Beiträge von koala-goalie im Thema „23.01.-29.01.2023“

    - Mercatus ist in meinen Augen die beste Erweiterung, weil sie Waren und Sonderfähigkeiten gegen Geld ins Spiel einbringt und es so nochmal deutlich aufwertet.


    - Pied Piper ist die traditionellste Erweiterung, einfach mehr von allem. Wenn man am eigentlichen Spielgefühl nichts ändern will, ist das die beste Erweiterung für Dich.


    - Willst du mit 5 Spielern spielen? Dann Africanus. Erweitert die Karte um einen zusätzlichen Bereich und hat lustige neue Karten.

    Vielen Dank. Das klingt tatsächlich nach Africanus oder Pied Piper bei mir.

    Rattus gefällt mir im Moment sehr durch seine "Einfachheit", also Karte nehmen, Klötzchen setzen, Pest wandern lassen, fertig. Im Moment hab ich nicht das Bedürfnis da weitere Sachen zum Bedenken dran zu kleben. Tatsächlich eher nach mehr Abwechslung. Und ein Spiel welches 5 Spieler kann finde ich immer gut. :)

    PS: das hat jetzt ganz schön gedauert, habe die Antwort unabgeschickt im Browser vergessen.

    Ich starte gleich mal mit meinen Highlights der Woche:


    #DungeonLords

    Das ist ja eines meiner Lieblingsspiele und hat endlich auch mal wieder geklappt. Weil das letzte Mal für meine Mitspieler noch viel länger her war als für mich haben wir von der Erweiterung nur Fallen, Ereignisse und Helden mit rein gemischt (oder besser gesagt nicht aussortiert).

    Wer das Spiel nicht kennt: es handelt sich um eine Brettspiel-Version von Dungeon Keeper. Wir Programmieren dabei Worker, welche dann Ressourcen beschaffen, unseren Dungeon ausbauen und Monster anheuern. Nach 4 mal 3 Aktionen (einem "Jahr") stürmen dann ein paar garstige Helden unser mühsam zusammen gespartes Zuhause im dort alles kurz und klein zu hauen. Wir versuchen über 4 Kampfrunden den eigenen Dungeon zu verteidigen und möglichst alle der Helden zu besiegen. Und ein großer Reiz des Spiels liegt für mich darin, dass diese Helden keine Waschlappen sind, sondern eine echte Bedrohung mit unterschiedlichen Spezialfähigkeiten auf die es sich passend vorzubereiten gilt, also wie stark setzt man auf Fallen, wie stark müssen die Monster sein ...

    Dabei kommt man auch je stärkere Helden je böser (auf der Bösometer-Leiste) man ist und kann über die eigene Nettigkeit im Vergleich zu den anderen Lords auch die Nieten unter den Helden abgreifen. Danach wiederholt sich alles in einem zweiten Jahr.

    In unserer Partie setzte ich im ersten Jahr auf einen ziemlich kompakten Dungeon von nur vier Plättchen (um die Dungeon-Steuer klein zu halten) und heuerte zwei starke Monster und zwei Fallen an. Auch konnte ich mir mit etwas Glück sowohl eine Gold- als auch eine Nahrungskammer sichern und beide Kammern verteidigen. (Also nur ein Plättchen verlieren.) Im zweiten Jahr lief es mit vielen weiteren Fallen, einem Dämon und einem Labyrinth für den effizienten Falleneinsatz noch besser. Das Ergebnis war dann leider ziemlich eindeutig. Man merkte den Mitspielern die längere Abstinenz vom Spiel durchaus an. (Aber immerhin waren alle Punktzahlen positiv.)

    Hier mein Dungeon kurz vor der Kampfrunde in Jahr zwei:


    #DwellingsOfEldervale

    Auch das Spiel mag ich echt gern, auch wenn ich es wegen der hohen Preise und schlechten Verfügbarkeit leider nicht mein Eigen nennen kann. Eine Beschreibung der vielen tollen Spielelemente lass ich jetzt bleiben, weil ich weiß nicht wie ich mich dabei kurz fassen soll und außerdem wird das mit der Verfügbarkeit und den Preisen sonst noch schlimmer. Ich schätze das Spiel aber für seinen schönen Rhythmus aus Ausbreitung und Rückzug und für die Abwägung wie viele und welche Worker man wirklich braucht.

    Wir spielten zu viert, ca. 2 Stunden hat es gedauert. Ich spielte grün, die Elfenseite. Dadurch erhoffte ich mir eine gewisse Abschreckung und die Oberhand in den Kämpfen. Das hat mal so gar nicht funktioniert. Dank der Würfelpest an den Fingern gewann ich zweimal von 10 bis 15 Kämpfen. (Für meine Sechser an dem Abend hätte wohl eine Hand zum abzählen ausgereicht.) Aber ... So war ich frei von Ablenkungen und spielte fokussiert auf Dwellings und Karten meiner beiden bevorzugten Elemente. Das reichte dann durchaus überraschend um am Ende ganz oben zu stehen. Drei Spieler erreichten dabei 100 Punkte oder mehr.



