Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „15.05.-21.05.2023“

    #LegacyofYu, solo
    Mittlerweile habe ich 7 Partien gespielt, 2 davon gewonnen. Die letzte mal wieder richtig hart verloren, da haben mich die stärksten Barbaren echt überrannt und mein Kartendeck schneller leer gefressen als ich „Flutwelle“ sagen konnte. Aber was soll ich sagen: ich finde es immer noch großartig. Die Verbindung aus klassischen Ressourcen-Tausch-Mechanismen mit ein wenig Story und Kampagnen-Elementen, aus Taktik und Strategie gefällt mir einfach richtig gut, und einmal durchgespielt wird es auf jeden Fall.

    Ich habe die Kampagne mittlerweile abgeschlossen. Neun Partien habe ich gebraucht, davon zweimal verloren. Jetzt lasse ich erstmal etwas Zeit vergehen, dann spiele ich das sicher nochmal. Das Spiel macht einfach Spaß.

    Evergreen


    Das haben wir in den letzten drei Tagen insgesamt 9x gespielt (ich 5x solo, meine Frau 3x solo und 1x zusammen).


    Das Spiel sieht hübsch aus, hat gutes Material. Es hat auch ein Thema, Begrünung eines Planeten, das sich sogar bemerkbar macht.


    Ob man es nun solo oder zu zweit spielt, macht keinen großen Unterschied, weil bei mehreren Spielern jeder einen eigenen Spielplan hat, auf dem er ungestört von anderen vor sich hin spielen kann.

    Einziger Bereich der Interaktion ist die Kartenwahl für den jeweiligen Spielzug. Es liegt eine Karte mehr aus, als Spieler teilnehmen, genommen werden die Karten dann in Spielerreihenfolge. Solo ist das nicht wesentlich anders, nur ein wenig berechenbarer.

    Diese Karten bestimmen, in welcher der Regionen man seine Hauptaktion spielen kann und welche Zusatzaktion ("Kartenfähigkeit") man in diesem Spielzug hat.


    Spielziel: meiste Punkte haben. Solo ist es dann schlicht den eigenen Highscore jagen.


    Da mich Punkte bekanntlich wenig interessieren, die Jagd auf den eigenen Highscore schon gar nicht, fände ich das Spiel schon bald recht langweilig, wenn nicht...


    Da mein Schmerzempfinden gegenüber Hausregeln nahe Null tendiert, lässt sich das gerade bei Evergreen einfach ändern. Man setzt sich Ziele.


    Das haben wir dann ausprobiert.


    Erster Ansatz: Mindestens 15 große Bäume haben, weil wir in den Partien zuvor nie mehr als 13 davon hatten.

    Natürlich ist das mit den Punkten etwas schwieriger, weil der Fokus nun mal auf der Zielerreichung liegen muss und man deshalb -wie gewünscht- nicht vorrangig auf Punktemaximierung spielen kann.

    Beim ersten Versuch hatte ich nur 13 große Bäume, Punkte also völlig uninteressant.

    Beim zweiten Versuch waren es dann 16 große Bäume bei 147 Punkten.

    Meine Frau hatte -klar- bei ihrem ersten Versuch 17 große Bäume mit 151 Punkten.


    Zweiter Ansatz: Auf allen Feldern des Gebirges und der Schneewelt müssen Bäume stehen, egal wie groß; Büsche und Seen sind dort nicht erlaubt und Sprosse sind ja noch keine Bäume.

    Das habe ich in meinem ersten Versuch mit dem letzten Spielzug gerade so noch hingekriegt, Punkte gab es aber nur 105. Ist auch klar, schließlich stehen die Bäume dann ja sehr dicht beieinander (gut für die Waldwertung, schlecht für die Sonnenwertung).


    So lassen sich noch weitere Ziele ausdenken, die man anstreben kann.


    Auf diese Weise, also mit selbst gesteckten Zielen ohne Rücksicht auf Punkte, macht uns das dann wirklich Spaß.

    Viticulture EE - Solo

    Über BGA und am Tisch gespielt. Dauert solo nicht einmal 30 Minuten und macht wirklich Laune. Was mich Solo allerdings noch mehr stört als im Multiplayer, ist das Thema Glücksfaktor beim Kartenziehen. Denn gerade bei den Reben- und noch mehr bei den Weinbestellungskarten ist man darauf angewiesen, einigermaßen passendes zu ziehen. Klar kann man immer den Keller nach der Zeit vollständig ausbauen und irgendwann auch alle möglichen Bestellungen erfüllen, aber diese Zeit fehlt einem Solo bei den nur 7 Spielrunden eben. Trotzdem spiele ich es immer wieder gerne und möchte bald auch einmal die Solo-Kampagne starten.

    Der "Glücksfaktor" sollte dich nicht stören. Das ist nun mal elementarer Bestandteil von Viticulture, wie eigentlich bei allen Spielen, in denen für den Spielverlauf wichtige Karten von verdeckten Stapeln, die gemischt sind, gezogen werden. Der Witz liegt ja gerade darin, aus dem, was sich so bietet, das beste zu machen ("Thinking on the Fly" nennt das übrigens der Autor in Bezug gerade auf Viticulture). Das lässt sich ja auch durch Erhöhung des Kartendurchsatzes beeinflussen, besonders, wenn man das scheinbar so sinnlose Cottage baut.

    Verbessern lässt sich das dann noch, wenn man mit dem Tuscany-Spielplan spielt, weil der gerade auch in Hinsicht auf den Kartendurchsatz zusätzliche Möglichkeiten bietet.

    Nicht spielen sollte man solo mit den Besuchern aus dem Rheinland. Die eignen sich zwar für Mehrpersonenspiele recht gut, weil sie den Fokus von möglichst schnell viele Punkte erzielen hin zum Thema verschieben, gerade deshalb sind sie aber für solo ungünstig, weil man solo nur sehr begrenzt "Zeit" hat..


    Noch besser allerdings ist das Solo-Spiel mit Viticulture World. Kann ich nur empfehlen. Viticulture World kann man zudem auch kooperativ spielen und bietet auch dabei eine nicht zu verachtende Herausforderung.