Beiträge von sNice24 im Thema „22.05.-28.05.2023“

    #GrandAustriaHotel – 10 Partien – 2 Spieler

    Ich mag GAH auch sehr, habe auch schon 4-5 Partien am Stück solo gespielt, wenn auch bisher immer nur das Grundspiel. Aber 10 Partien ist schon ordentlich :lachwein: Bei der Quantität, habt ihr vielleicht auch schon mal meine Koop-Variante probiert? Irgendwie fliegt die komplett unter dem Radar, aber vielleicht bin ich auch der Einzige, der Spaß dran hat :/

    Ich kenne deine Koop-Variante gar nicht, wo gibt's die denn? :D

    Es gibt über das längere Wochenende nicht zu viel Variation in den Spielen selbst. Wir haben uns die Zeit genommen Spiele mehrfach zu spielen und haben insbesondere viel Spaß bei Grand Austria Hotel gehabt, dass wir ganze 10-mal in 3 Tagen gespielt haben. Außerdem gab’s dann am WE unseren ersten Escape Room, den wir zu sechst gut gemeistert haben. War ein sehr gelungener Abend, der mich vielleicht doch mal wieder zu den Exit Games o.Ä. ziehen lässt, nachdem ich meine erste Exit-Partie für katastrophal schlecht erklärt habe.



    Nun aber etwas mehr zu den gespielten Spielen:




    #GrandAustriaHotel – 10 Partien – 2 Spieler



    Grand Austria Hotel ist einfach eins der besten, gemütlichen 2P-Euros die es gibt. Kein anderes Spiel transportiert das Thema so gut in ein Gefühl. Es ist einfach gemütlich, wie gemacht für Kaffee und Kuchen, hat aber ordentlich spielerische Qualität um eben auch wirklich 10-mal in kürzester Zeit gespielt zu werden.



    Nachdem wir zwischenzeitlich die einzelnen Module der Erweiterung testen konnten haben wir diese 10 besagten Partien lediglich mit dem „More-Of-The-Same-Modul“ gespielt, da wir den Ballsaal und den Champagner zwar interessant fanden, aber es von der genialen Simplizität des Grundspiels etwas ablenkt.



    Wir sind bei ca. 55-65 Minuten pro Partie, je nach dem wie grübellastig dass die Partie wird und sind immer wieder begeistert, wie anders sich jede Partie anfühlt, da sich die kleinen Stellschrauben weit genug drehen um das Spiel anders interessant zu machen.



    Meiner Meinung nach sollte das Spiel noch viel mehr Aufmerksamkeit und gerne auch weitere Module als Expansions bekommen. Ob diese uns dann dauerhaft begeistern würden, wäre dann herauszufinden. Der Versuch wäre es auf jeden Fall wert.






    #Golem – 2 Partien – 2 Spieler



    Im selben Italo-Universum spielt auch Golem. Man merkt schon sehr viele Parallelen, aber es gibt einige Unterschiede die Golem von Grand Austria Hotel abheben und das Spiel anders genug machen. Wir haben im Endeffekt die Würfel durch Murmeln ersetzt und haben einige Leisten dazugenommen, mit Golems die uns in Schach halten.



    Golem weiß durchaus mit seinen eigenen Eigenschaften zu gefallen. Durch die Vielzahl an Leisten und auch Upgradefunktionalitäten auf seinen Playerboard wird es durchaus auch ein gutes Stück komplexer, mehr kopflastig. Es ist eben perfekt geeignet, um einen Schritt über Grand Austria Hotel zu gehen, wenn man etwas mehr Komplexität wünscht.



    Letztendlich empfinde ich Golem aber auch als weniger gutes Brettspiel im Vergleich zu Grand Austria Hotel, bei dem ich die gewisse spielerische Leichtigkeit einfach mehr schätze als die zusätzliche Komplexität von Golem. Weiterhin empfinde ich die Varianz und damit auch die Wiederspielbarkeit etwas geringer. Nichtsdestotrotz ein gutes Spiel.





