Hat m.E. aber auch etwas zu tun damit, dass Menschen in Arbeitslosigkeit oder mit Niedriglohnjobs wesentlich weniger gerne darüber reden. Ich war vor ein paar Jahren fast ein Jahr arbeitslos, dann hätte ich hier mich auch nicht gemeldet.
So ein Thread kann dann auch gerne mal eine unerwünschte Eigendynamik entwickeln. Gerade dann wenn ich mich durch vorangegangene Posts dazu "genötigt" fühle mein eignes Tätigkeitsfeld vom Hundertsten ins Tausendste aufzudröseln, um karrieretechnisch "mithalten" zu können. Das ermuntert die, die nicht drei Doktortitel haben und in (aus eigener Sicht) weniger spannenden Berufen arbeiten, nicht gerade dazu sich hier zu äußern... was dann letztendlich auch das Gesamtbild verzerrt.
Dabei ist, beispielsweise, der Beruf der Bürokaufleute, der ja oft sinnbildlich für Langeweile steht, genau so erwähnenswert wie der des Anwalts/Arztes/Ingenieurs. Selbst für Arbeitslosigkeit muss man sich nicht schämen, da keiner die Umstände kennt und es grundsätzlich jeden jederzeit treffen kann.
Auch wenn es verständlich ist, dass man unter den Post "ich bin 29, habe einen Doktor in Luft- und Raumfahrttechnik und habe gerade meinen dritten Rover auf den Mars geschickt" nicht gerne "ich bin 52, ungelernt uns sammle im Park Pfandflaschen" schreiben will.
*beschriebene Tätigkeiten bitte ohne Wertung verstehen