so ausführlich und exakt beschrieben hast.

    Außerhalb von reinen Anfängerkreisen ist aber völlig klar, dass das gilt, was tamriel auch schon gesagt hat: es kann mechanisch nur das Minimum von A und B gemeint sein, entsprechend der mathematischen Funktion, denn alles andere wäre mechanisch kompletter Unsinn.

    Pro-Tip: Wenn wirklich etwas gemeint sein sollte, was komplett komisch klingt, dann schreiben das fähige Regelschreiber auch explizit so hin und betonen es nochmal gezielt. Das gilt z.B. überall da, wo keine Unterschiede im Input (hier: A=B anstelle von A=B-1) direkt Sprünge im Output erzeugen würden (hier: Ertrag fällt schlagartig auf null). Leider sind nicht alle Regelschreiber auch fähige Regelschreiber, aber die Mehrheit, die in dem Beruf ihre täglichen Brötchen verdient, versteht schon ihren Job auf einem ausreichenden Niveau und davon sollte man dann auch erstmal ausgehen.