Beiträge von Zeitenwanderer im Thema „Fantasy Bücher und Reihen - Klassiker und Neues“

    Mich würde, da ich Geschichtsfreak grade das zweite mal mit meiner Frau Outlander schaue, interessieren ob hier jemand die Gabaldon-Reihe mal gelesen hat und mir sagen kann ob man die ganz gut lesen kann, oder die „schmonzettiger“ ist als die Fernsehserie 😆

    Vor Jahren habe ich die ersten 4 Bände oder so gelesen. Damals war es ein "Geheimtipp", der durch Mundpropaganda, noch ganz ohne soziale Medien, bekannt wurde. Etwas Emanzipation, etwas Zeitreise, etwas "Frau zwischen zwei Männern", viel: "was ist die wahre Liebe", etwas Geschichten in geschichtliche Abläufe einspinnen und ganz viel Softporno. Ähnlich wie bei Jean Auel: "Ayla und der Clan des Bären". Aber Fantasy ist hier nur der Zeitreiseteil, er ist einfach nur ein Kniff, um die Story zu platzieren. Nie hat man das Gefühl, dass die Protagonistin in irgendwelchen Irrglauben abdriftet, sie nutzt die Möglichkeiten einfach pragmatisch als eine Art "Zeitreisebus". Daher ist es eher eine historisierende Reihe mit, für zarte Gemüter, recht drastischen Szenen in Bezug auf (sexuelle) Gewalt. Ich konnte es lesen, aber nach der 1. Staffel nicht mehr gucken.

    Die geschichtlichen Abläufe wurden auch zu Gunsten der Geschichte angepasst, soweit ich noch weiß.

    Vieles, was hier geschrieben wird, findet sich auch hier: Lesen

    Finde ich interessant, dass auch 4 Jahre später das Phantastische genauso das Lesen wie das Spielen bestimmt. Beides Eskapismus? Ja, sicher, aber warum "guilty pleasure"? Nur weil in Deutschland die Literaturkritik alles Phantastische ausklammert (oder höchstens "Magischen Realismus" ernst nimmt), ist es trotzdem eine ernst zu nehmende Sparte der Literatur, die alles von Trash bis Volks-Sagas bietet.
    Diese Institution: http://www.phantastik.eu/ weiss das schon länger. Ich war letztens erstmalig zu einer Fortbildung dort und habe mir gedacht: ich wäre dort zu gerne über Nacht in der Bibliothek eingeschlossen, damit ich ungestört in den 300Tsd Bänden stöbern kann. Am 1. Samstag eines Monats gibt es dort öffentliche Führungen durch die Bibliothek. Sie haben auch normale Ausleihzeiten, aber das ist für Vollzeitarbeitnehmer:innen schwierig.

    Da mein Regal mit phantastischer Literatur in etwa so aussieht, wie bei Vielen hier das Spiele-Regal, hier ein Eindruck(rechtes Regal (zweireihig) und Mitte):



    Meine Freude an Fantasy


    Dieser Faden ist seit jeher der Rote Faden in meinem Leseerlebnissen. Mit Märchen bis zum Teenie-Alter fing es an. 1979 oder etwas später war ich im Kino von der Zeichentrick-Version des HdR nur mäßig begeistert (zuviel Schlachtengetümmel), wollte aber wissen, wie die Geschichte weitergeht und las das Buch. Als ich alles aus Tolkiens Welt, was zu bekommen war, gelesen hatte, bekam ich auf der Suche nach Vergleichbarem das wunderbare „Die Freuden der Fantasy“ von Fredrik Hetmann in die Finger. Dies eröffnete mir im wahrsten Sinne eine neue Welt. Nachdem ich den deutschsprachigen Buchmarkt abgegrast und durch ein anderes Hobby mein Schul-Englisch aufpoliert hatte, las ich meist die englischen Originale, weil die Auswahl der Übersetzungen ins Deutsche sehr beschränkt war bzw. ist.


    Nach einigen Serien, deren Ende niemals kam, oder deren Inhalt zusehends verflachte, weil die Ideen ausgingen (schlimmstes Beispiel: Rothfuss), fasste ich den Entschluss, ausschließlich fertige Zyklen zu lesen, oder eben Einzelbände innerhalb einer abgeschlossenen Welt. Mich daran zu halten, hat mir eine Menge Frust erspart.


    Meine wichtigsten Kriterien für Lesegenuss: glaubwürdige, ausgearbeitete Charaktere, spannende Dialoge und eine Story mit Hand und Fuß.


    Meine folgenden Tipps beinhalten auch Grenzgänger zu anderen Genres (SF und Histo- bzw. Romantasy), Hauptsache ist der Lesespaß, den ich daran hatte:


    Mensch-Drache-Beziehung: Die Drachenreiter von Pern von Anne McCaffrey

    Machtspiele und deren Gefahren: Darkover von Marion Zimmer Bradley

    Magie und Selbstfindung: Ursula K. LeGuin: Erdsee-Romane


    Artus-Sagenkreis: Mary Stewart: 3 Bände; Marion Z.B.s Avalon-Bände; Gillian Bradshaw: Die Krone von Camelot, Der Falke des Lichts, Das Königreich des Sommers


    Sagen-Märchen-Adaptionen: Juliet Marillier (Sevenwaters-Reihe), Sharon Shinn (Archangel ff.; Caller-Zyklus), Naomi Novik (z.B. Temeraire-Saga und Uprooted).


    Mehr auf Anfrage (am Besten per PN).

    Nachtrag: Wichtige Autoren sind natürlich auch Jasper Fforde (Thursday Next) und Neil Gaiman. Sehr immersives Leseerlebnis: Katherine Arden, The Winternight-Trilogy