Beiträge von Dee im Thema „20.03.-26.03.2023“

    du spielst Azul komplett falsch.

    Ich bin recht sicher, dass ich in Azul nur gleiche Steine in eine Reihe legen darf. Dreh das Spielertableau von Tiletum um 90 Grad und Du siehst es.


    Gruß Dee

    Chocolate Factory (Skellig Games, 2022)

    Über „Chocolate Factory“ hatte ich bereits im Juli 2022 berichtet, als ich das Spiel auf Board Game Arena mehrmals spielen konnte. Das Spiel gibt es in der Deluxe-Version auch von Skellig Games auf Deutsch und kam nun auf den realen Spieletisch.

    In Kurzform noch einmal die Regeln: In „Chocolate Factory“ wählen wir in jeder der sechs Runden einen Angestellten und eine Produktionsmaschine. Die Angestellten geben mir einen kleinen Vorteil und bestimmen, an welches Kaufhaus ich diese Runde Schokolade liefern darf. Die Produktionsmaschine kommt in meine Fabrik. Durch Kohle kann ich alle Maschinen in meiner Fabrik in drei Schichten betreiben und aus Kakaobohnen Schokolade machen, aus der wiederum eine Schokoladentafel oder ein Schokoladenriegel wird, die ich beide wiederum zu Pralinen verarbeiten kann, um zum Schluss alles in eine hübsche, blaue Packung zu stecken. Zusätzlich kann ich am Rundenende die Schokolade auch an Läden liefern, was mir sofort Geld bringt, oder an Kaufhäuser für Geld am Spielende. Nach den sechs Arbeitstagen ist das Spiel auch schon vorbei und die Spielerin mit dem meisten Geld gewinnt.

    Ich habe zwei Partien im Solomodus gespielt. Der reine Produktionsablauf ist identisch zum Mehrpersonenspiel. Bei der Auswahl der Maschinen und Angestellten stehen mir prinzipiell alle fünf zur Verfügung, von Montag bis Freitag ist aber jeweils eine Maschine und ein Angestellter nicht auswählbar. Anstelle einer Highscorejagd wurde der für mich interessantere Weg über Ziele gegangen. So muss ich ein offenes Wochenziel sowie sechs, anfangs noch verdeckte Anforderungen erfüllen. Wie bei meinen Online-Solo-Partien auch, sah ich, wie jeden Tag die Anforderungen mehr und mehr wurden und ich fast verzweifelte, wie ich das alles erfüllen soll. Und dennoch kommt die Engine im Laufe einer Partie langsam in Gang und ich konnte beide Partien, wenn auch in der letzten Runde mit der letzten Schicht, gewinnen. Auch am realen Tisch bin ich mit einer Spielzeit von 40 Minuten für eine Partie schnell durch, auch wenn ich vor allem in den ersten drei Runden überproportional viel überlegen musste, welche Produktionsmaschine ich nehmen will. Ich denke, dass diese frühe Wahl in einer Partie ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg ist. Die Variabilität ist enorm hoch aufgrund der unterschiedlichen Kaufhausauslagen und Ladenbestellungen sowie der Auswahl der Angestellten und Produktionsmaschinen. Im Kern mache ich natürlich immer das Gleiche (nämlich Schokolade), die finale Fabrik und der Weg dahin sehen aber immer etwas anders aus, was den Langzeitspielspaß hochhält.


    Chocolate Factory – Ende der Solopartie

    Ich konnte auch eine Partie zu zweit spielen. Aus meinen Online-Erfahrungen wusste ich, dass es zu zweit das Problem gibt, dass die Kaufhäuser zu dominant sind. Wenn eine Spielerin in einem Kaufhaus gar nichts liefert, sind das bereits 16 Punkte Unterschied. Und so sind meist beide Spielerinnen überall vertreten und teilen sich die Punkte oft hälftig auf. Für dieses „Problem“ gibt es im BGG-Forum eine Variante mit neutralen Markern. Diese schreiten in den Kaufhäusern voran, deren Angestellte diese Runde nicht von den Spielerinnen gewählt wurden. In den ungeraden Runden um einen Schritt am Rundenanfang, in den gerade Runden erst am Rundenende, dann um zwei Schritte. Ich konnte diesen Modus jetzt endlich einmal testen. Sehr positiv ist, dass der Verwaltungsaufwand für die Marker fast Null ist. Auch sonst will ich nie wieder ohne spielen. Zum einen war es auf die Art eben nicht möglich, mal eben mit einer einzigen Lieferung in der gesamten Partie 16 Siegpunkte abzustauben, weil der neutrale Marker meistens weiter vorne lag. Zusätzlich ergaben sich bei der Wahl der Angestellten jetzt auch die Überlegungen, welche Angestellten nicht genommen werden, wohin die neutralen Marker wandern und ob sie mir oder der Mitspielerin Punkte wegnehmen. Das ist eine wirklich großartige Idee gewesen und ich finde es schade, dass sie nicht im offiziellen Regelheft auftaucht.

