Sternenfahrer Nur zur Info, ich mache beides oder habe beides gemacht (DSA, Shadowrun, Splittermond, Ad&D, D&D, MERS, Fragged Empire als Spielleiter). Das nur so als Info und vergesse dabei bitte nicht meinen vorherigen Post, der ja genau deine Situation beschreibt.
Die Sache ist a) meine eigene Erfahrung als junger SL und b) das was ich als Spieler erlebt habe. Es ist in meinen Gruppen häufiger vorgekommen, dass eine Person in Form der Leitung mit wenig Erfahrung sichtlich überfordert war, wenn es ein Kaufabenteuer war. Es wird dann in Seiten gewühlt, irgendwas nachgeschlagen und die Schweißperlen treten auf die Stirn, obwohl man sich ja so gut vorbereitet hat. Wenn sich eine Person etwas selber ausdenkt, dann hängt der Plot, viele Ereignisse, Personen einfach im Kopf. Man ist dadurch vom Typ her vielleicht auch schon flexibler eingestellt. Entsprechend ist das "Klammern" an ein Buch, Handouts & Co, also die vermeidliche Sicherheit, manchmal der Stolperstein. Wer sich ein eigenes Abenteuer ausgedacht hat, mit eigenem Marktplatz, NPC A, B, C, und verschiedenen Optionen, der wird vielleicht (!) sich auf Anhieb schneller auch etwas aus dem Ärmel schütteln, als jemand der sein Abenteuer "auswendig" gelernt hat.
Das kann ja bei euch anders sein. Wie gesagt, das ist meine persönliche Erfahrung.
Dazu muss man vielleicht auch noch sagen, das wir in meinem Umfeld wenig auf Kämpfe, Würfelsysteme und Fertigkeiten aus sind, sondern die Geschichte, die Entscheidungen und das Rollenspiel vor alles andere setzen. Gut, mit 12 Jahren haben wir den Crit mit dem Flammenden Bogen des Heiligen Untoten gefeiert, das ist aber schon lange vorbei. Wir spielen teilweise auch ambivalente Charaktere, haben Spannungen in der Gruppe und spielen da z.B. sicher komplett anders als Alex SpieLama
Bei uns ist Pen & Paper auch kein Dungeon & Crawler Deluxe. Ich spiele deshalb z.B. auch kein Pathfinder, weil das System von Haus aus in diese Ecke geht (auch wenn man es anders spielen kann). Wir spielen gerade Vaesen und haben da Abende, da wird vielleicht zweimal gewürfelt. Uns ist also ein guter Plot enorm wichtig, der sollte aber eben verschiedene Enden, Optionen und Abzweigungen haben und vor allem im Vordergrund stehen. Und das man immer wieder Mal auf gewisse Meilensteine von der Leitung geführt wird, gehört auch dazu. Railroaden ist also in gewisser Hinsicht durchaus mit drin, aber eben sehr weit aufgefasst. Für mich sind Kämpfe an Abenden meist der langweiligste und schwächste Part, auch wenn sie manchmal nicht zu vermeiden sind und dazugehören.
Und ich möchte das hier jetzt auch nicht als DIE Art für gutes Rollenspiel definieren. Jeder wie er mag! Es ist halt einfach nur meine Erfahrung.