    #Tiletum – 3 Partien – 2 Spieler



    Last but not least, im Italo-Trio des Wochenendes, Tiletum. Das hat es gestern zu uns geschafft und hat sich direkt in mein Herz gespielt. Auch hier sieht man viele Anleihen der Designer und sicherlich erfindet auch Tiletum kein Rad neu, aber spielerisch hat es mich schon stark abgeholt. Neben den bekannten Anleihen ist Tiletum etwas freier, etwas belohnender. Als hätte man ein bisschen Praga Caput Regni oder Fleet the Dice Game eingemischt.



    An jeder Ecke gibt’s Bonusplättchen, Combozüge und generell einfach coole Kettenaktionen, Zusatzaktionen, Zusatzressourcen. Am Ende ist der psychologische Faktor, dass man in 4 Runden hunderte Punkte sammelt, einfach wieder mal befriedigend. Lustig, wie sich der Kopf beeinflussen lässt, in dem man statts 5 Punkten einfach 25 vergibt.



    Auch hier finde ich beachtlich, nach den wenigen Partien, wie viel Replayability hier drinsteckt. Anfänglich denkt man, dass die Map sehr begrenzt variabel ist, aber durch die eng getakteten Aktionen und die unverzichtbaren Rundenboni ergibt sich jede Partie bisher als entscheidend anders. Sehr abstraktes Thema natürlich (nicht, dass die vorher genannten wesentlich thematischer wären), aber mechanisch hat’s mich total abgeholt.





    #Marrakesh – 2 Spieler – 2 Partien



    Kommen wir zu den etwas weniger tollen Partien der letzten Tage, wobei ich nicht sagen könnte, dass Marrakesh ein schlechtes Spiel wäre. Allerdings wird mir langsam bewusst, dass mich Stefan Feld spielerisch einfach nicht abholen kann. Ich habe mir Marrakeshs Regeln angeschaut und war eigentlich sehr angetan davon und konnte mir gut vorstellen, dass es mich auch spielerisch begeistern würde.



    Letztendlich war es spielerisch aber für mich eine wenig spannende Nummer, die mechanisch zwar funktionierte, aber für mich keinerlei Spannung zuließ. Es entwickelte sich zu einem spannungslosen Ressourcentausch in wenigen Minigames. Der Keshi-Drafting-Mechanismus war hierbei eigentlich noch am spannendsten, wobei spielerisch auch am unbefriedigendsten. Am Ende kann ich mich nämlich nicht drauf verlassen, dass ich die Aktion, die ich eigentlich haben wollte und gewählt habe auch bekomme. Außer ich opfere meine Bezirksaktion für einen Keshi.



    Ich habe nichts gegen Punktesalate, aber das ist mir einfach zu viel Freiheit mit zu wenig Spannung. Es hält mich spielerisch nichts im Schach. Die Ernährung am Ende jeder Runde hat sich auch mit der dreistufigen Eskalation nicht eng genug angefühlt, sondern wieder nur wie ein weiteres, kleines Minigame, was am Ende die Balance über Ressourcen halten sollte.





    #Bonfire – 2 Spieler – 1 Partie



    Bonfire war dann mein letzter Versuch mit Stefan Felds Spieldesign warmzuwerden und ich muss sagen, dass es mir vermutlich von all seinen Spielen, die ich bisher spielen konnte am ehesten zusagt, da ich hier die Variabilität in dem Aufbau über die Auftragsplättchen wie auch über die Troll-Karten für ziemlich cool empfinde. Das zusammepuzzlen der Aktionsteile hat mir hier gut zugesagt, da ich generell Puzzlemechanismen eh immer gut finde, wobei dieser hier nicht stark ausgeprägt war.


    Letztendlich war das Spiel für mich aber spielerisch auch eher flacher, bei weitem wieder kein schlechtes Spiel, aber ein Spiel was ich heute mit 6-7/10 bewerten würde, das findet in einem gut sortierten Regal einfach keine Chance mehr noch mal gespielt zu werden.



    Am Ende warte ich noch auf ein Spiel von Stefan Feld, was mich vollumfänglich abholt und nein, Castles of Burgundy wird es auch nicht sein, das durfte auch bereits wieder gehen. So werde ich erst mal meine Distanz wahren und die nächsten Male dann versuchen es anderswo mitzuspielen.