    Zu zweit lag unsere Spielzeit bei ungefähr 90 Minuten, denke ich. Dies lag vor allem daran, dass wir die Produktion nicht parallel, sondern nacheinander durchführten. Ich fand das sogar ganz spannend zu sehen, wie mein Mitspieler seine Ziele erfüllen will und wo es klemmt. Im Spiel zu viert würde ich aber die parallele Abarbeitung bevorzugen, auch wenn es dann leicht vorkommen kann, dass sich jemand verzählt, Sachen vergisst, etc. Ganz wichtig ist auch: Es ist nicht erlaubt, bei dem Spiel Züge rückgängig zu machen, mit Ausnahme der aktuellen Schicht. Wenn ich in der dritten Schicht feststelle, dass etwas nicht aufgeht, ist es so gut wie unmöglich, alles wieder so herzustellen, wie es zu Rundenbeginn aussah. Viel zu viel wird Kohle abgegeben, Schokolade getauscht, vermehrt etc. Darauf sollten sich die Spielerinnen zu Spielbeginn bereits einigen. In meinem Fall bedeutete das aber leider die Niederlage. Mit 135:135 gab es einen Gleichstand (den ich verlor, weil ich Startspieler in der letzten Runde war), weil ich anstatt eine gelbe Praline, eine rote Praline hergestellt habe und dadurch in einem Kaufhaus nichts mehr liefern konnte. Ansonsten hätte ich meinem Mitspieler acht Punkte abgenommen. Spaß gemacht hat es trotzdem!


    Chocolate Factory – Zweipersonenpartie mit neutralen Kaufhausmarkern

    Nachdem ich jetzt das Material real in den Händen halten durfte, gibt es daran wenig auszusetzen. Die Holztoken sind hochwertig und stimmig. Dass die Kohle aus Plastiksteinen ist, ist gut, damit ich sie nicht so leicht mit den ebenfalls schwarzen Kakaobohnen verwechsel – was dennoch oft genug vorkommt. Ganz wichtig empfand ich einen Setzkasten für das Material, da das Ausschütten aus Tüten und sas spätere Wiedereinsortieren den Spielauf- und -abbau enorm verlängert. Im Gegensatz zu „Cellulose“, bei dem ich alle Materialien einfach lose in der Schachtel liegen habe und direkt daraus nehme, sind die Materialien in „Chocolate Factory“ zu ähnlich, um es gleichzutun. Bemängeln kann ich am Material nur zwei Sachen: zum einen die Kartenrückseiten. Wieso wurde diese nicht andersfarbig gemacht, sodass ich sehr schnell ohne lesen zu müssen, die kleinen, mittleren und großen Ladenbestellungen auseinander halten kann? Gleiches gilt für die Solo-Fabrikmanagerkarten. Wieso haben Wochenziele (davon benötige ich eine) und Anforderungen (davon benötige ich sechs) nicht unterschiedliche Rückseiten? Dann könnte ich sie schneller auseinanderhalten und aufbauen. Zum anderen ist es schade, dass die deutschsprachige Version bei einer Angestelltenkarte einen Druckfehler enthält. So steht darauf, dass man anstelle des Kaufhauses ein anderes beliefern darf. Es fehlt aber das Wort „zusätzlich“, was einen großen Unterschied macht. Und auch zwei Solo-Fabrikmanagerkarten enthalten Druckfehler, die das Spiel zu schwer machen.

