Beiträge von Beckikaze im Thema „Der Boss Battler....?“

    Boss Battle Papst bin ich sicher nicht. Aber dennoch kann ich gerne meine Sichtweise auf die Titel posten:

    Zu Grimcoven und Blood kann ich erstmal gar nichts sagen - zu Blood gibt es noch kein Let´s Play und Grimcoven lasse ich erstmal aus, da AR und ich eh nicht gerade kompatibel sind. Zudem warte ich auf Stalker. Wenn das rockt, schaue ich es mir an.

    Aktuell wäre ein Street Masters meine klare 1: Spielmotiv "mechanisch-tüftlerisch"

    SM ist extrem modular und auch, wenn eine Gegnerfraktion immer gleich funktioniert, kann man durch die Wahl der Stages jeder Fraktion neues Leben enhauen. Zudem finde ich das Kartenmanagement durch das Aufbauen von Kombos, der Ausstattung der eigenen Auslage sehr gelungen. Auch das Konzept der Threa-Area, wo dir negative Karten reingespielt werden, forcieren schnell Abhängigkeit untereinander.

    Kehrseite: Nicht stabil im Schwierigkeitsgrad und Spiellänge. Liefert aber dennoch sehr zuverlääsig ab und ist durch seine Modularität einfach unendlich oft spielbar. Durch die explodierenden Würfel kommt auch etwas mehr Emotion mit ins Spiel als bei Primal.

    Platz 2 wäre bei mir der krasse Gegenentwurf: Townsfolk Tussle. Spielmotiv: Kopf aus, funbolzen.

    TT kann mechanisch nix, aber die Bossprofile und die schnelle Progression, sowie das Pacing des Spiels, bringen es auf Platz 2. In 4 Stunden sehe ich vier unterschiedliche Bosse, kaufe mir immer neue Items zusammen und bolze in schneller Manier Bosse um. Gerade auch die Geländenutzung der Bosse sticht positiv hervor. Die Addons werden dann zeigen, ob sich am Schwierigkeitsgrad und der Spiellänge was drehen lässt.

    Nachteil: Ist halt mechanisch nicht ernst zu nehmen und wird schnell repetitiv. Aber das Spiel weiß das auch, deswegen ist nach 4 (bald 3) Runs einfach Schluss.

    Dann wird es schon schwierig, denn es sind allesamt Spiele, die meine Sammlung verlassen bzw. verlassen haben.

    ATO sehe ich als Gruppenspiel null. Die Narration dauert zu länge, die Bosskämpfe sind im Early-Game absolut unterwältigend und repetitiv.

    Oathsworn hat eine deutlich stärkere Heldenzug-Mechanik als ATO, aber die immergleiche Strategie des dosierten Würfel-Wegkloppens kostet extrem Bossprofil. Am Ende wird jeder Boss gleich gelegt, so dass das Spiel sehr undynamisch, zäh und ebenfalls repetitiv wird. Dafür ist die Kampagne wesentlich besser als in einem Primal. Die Narration ist dennoch zu altbacken und viel zu wenig interaktiv, so dass auch die den repetitiven Kampf nicht kompensieren kann.

    Primal hat die etwas dynamischeren Boss als ein Oathsworn. Dafür sind die Unterschiede der Bosse in Oathsworn besser - aber die Spielmechanik wirkt dem leider extrem entgegen.

    Das Handkartensystem ist Spielerzügen in TT, ATO, KDM und auch Oathsworn deutlich überlegen. Aber das Spiel leistet sich sowohl im Kampagnenmodus nahezu einen Totalausfall und auch hinsichtlich der Bossprofile bildet es eher das Schlusslicht.

    Die nächsten Hoffnungsträger sind Bad Karmas und Dante. Mal sehen, was wir gleich in Blood für Gameplay sehen, aber LMS kann bei Dungeoncrawlern schon nicht viel - ob die daher Bossbattles können - ich fürchte nicht.

    Wackeln tut noch Kinfire Chronicles: Das Handkartensystem ist simpler als in Oathsworn und Primal, aber kooperativer, weil du anderen Spielern direkt Karteneffekte zuspielst. Der Initiativebeutel liefert im Zwei-Spieler-Spiel einen schön dynamischen Kampf zwischen Antizipiation und Überraschung, weil sowohl Frequenz als auch Handlung des Bosses mehr permutiert wird. Die Bosse haben ein gutes Profil und das Spiel kann durchaus im Bossdesign überraschen, weil ein totgeglaubter Boss doch nicht tot ist. Der Kampagnenmodus gefällt mir gut und besser als in OS und Primal. Aber die Story ist sehr generisch.

    Größte Probleme: Das Spiel ist viel zu leicht, so dass man doch nicht viel miteinander kooperieren muss. Und im Mehrspieler-Spiel erzeugt das Inisystem dann Downtime, weil Leute weniger häufig dran sind als Andere.

    Bisher kämpfen alle Bossbattler damit, die Kampagne unterhaltsam und überraschend zu halten. Zu oft verkommen die Kampagnen-Bossbattler zu Grinding, was mir digital schon keinen Spaß macht, analog aber nochmal schlimmer ist.

    Kann ich alles nachvollziehen. Genau in dem Aspekt finde ich Townsfolk Tussle auch viel besser. In 6 Stunden hast du einen ersten kompletten Run hinter dir (mit den neuen Regeln ggfs, sogar 1,5 bis 2) und hast vier verschiedenen Bosse gesehen (bis 6), Helden gelevelt, (12 bis 16) Townevents gesehen.

    Die Mechanik ist zwar auch stumpf, aber das Pacing in TT ist deutlich besser.

    KDM und ATO sind beide sehr grindinglastig, weil sie dich regelmäßig gegen dieselbe Bosse in den Kampf schicken.

    Oathsworn hat zwar (nahezu) jedes Mal einen anderen Boss, aber da die Strategie des Kampfes immer dieselbe ist, wird das auch eintönig leider. Die Demo zu Bad Karmas in Essen und auch das bisher Gesehene zu Primal nähren bei mir die Hoffnung, dass die beiden sich weit vorne bei den Bossbattlern platzieren können und nicht so repetitiv werden.

    Aber mein Tipp bisher: Townsfolk Tussle.