    Dann gab's noch weitere Spiele:


    #Rattus

    Das ist bei mir aus Grundspiel neu eingezogen und kam in der ersten Woche in zwei Runden direkt dreimal auf den Tisch. Jeweils zu viert, Spielzeit jeweils eine knappe Stunde.

    Im europäischen Mittelalter setzen wir unsere Bevölkerungswürfel in Länder ein. Dabei unterstützen und Rollenkarten mit Spezialfähigkeiten. Wir dürfen je mehr Würfel setzen je mehr Rattenchips im Land liegen ... Aber Achtung, danach geht der schwarze Pestpöppel um, die Rattenchips werden umgedreht... Und je nach eigenen Rollenkarten sterben und die Bevölkerungswürfel wieder weg. Ist wohl ein bekannter Klassiker, hab ich irgendwo mal gelesen ;)

    Und alle Mitspieler (mich eingeschlossen) fanden es ... ziemlich gut. Das Spiel ist einfach eine wunderbar ausgewogene Mischung aus angemessenem Zufall, einfachen Regeln, kurzer Spielzeit, knackigen taktischen Entscheidungen und diebischer Freude an den kleinen Gemeinheiten des Pestpöppels. Jetzt, nach drei Runden, haben wir hoffentlich auch alle Regelfehler draußen. (Das Spielende war in der Anleitung etwas suboptimal erklärt.) Möglicherweise werde ich mich hier nach einer kleinen Erweiterung umschauen. Welche wird empfohlen? Also rein prophylaktisch gefragt ...


    #Greenville1989

    Zu dritt, zweimal. Dauert ungefähr jeweils eine halbe Stunde. Es handelt sich um ein kooperatives Spiel nach dem Dixit-Prinzip, also surreale Karten betrachten und assoziieren. Nur ist hier ein festes Szenario vorgegeben: ein Pulp-Horror-Szenario Ende der 1980er in einer amerikanischen Kleinstadt, Stranger Things lässt grüßen. Im Spielablauf ist es so, dass für die Assoziationen jeder Spieler seine eigene Horrorstory erlebt und erzählt, d.h. man hat Karten vor sich liegen und erzählt anhand der Karte was für schlimme Dinge der eigenen Spielfigur wiederfahren sind und was sie nun vorhat zu tun. Dann werden surreale Karten aufgedeckt (Spieleranzahl + 1, mindestens 5) und ein Spielleiter versucht die Karten mit verdeckten Plättchen so den Charakteren zu zu ordnen, dass die Karten seiner Meinung nach am passendsten zu den über die einzelnen Charaktere erzählten Geschichten passen. Ist dieser fertig versuchen die anderen Spieler ihrerseits das gleiche und versuchen die Zuordnung des Spielers mit Kontrollplättchen zu erraten. Diesmal aber gemeinsam und sie können darüber reden und Theorien entwickeln, nur der Spielleiter hält natürlich die Klappe. Stimmen beide Plättchen überein bekommt die Spielfigur die zugehörige Karte, falls nicht rückt sie einen Schritt näher ans Nichts. Hat eine Figur maximal vier Schritte Richtung Nichts getan verlieren alle, liegen vor jeder Figur vier Karten ist das Spiel gewonnen. Die Rolle des Spielleiters wechselt jeden Zug.

    Und das ist auch ein großer Vorteil zu Mysterium. Die Rolle des Spielleiters ist hier wirklich einfach. Außerdem grübelt man nicht wie in Dixit einzeln vor sich hin, sondern man darf drüber reden, Details ins Spiel bringen. Aber andererseits gibt es leider oft genug fast "offensichtliche" Zuordnungen, auch weil es innerhalb des Kartenstapels mehrere zusammenhängende Story-Stränge gibt. Manche sehen sich ähnlich, andere nicht. Trotzdem tut man sich meist bei der ein in oder anderen Kombination schwer, Spannungsmoment waren gegeben. Ich weiß nicht so richtig was ich vom Erzählteil halten soll. Einerseits gefällt mir das Prinzip, andererseits liegen die Karten nur Hintergrund, geben nichts zu den Charakteren vor, und außerdem handelt jeder Charakter für sich. Das fördert nicht unbedingt für kreative Stories. Diese hängen voll an der Kreativität der Mitspieler. Eine Story alla "vor mir liegt ein unheimliches Geisterhaus, ich schaue mir das mal genauer von innen an" (um nächste Runde Innenraum Karten abzubekommen) ist halt (mehrfach wiederholt) nicht von selbst interessant. Dixit schafft es wahrscheinlich etwas leichter, interessante Assoziations-Dilemmata zu produzieren und gute Geschichten in Greenville erfinden ist eben leider gerade nicht besonders einfach. Ich finde es ein bis zweimal nett und wirklich empfehlen würde ich es nur Runden die viel Spaß am Erfinden von Horror-Plots haben.