    Die Deluxe-Version enthält auch noch eine Mini-Erweiterung, bei der ich noch unsicher bin, ob ich sie benötige. So gibt es sechs neue Angestellte, die keinem Kaufhaus zugeordnet sind und ich somit am Rundenende nichts liefern kann. Deren Fähigkeiten sind ganz nett und als Zusatzangebot finde ich sie ganz okay, auch wenn sie in den Partien nur selten genutzt wurden, da meist jemand etwas liefern wollte. Zu jedem Kaufhaus gibt es zwei weitere Kaufhausbestellungen, die mehr Varianz ins Spiel bringen. Die finde ich gut, auch wenn ich mich etwas vor den Bestellungen, für die ich Geld (gleich Siegpunkte) abgeben muss, scheue. Und zuletzt gibt es noch vier Produktionsmaschinen, welche mich Schokolade auf den Förderbändern verschieben lassen. Da ich dafür aber jeweils vier andere, zufällige Maschinen beim Spielaufbau aussortieren müsste, habe ich mir den Aufwand gespart und sie in der Schachtel gelassen.


    Chocolate Factory – Praktische Aufbewahrung für 3 Euro aus dem Baumarkt

    Mein Fazit von Juli 2022 bleibt gleich: „Chocolate Factory“ ist ein großartiges Solospiel, macht aber auch mit mehr Personen Spaß. Die Interaktion beschränkt sich dann aber auf die Auswahl und Wegnahme von Angestellten und Produktionsmaschinen am Rundenanfang. Ansonsten produziert jeder (bei erfahrenen Spielerinnen sogar parallel) vor sich hin. Wen das nicht stört, findet ein thematisch recht rundes und sehr hübsch anzusehendes Spiel vor. Zu zweit spiele ich aber nur noch mit der Variante mit neutralen Kaufhausmarkern. (9,0)

    #ChocolateFactory

    Tiletum (Giant Roc, 2022)

    Ganz knapp vor „Woodcraft“ hat es „Tiletum“ letztes Jahr auf Platz 1 der „SPIEL '22 Most Wanted Games“-Liste geschafft. Mein Interesse an dem Spiel hielt sich in Grenzen, da mich vor allem die Optik des Spielplans nicht sonderlich begeisterte. Zusätzlich weiß ich bis heute nicht, wie der lateinische Name der belgischen Stadt Tielt korrekt ausgesprochen wird. Aber damit reiht sich das Spiel gut in die T-Reihe um Teotihuacan, Tawantinsuyu oder Tabannusi ein. Ich hatte jetzt die Chance, eine Partie zu Zweit zu spielen.

    In „Tiletum“ sind wir angeblich Händler und reisen durch Europa des 15. Jahrhunderts. Wir erhalten Rohstoffe, mit den wir Aufträge erfüllen können. Oder wir bauen an diversen berühmten Kathedralen mit. Auch können wir die Gunst von Familien erwerben. Es fällt mir sehr schwer, das Thema von „Tiletum“ zu beschreiben, weil es eigentlich keins hat. Wir sollen zwar Händler sein, gleichzeitig schicken wir einen Architekten über die Karte. Die Rohstoffe erhalten wir einfach so durch eine Würfelwahl. Die Familien sind Köpfe auf Plättchen, die wir zuerst in ein Warenhaus einlagern, um sie dann in ein Gebäude zu setzen. Und an Kathedralen können wir nur mitbauen, wenn wir eine Säule in der Stadt haben – wofür diese auch immer steht – und dürfen nur einmal Steine liefern, weil Kathedralen vermutlich damals zwingend von mehreren Parteien gebaut werden mussten. Auch die Messewertungen, die es an jedem Rundenende gibt, fühlen sich völlig abstrakt an. Es geht nur darum, Siegpunkte zu erhalten und ich muss dafür mit einem Haus oder meinem Händler in der Stadt sein, die der jeweilige Runde zugelost wurde. Warum ich auf einer Messe aber irgendetwas erhalten sollte, nur weil ich beispielsweise irgendwo in Europa Säulen in Städte gebaut habe, erschließt sich mir nicht. Nein, thematisch finde ich bei „Tiletum“ rein gar nichts.

