Beiträge von Constabler im Thema „Aus der neusten Fragerunde #BG2GETHER - Wie sehr hängt ihr euch rein?“

    Ihr habt ja schon gut vorgelegt in der Zeit in der ich diese "Kurzgeschichte" geschrieben habe ;)

    - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    Ich kann es nicht anders. Bis zum bitterend Ende, auch wenn ich hoffnungslos abgeschlagen bin. Ob ich dabei eine gute Performance liefere, das ist eine andere Geschichte. Ob ich dabei Fehler mache, oder bekloppte Strategie fahre, das ist auch ein anderes Thema. Aber gewinnen? Ja, ich will gewinnen und werde darum kämpfen und wenn ich nicht gewinnen kann, dann werde ich darum kämpfen zweiter zu werden und ja, auch wenn ich zweiter nicht werden kann, dann will ich zumindest nicht letzter werden. Auch dann werde ich kämpfen und alles geben um meine beste Platzierung zu erreichen. Wenn ich dabei "nebenbei" entscheide wer das Spiel gewinnt und wer zweiter wird - tja, darauf nehme ich keine Rücksicht. Ich will für mich das Beste rausholen.

    Es kommt vom Sport und ist irgendwie in mir. Ich war nie ein begnadeter Techniker, dafür aber habe ich mich selbst (...und die Gegner...) nie geschohnt. Man kann mit der Einstelllung und Einsatz viel erreichen. Es ist nicht der Ehrgeiz immer gewinnen zu müssen, sondern die Einstellung nie aufgeben zu wollen. Es zieht sich nicht nur durch die Brettspiele, sondern allgemein durch mein ganzes Leben.

    An dieser Stelle sei auch dieser Hinweis erlaubt, weil es gerade passt: https://dumusstkaempfen.de/

    Ausnahmen gibt es: Erstpartie, wo ich gerne irgendwas mache einfach nur um die Mechanik zu demonstrieren, obwohl der Zug für mich eher vom Nachteil wäre und Spiele mit Kindern, wo ich zwar nicht absichtlich verliere (auch das Verlieren müssen die Kinder lernen), aber gerne eine Partie möglichst lange spannend halte.

    Eine Sache, die ich bereits in den Beiträgen gelesen habe und bei den ich voll zustimme: Analysis Paralysis geht gar nicht. Nachdenken ja, jeder soll die Zeit dafür bekommen, aber der Spielfluß darf nicht ständig ewig lang unterbrochen werden. Dann kann man auch gleich eine Zugbasierte Partie per Email spielen...

    Es muss nicht immer alles von vorne bis ins letzte Detail durchgeplant werden. Brettspiele sind immer noch Gesellschaftsspiele und diesen Aspekt sollte man nicnt aus den Augen verlieren.

    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    Nein... Ja... Nein... verdammt... schwer zu sagen. Vielleicht sehe ich manche Sachen nicht mehr so verbissen wie früher. Ich denke das hat sich schon geändert.

    Trotzdem gibt es noch ein paar Sachen, die ich relativ klar für mich definiere und das auch klar zu verstehen gebe: wenn jmd. vergessen hat irgendwelche Ressourcen in seiner Runde zu nehmen, die er eigentlich bekommen hätte - egal, nimm, gut ist, das ändert nichts an der Spielsituation bei den anderen Mitspielern. Wenn jmd. die Worker auf ein Feld gesetzt hat und später, in den nächsten Runden fält ihm ein: eigentlich wollte ich dahin, das ist ja noch offen... Nein. Bitte nicht. Das würde die gesamte Boardsituation verändern. Vielleicht hätte das zu anderen Entscheidungen bei den anderen Mitspielern geführt, usw. Ich denke da bin ich durchaus stur.

    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    Das schon. Die Ausnahme eben: die Kinder und die Erstpartien. Es gibt aber auch Mitspieler, die ähnlichen Ehrgeiz haben gewinnen zu wollen. Dann is es natürlich Ehrensache, dass man entsprechend motiviert in die Partie reingeht und vielleicht noch eine Schippe drauflegt. Wenn dabei auch noch eine gesunde Portion Trashtalk dabei ist, ein bisschen Necken, ein bisschen angeben... Warum nicht, eine gesunde Dosis Würze schadet nicht - wenn es zu der Spielgruppe passt und keinen nervt, sondern eher motiviert.

    - und nicht vergessen: während dem Spiel ist während dem Spiel. Nach dem Spiel ist nach dem Spiel. Kein böses Blut. Die 4 Dolche, die in meinem Rücken stecken, die kannst du entfernen, ich bin nicht nachtragend. Die Wunden werden verheilen, lustige und spannende Spielgeschichten bleiben erhalten.

    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?

    "Unverschämt" ist das falsche Wort. Ich kann nur für mich selbst beurteilen, ob es mir gefällt, oder nicht. Als unverschämt empfinde ich es nicht, aber.... Ich mag es nicht, wenn jemand einen Fehler gemacht hat und dann die Partie abeschenkt, oder unmotiviert weiter spielt. Wir alle machen Fehler, aber daraus kann man lernen, Konsequenzen ziehen, Alternativstrategie probieren. Immer noch versuchen das Beste rauszuholen. Wenn das Spiel aber extrem unverzeilich ist, dann ist es vielleicht nichts für die Spielrunde in dieser Besetzung.
    Ich mag nicht wenn in der Erstpartie ein Spiel schlecht geredet wird, weil es nicht gut läuft, ein Spieler etwas nicht verstanden hat, oder mit dem Spieldesign nicht klarkommt. Die Erstpartie ist dafür da um Erfahrung zu sammeln und das Spiel kennen zu lernen. Die Tiefe, die Strategien offenbaren sich bei höheren Komplexität meistens erst in den Folgepartien. Aus der Erstpartie sollte man lernen. Hier habe ich meistens selbst keine großen Erwartungen, erwarte aber von den Mitspielenden, dass sie selbst versuchen das Spiel zu begreifen. In der Sportterminologie würde ich es als "Testspiel in der Vorbereitungsphase" bezeichnen.

    Link: RE: Spielstil - #BG2GETHER - Wie sehr hängt ihr euch rein?

    Die Frage aus der #BG2GETHER Runde und die lesenswerten Beiträge von den Teilnehmern brettundpad fjelfras M0KI brettspielgilde #AnalogRockt Spielenerds #BrettspielPott fand ich sehr interessant, weil man über den eigenen Spielstil und Ausirkungen auf die Stimmung in der Runde nachdenken kann (sollte?).


    - Wie sehr kämpfst du bei Brettspielen um den Sieg?

    - Hat sich deine Einstellung hierzu über die Jahre geändert?

    - Hängt es sogar von den Mitspielenden ab?

    - Empfindest du es als unverschämt, wenn sich jemand weniger reinhängt, als du selbst?