Aussage 1: "man wir bei 40 Euro so oder so abgezockt"
Weiß jetzt nicht, wo du das rausgelesen hast? Nach meinem Verständnis hat das hier niemand behauptet.
Aussage 2: "da strebt man kein Gerichtsverfahren an" hat nichts damit zu tun, wie es in der Realität läuft
Naja ehrlich gesagt schon. Wie viele Betrugsfälle dieser Größenordnung gibt es pro Jahr in Deutschland? Und wie viele davon landen als Zivilverfahren (!! Nicht Strafverfahren) vor Gericht? Die meisten, die ich kenne, schreiben sowas als Lehrgeld ab - wie gesagt inklusive mir selbst.
Natürlich wäre das bei 4.000 Euro was anderes, aber wo genau da die Grenze liegt könnte ich persönlich dir jetzt nicht spontan sagen.
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Das war unglücklich formuliert (ich lasse es jetzt aber mal so stehen, damit man die nachfolgenden Posts noch nachvollziehen kann): es geht überhaupt nicht darum, was man macht, wenn man bei 40 EUR abgezockt wird, sondern dass es gar nicht erst dazu kommt. Und Du hast da auch falsche Vorstellungen.
Erstens: es kommt nicht darauf an, dass man lückenlos nachweisen kann, den Kaufgegenstand in die Box gelegt zu haben. Das wäre auch absurd, denn ich kann mir noch tausend weitere Reserveursachen einfallen lassen, um das dann wieder anzuzweifeln -- wurde geschnitten, war das Band manipuliert, war alles nur mit Laiendarstellern gespielt? Aber genau diese abwegigen Konstrukte meine ich. Im Strafverfahren wird der Richter die Beweise mit Augenmaß würdigen und nicht naturwissenschaftlich gestützte Untersuchungen dazu anstellen, welche absurde Kausalkette möglicherweise dann doch dazu geführt hat, dass ein leeres Paket verschickt wurde. Und wenn da ein Strafverfahren läuft, gibt es immer noch die Möglichkeit des Adhäsionsverfahrens.
Zweitens und wichtiger ist aber: die Fälle, wo einmalig jemand behauptet, er habe eine leere Box bekommen, die gibt es quasi nicht. Wer sowas macht, macht das fast immer regelmäßig, und dann fällt es auf (weil sich Anzeigen häufen, das Account gesperrt wird etc.) -- aber wer das regelmäßig macht, wird in aller Regel sowieso nicht greifbar sein, weil das organisiert und im Ausland abläuft. Nun lässt sich aber genau diese Klientel (die vermutlich 90+% der Betrugsfälle begeht), auf die abgesicherten Zahlungsmethoden erst gar nicht ein, weil das viel zu aufwendig für die ist. In der Zeit haben die hundert neue Fakeanzeigen erstellt und Leute abgezockt, die "dann halt doch einfach Überweisung" wählen.
Realistisch betrachtet: die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Betrugsmasche zu werden, ist extrem niedrig, wenn man die abgesicherten Zahlungen wählt, und die Fälle, die dann noch übrig bleiben, die hätten einem auch bei Übergabe, Barzahlung oder sonst einer Konstellation passieren können, die sind einfach allgemeines Lebensrisiko, wenn man sich auf dem freien Markt begibt.