    Es geht eher rein um die Mechanismen. Und die kamen mir alle irgendwie bekannt vor. Bereits die Einleitung in der Anleitung von „Tiletum“ las sich für mich wie „Auf den Spuren von Marco Polo“. Und tatsächlich fühlt sich die Reise mit dem Händler und dem Bau der Häuser in verschiedenen europäischen Städten sehr ähnlich an. Dieser Mechanismus wurde kopiert und für den Architekten identisch umgesetzt, nur dass er Säulen setzt anstatt Häuser. Die Aufträge sind ebenfalls ähnlich zu „Marco Polo“. Die Rundenwertung bei einer Messe erinnerte mich an „Barrage“. Denn auch in „Tiletum“ muss ich erst eine bestimmte Bedingung erreichen (Haus oder Händler in einem Ort), um überhaupt an der Wertung teilnehmen zu können. Die Anordnung der Charaktere in den Gebäuden kommt mir ansatzweise von „Azul“ bekannt vor, da ich nur gleiche Charaktere in eine Spalte legen darf. Aber natürlich darf ich vieles davon nicht einfach so machen. Säulen muss ich erst durch erfüllte Aufträge freischalten. Neue Häuser erhalte ich erst, wenn ich eine Spalte mit identischen Charakteren auf meinem Spielertableau gefüllt habe. Und volle Häuser mit Wappen verstärken die Aktionen, wodurch sich ein kleiner Engine-Effekt ergibt. Für mich neu ist der Kniff, dass der Würfelwert sowohl für die Anzahl der Rohstoffe, als auch für die Anzahl der Aktionspunkte steht, die ich für eine Aktion ausgeben kann. Dies fand ich den innovativsten und interessantesten Mechanismus des Spiels. Ansonsten gibt es für fast jede Aktion und an fast jedem Ort Bonusplättchen, die ich gezielt einsetzen muss, da ich hiervon nur vier zu einem Zeitpunkt ungenutzt in meinem Warenhaus halten kann.

    Den Mechanismus um die Gunst des Königs auf der Königsleiste mochte ich dagegen gar nicht. Die Königsleiste zeigt negative und positive Siegpunkte, die es an jedem Rundenende gibt, je nachdem, wo mein eigener Marker steht. Wir starten bei 0 und durch eine Aktion und manche Boni darf ich auf der Leiste vorwärtsschreiten. Mein Problem: Jede Runde werden vor jeder der drei Aktionen Plättchen aufgedeckt, die die Gunst aller Spielerinnen in Summe um minimal 2 und maximal 6 verringert. Wenn ich nicht im negativen Bereich landen will, muss ich also zwingend Aktionen dafür aufwänden, dass ich erst einmal in den positiven Bereich komme und dort auch bleibe. Wenn ich hier nichts tue (so wie ich in meiner Partie), verliere ich jede Runde nur Siegpunkte, was sich sehr bestrafend und negativ anfühlt. Das restliche Spiel dagegen erhalte ich einfach so Ressourcen durch meine Würfelwahl und zahlreiche Bonusplättchen. Dieser negative Aspekt passt für mich einfach nicht ins Spiel hinein.

    Zusätzlich gab es diesbezüglich einen seltsamen Effekt bei den Messen. Um an einer Messe (Wertung bei Rundenende für erreichte Ziele) teilnehmen zu können, muss ich in der zugeordneten Stadt ein Handelshaus oder meinen Händler stehen haben. Mein Mitspieler setzte seine Handelshäuser zur zweiten und dritten Messe und dort war nur Platz für ein Haus. Somit schrieb ich die Wertung der beiden Runden ab, weil ich vergaß, dass mein Händler ja „nur“ hätte dort stehen müssen – der war aber sowieso am andere Ende des Spielplans. Ich sicherte mir aber zumindest früh die vierte Messewertung. Diese gab 4 Siegpunkte plus die Punkte von der Königsleiste. Das führte also dazu, dass bei der einen Messe, bei der ich endlich einmal teilnehmen konnte, ich negative Punkte als Wertung erhielt. Ich habe dafür Aktionen ausgeben müssen und wurde noch einmal extra bestraft.


    Tiletum

    Was mir an „Tiletum“ gefallen hat: Der Ablauf der Würfelwahl und die einzelnen Aktionen sind nicht schwer zu erlernen. Nur durch das Lesen der Anleitung verstand ich zumindest, wie das Spiel funktioniert. Dadurch konnte ich es regeltechnisch korrekt spielen – aber nicht wirklich effizient. Die Kunst besteht darin, neben der eigentlichen Aktion noch diverse Bonusaktionen durchzuführen. Hier verschenkte ich extrem viel Potenzial. Kein Wunder, dass ich am Ende mit 208:134 sehr deutlich verlor. Durch die Bonusplättchen dauert ein Zug aber gerne auch mal eine Weile. Ich habe die Zeit nicht gestoppt, aber fünf Minuten mögen es manchmal gewesen sein. Zu viert wäre das eine sehr hohe Downtime, zu zweit fand ich es noch okay. Unsere Spielzeit betrug 90 Minuten zu zweit, was ich für meine Erstpartie angemessen finde.