    Aber die Karten sehen gut aus. Hier eine Beispiel-Story im Innern eines unheimlichen Hauses mit drei Karten:

    (Zu Beginn hat sich meine Protagonistin natürlich erstmal an der Pizza links unten gestärkt. Wer hätte sich diese Gelegenheit bitte auch entgegen lassen?)


    #UnangenehmeGäste

    Zu dritt in ca. 60 Minuten. Unangenehme Gäste oder Awkward Guests im Original ist ja ein ordentlich aufgebohrtes Cluedo. Man handelt Karten mit Informationen, aus diesen wird dann Täter, Motiv und Tatwaffe deduziert. Und ich mag das im Vergleich zu anderen Deduktionsspielen, weil es eben mehr Spiel enthält. Welche Informationen haben man, welche gibt man weiter. Gerade Cryptid ist da ja sehr direkt. Hat auch was, aber mit gefällt, dass es bei den unangenehmen Gästen gerade nicht so ist. In unserer Runde erhielt ein Spieler zu Beginn viele Karten des Gerichtsmediziners, Woche er unbesehen abwarf. So kämpften wir anderen noch etwas mit der Tatwaffe während uns Täter und Motiv längst klar war. Er war sich aber bis zum Schluss beim Täter unsicher. Wir lösten alle gleichzeitig. Der oben erwähnte Mitspieler hatte alles richtig deduziert, wir beiden anderen hatten bei der Tatwaffe jeweils eine 50:50 Chance. Ich traf, die dritte Mitspielerin leider nicht. Hat ihr trotzdem auch Spaß gemacht.


    #Red7

    Ein kleines Kartenspiel, sie Absacker gespielt. Man muss mit der eigenen Kartenauslage am Ende des eigenen Zugs immer aktuell Erster bezüglich einer ebenfalls mit den Karten bestimmten Siegbedingung sein. Sonst scheidet man aus. Wer aus Letzter übrig bleibt gewinnt die Runde. Gutes, kurzweiliges Spiel, gefällt mir. Hat aber wahrscheinlich nicht das Zeug zum absoluten Klassiker.


    #LegendOfThe5RingsLCG

    Das Duell-Kartenspiel zum Legend of the five Rings Rollenspiel. (oder war es anders herum?) Eine erste Probepartie zu zweit, gedauert hat es leider fast 2,5 Stunden. Und wichtige Info zur Einordnung: Ich kenne Magic und ähnliche Spiele nicht wirklich. Magic habe ich vor über 20 Jahren einmal probiert, es hat mir nicht gefallen, ich hab's bei einmal probieren belassen. Gut möglich, dass es diesmal genauso kommt. Weil mir liegt und gefällt dieser Art von Spiel einfach nicht. Obwohl ich ja die Mechanismen dieses Spiels von einer abstrakteren Ebene durchaus gut finde:

    Wie man seine Charaktere über die Provinzen ins Spiel bringt, wie man für das Deck resetten mit Ehre bezahlt, wie man auf die Effekt-Karten bietet (mit Ehre), dass man immer eine gute Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden muss (weil nur mit siegreichem Angriff kann man die Ringe und ihre mächtigen Effekte erhalten und unverteidigt verlieren kostet Ehre) und vor allem, dass die Einheiten nicht auf ewig ins Spiel gebracht werden sondern man dies beim Ausspielen entscheiden und extra bezahlen muss. Das alles zu erklären würde hier den Rahmen sprengen und außerdem ist das Spiel ja nicht neu. Das Fünf-Ringe-Universum ist aber wirklich schön stimmig abgebildet.

    Im Spiel selbst trat ich als Kranich gegen die Löwen an und es setze eine Legende Niederlage. Ich würde da mal drei Aspekte verantwortlich machen:

    1. Mein Clan-Leader kam erst in der letzten Runde und Spiel, der neunte Kontrahenten drei Runden früher
    2. Eine starke bzw. unglückliche Kombination killte meine stärkste Einheit mit drei Schicksal darauf, in der nächsten Runde Zug ich kenne Einheiten nach und ich stand eine Runde beinahe blank da
    3. In der ersten Hälfte des Spiels hatte ich die Löwen gut unter Kontrolle indem ich deren starke Karten entehrt hielt, irgendwann gab ich jedoch zu viel Ehre aus und die Löwen konnten mit einer Historikerin die starken Charaktere nacheinander ehren. Dagegen hatte ich dann kein Mittel und es kam zu dem obigen Problemen ...

    Was mich an meisten stört ist die lange Spielzeit, das ich ziemlich oft mit einer Hand voll Karten da saß aber keine hat mir bei den Problemen weitergeholfen und das ist bei Spielen mit so vielen Effekten auf Karten ständig dazu neige diese zu vergessen. Insgesamt nicht mein Spiel, liegt aber wahrscheinlich mehr an mir als am Spiel.