Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „30.01.-05.02.2023“

    Caral (Erstpartie zu zweit)

    Bevor wir gespielt haben, haben wir aus historischem Interesse eine 50-minütige Dokumentation angesehen, die letztes Jahr bei Arte lief. Caral ist eine Ausgrabungsstätte im heutigen Peru und war vor rund 5000 Jahren die erste Stadt auf dem amerikanischen Kontinent. Man weiß mehr über Caral, als die Spielregel einen glauben machen will, für das Spiel "relevant" sind aber allenfalls Ruinen von Pyramiden.

    Thematisch findet man den Bau von Pyramiden im Spiel, das Spiel fühlt sich aber nicht thematisch an, besteht eher aus abstrakten Mechaniken.

    Es gibt 5 Aktionen,

    Carali einsetzen (so nennt die Spielregel die Bewohner von Caral), womit man Bauplätze für Pyramiden reserviert oder die Ausbeute im Steinbruch verbessert,

    Steine abbauen, die man zum Bau von Pyramiden braucht,

    Ressourcenkarten nehmen, die für verschiedene Zwecke nutzbar sind, nämlich zur Reichweitenerhöhung, als Opfergaben bei der Jahreszeremonie oder als Paare für bestimmte Aktionen,

    Alpakas einsetzen, um die Reichweite der eigenen Spielfigur zu erhöhen,

    und Pyramiden bauen.

    Die Zentralpyramide wächst von selbst, wenn die Spieler Pyramiden bauen; mit der siebten Spielerpyramide ist dann auch die Zentralpyramide fertig, was das Spielende einläutet.

    Es passiert im Grundspiel nur noch wenig drumherum, alles ist recht geradlinig und einfach.

    Da man das schon beim Regellesen merkt, haben wir nicht nur das Grundspiel gespielt, sondern alle sechs Module hinzugenommen, die in der Schachtel sind.

    Da gibt es die Laune der Götter, Karten, die festlegen, wie viele Karten die Spieler insgesamt am Ende eines jeden Jahres bei der Jahreszeremonie den Göttern opfern müssen, wenn nicht einer oder mehrere Schäden erleiden sollen. Schäden sind der Verlust von Steinen, Alpakas, Karten usw.

    Jahresplättchen für die ersten sieben Spieljahre geben an, für welche Leistung in diesem Jahr man Sonderpunkte bekommen kann.

    Statuskarten geben Ziele vor (z.B. 5 Alpakas auf dem eigenen Tableau eingesetzt zu haben, 2 Pyramiden nebeneinander fertigzustellen usw.); wer ein solches Ziel als erster erreicht, erhält die Karte und die Punkte.

    Fortschrittsplättchen kommen durch den Bau bestimmter Pyramiden ins Spiel und werten die Aktion eines Aktionsfeldes auf.

    Eine Anakonda blockiert jedes Jahr ein anderes Aktionsfeld; trotzdem darf man dort eine Aktion spielen, wenn man der Anakonda ein Alpaka gibt oder sie mit einem Stein bewirft (in dem Fall bekommt man aber einen Minuspunkt).

    Schließlich kann man Handelsbeziehungen durch Abgesandte knüpfen, wozu man Carali und Alpakas braucht und was einem Boni und Punkte einbringt.

    Das ist jetzt nicht die vollständige Regel, beschreibt aber zumindest grob die Abläufe. Und ja, es geht um Punkte.

    Das Grundspiel taugt sicher als Familienspiel. Etwas komplexer wird es dann schon durch die Module, erst recht, wenn man alle nimmt. Macht's Spaß? Ja, schon, so etwas. Dem historisch Interessierten bietet das Spiel (...äh...) nichts. Das ist schade, zumal wenn man bedenkt, dass der Autor vor Ort in Caral war und sich davon hat inspirieren lassen, zu dem Thema ein Spiel zu machen. Spielt man das Spiel, denkt man aber nicht die Bohne an Caral und wird dazu auch nicht angeregt. Wem das Thema ohnehin egal ist, wer nur die Mechaniken sieht, mag dennoch seine Freude an dem Spiel finden. Es funktioniert ja, aber es "befeuert" nicht.

    Peer : Hier mein Bericht zu Caral

    Lighthammel

    Interessant, dass es da draußen Leute gibt, die Fika kennen und spielen.

    Ich habe es meiner Frau geschenkt, weil sie Schwedisch lernt, Schweden mag, wir zusammen schon dort waren und die Fika, die schwedische Kaffeepause, schon ein festes Ritual ist.

    Tja, schön gedacht, aber Deinem Fazit kann ich mich nur anschließen.