    Aber auch wenn der Ablauf nicht schwer zu erlernen ist, hätte es nicht geschadet, die fünf Phasen jeder Runde auf den Spielplan zu drucken. Ebenso gibt es zwar nur sechs Aktionen, aber zumindest zwei teilen sich in drei Unteraktionen auf, die nirgends auf dem Spielplan stehen. Beides erschwert das Hereinkommen ins Spiel ein bisschen. Auch nicht ohne ist der Spielaufbau. Überall auf dem Plan werden Bonusplättchen verteilt, wobei diese vorher extra nach der Anzahl der Spielerinnen sortiert werden müssen. Auch die Kathedralen müssen sortiert und ausgelegt werden und haben zusätzlich noch ein variables Konstruktionsplättchen. Dazu noch Verträge, Charaktere, Messestädte und -wertungen. Es dauert eine Weile, ehe alles auf dem Tisch steht und das Spiel beginnen kann. Gleichzeitig verändern sich dadurch aber auch einige Taktiken (vor allem die Messewertungen sind wichtig) und die Variabilität wird erhöht.

    Wie das bei Eurogames fast die Regel ist, hält sich die Interaktion in Grenzen. Hauptsächlich nehmen wir uns Sachen weg. Seien es Aufträge und Charaktere oder die Aktionswürfel samt Ressourcen und die Hausbauplätze. Vor allem im Spiel zu zweit kann pro Stadt sehr oft nur ein Haus gebaut werden. Diese wiederum sind extrem wichtig für die Messewertungen, denn ansonsten muss ich meinen Händler in dieser Runde zwingend dorthin bewegen. Dadurch gibt es ein kleines Wettrennen, auch um die lukrativen Bauplätze weit weg von Tielt, die zusätzlich Siegpunkte bringen.

    Ich fand meine erste Partie „Tiletum“ ganz spannend. Gar nicht so sehr, weil die Aktionen spannend sind. Die empfand ich eher als wiederholend. Es gibt keine wirkliche Steigerung. Jede Runde hole ich Ressourcen, erfülle Aufträge, lege Charaktere etc. Einzig ein volles Gebäude mit Charakteren und Wappen gibt mir ein Aktionspunkte-Bonus in der dem Charakter zugeordneten Aktion. Das habe ich natürlich nicht ein einziges Mal geschafft, aber hierdurch werden Aktionen stärker, wodurch ich mehr machen, was mir mehr freischaltet und ich wiederum mehr machen kann. Interessant fand ich bei der Erstpartie vielmehr herauszufinden, wie das Spiel funktioniert und die Mechanismen interagieren. Ich gebe zu, dass mein Mitspieler da ein Bilderbuch-Beispiel war, wie man „Tiletum“ effizient spielen kann.


    Tiletum – Siegreiches Spielertableau (nicht meins)

    Aus dem Grund würde ich zu einer zweiten Partie „Tiletum“ auch nicht Nein sagen. Die Bonusplättchen-Schlacht und die Aktions-/Ressourcenwahl fühlt sich interessant an, auch wenn viele andere Punkte aus meiner Sicht gegen das Spiel sprechen: Die grafische Gestaltung finde ich sehr langweilig, das Thema kommt wirklich kein bisschen herüber, die Königsleiste empfinde ich als zu negativ in einem sonst belohnenden Spiel und die Interaktion ist eher gering. Das heißt auch, dass ich mir „Tiletum“ nicht anschaffe werde und es weit hinter „Tzolk'in“ und „Teotihuacan“ in meiner Gunst liegt. Aber ab und zu würde ich mitspielen. (7,5)

    #Tiletum

    Ich werde es mir definitiv auch zulegen, da meine Freundin schon ein absoluter Kartograph-Suchti ist und mit #VollVerplant definitiv eine schnelle Variante für wenig Zeit bietet.

    Ich bin ja immer noch unsicher, wieso das Spiel jeder gut findet außer mir. Irgendwie war das für mich ein rein abstraktes, unthematisches und langweiliges Ankreuzen. Hast Du dir denn schon #NextStationLondon angeschaut? Das fand ich wesentlich interessanter und abwechslungsreicher. Ist auch in 20 min gespielt.


    Gruß Dee