Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „Among Cultists - fundet In 12 min“

    Hört diese sinnfreie Diskussion eigentlich nie auf?


    1. Marketing (besonders durch Influencer) ≠ Wahrheit, vor allem in diesem deutschsprachigen Microkosmos Brettspiel-Erstellung

    Insbesondere das. Irgendeinen gibt es immer, dem entweder das Spiel gut gefällt (auch HP:TB hat ja seine Freunde) oder der sich von so einer Anfrage so gebauchpinselt fühlt, dass man wohlwollend über das Spiel berichtet. Abschließend ist es ja auch so, dass die meisten Spiele, die derzeit erscheinen, nicht schlecht sind - sie sind halt oft nicht herausragend gut. Man kann also durchaus wohlwollend über Spiele reden, die (aufgrund Mittelmäßigkeit) in der Regel aus vielen Regalen wieder raus fliegen.


    Es ist immer schwer, den selbst-Bias zu erkennen.

    Das Nicht-Sortieren dürfen ist in der Tat auch aus meiner Sicht eine Krücke - und ich glaube, dass "unterm Tisch aussuchen" diese Krücke entbehrlich macht.


    Ansonsten: SEHR großen Glückwunsch an die Jungs - die Messe lief wohl ziemlich fantastisch.

    Wir hatten gestern eine Partie zu fünft (die wir auch gestreamt haben), die leider auch nicht funktioniert hat und nach der 1-2 Mitspieler das Spiel auch echt doof fanden, aber das lag vor allen Dingen daran, dass ich den Kultisten gespielt habe (zum ersten Mal) und es so schlecht gemacht habe, wie es nur ging. Was mir während der Partie auch schnell klar geworden ist, ich auch wusste wann ich wo welche spielerischen Fehler gemacht habe und mir klar war, dass die Partie durch die Seherin vermutlich sehr schnell vorbei sein würde, was sie dann auch war.
    Ich bin aber acuh einfach nicht gut in solchen Spielen, gerade in dieser Rolle.
    Beim nächsten Mal würde ich einige Dinger anders machen und dann würde die Partie auch besser funktionieren und ich hoffe, das dann die Mitspieler, die das Spiel nicht so gut fanden es auch besser finden würden, aber das Spiel hat definitiv einige valide Kritikpunkte, die einen stören können, aber die hat man bei jedem Social Deduction Spiel. Feed the Kraken und Among Cultist haben auch einige Schwächen, aber eben auch viele Stärken.
    Es wird sicher bald mal einen Post auf reddit oder BGG geben, der die drei Spiele gegenüberstellt und für herausarbeitet welches die speziellen, stärken und schwächen sind, wobei die auch immer ganz individuell wahrgenommen werden dürften.
    Von daher bleibt letztlich nur ausprobieren und schauen, ob einem das Spiel taugt oder nicht und in der Regel braucht man auch mehrere Partien bis so ein Spiel richtig zündet (war bei uns damals auch bei Vollmondnacht so, das hat auch in der ersten Partien überhaupt gezündet sondern ging erst ab, nachdem wir die Dorfbewohner rausgeschmissen haben und nur Sonderrollen mit reingenommen haben (wie gesagt, immer gruppenabhängig)).

    Hast Du die Seherin am Ende denn nicht identifizieren können?

    Ich weiß, der Beitrag ist schon alt und die Frage auch irgendwie OT aber da es mir hier im Titel aufgefallen ist frage ich mal:
    Hat "funded in 12 minutes" für euch irgendeine Relevanz?

    Mittlerweile ist es eher ein Zeichen dafür, dass das Fundinggoal aus Marketingzwecken unrealistisch klein gehalten wird. Sieht man ja an einigen Kampagnen, die in letzter Zeit abgebrochen wurden, OBWOHL das funding goal erreicht wurde.

    Das Grundproblem ist ja, dass die Ermittler*innen herausfinden wollen (=Spielziel), wer die Kultist*innen sind. Wie schnell jemand seine Karte aussucht, ist dabei eben Indiz, ob die Person ggf. Kultist*in ist. Sprich: Sich SCHNELL die Karte aussuchen, hilft, sich den anderen Ermittler*innen zu "zeigen" (wie bei Doppelkopf quasi). Man braucht also gewiefte Kultisten, die ihre Entscheidung einfach in exakt einer Sekunde treffen können OHNE dabei überrascht zu gucken. Erfahrene Spieler*innen können das sicher - Neulinge könnten da ggf. auflaufen.

    Das wurde nicht erklärt - ist aber vermutlich auch nur eine Maßnahme, um zu verhindern, dass nicht-Kultisten "Blind" ziehen. In dem Fall kann man als Kultist seine Kartenreihenfolge ja auch halbwegs memorieren. Man hat sie ja eh die ganze Zeit in der Hand.


    Aber ja: Vermutlich hätte das eleganter gelöst werden können.

    Naja:

    Jede*r hat ohnehin 2 Kartentypen auf der Hand: Gesundheitskarten und die Raumkarten. "Blind" kann man da nicht greifen. Und als Verräter kannst Du durchaus ja vorplanen - es gibt nur exakt EINE Situation, wo Du halbwegs spontan Deine Karte präsentieren musst - und das ist eben, wenn jemand sich zu dir bewegt. Dann muss man halt mal improvisieren.


    Genauso kann ein Verräter aber seine Karten schon vorsortiert haben und dann "lustlos" einfach eine rausziehen und damit den Eindruck erwecken, er sei kein Kultist.


    Zumindest sehe ich da kein größeres Problem, das sich lohnt, irgendwie benannt zu werden. Die thematischen Schwächen (tote laufen herum) sind da sicher etwas gravierender, haben mir aber auch nichts ausgemacht, weil ich insgesamt wenig Thema verspürt habe. Hätte auch Among Us sein können.

    So, hier mein Eindruck nach gestern abend:


    1) Online Social Deduction ist nicht so meins - ich brauch Gesichter und Mimik... und ich brauch, 100%ig zuordnen zu können, wer gerade was wann sagt. Dazu ist die Kommunikations-Etiquette (Es darf immer nur einer sprechen) durchaus auch unförderlich für social deduction.


    2) Das Spiel verläuft flüssig, die Regeln sind klar und insgesamt übersichtlich. Zuerst bewegen sich alle bis zu 3 Felder und können dann, falls sie in einem Raum passender Farbe stehen (passend zu einer Bewegungskarte, die sie am Anfang des Spiels bekamen), den Raum aktivieren und dort entweder eine Karte rein legen ODER, falls der Raum schon über 3 Karten verfügt(e), eine Karte ziehen um bei positivem Ergebnis (Es gibt Karten mit grünem Häkchen oder rotem Kreuz) einen Token raus zu nehmen. Ggf hat der Raum dann keine Token mehr und die Ermittler bekommen Punkte. Bei entsprechender Punktezahl ist dann das Spiel zuende und die Ermittler gewinnen. Das ist uns gestern passiert.

    Was super funktioniert: Man muss den Raum wechseln in jedem Zug, weil die Bewegungskarte einem diktiert, wo man hin muss. Dadurch kommt es auf jeden Fall zu Begegnungen - die sind zentral für die Verräter, weil man sich Gesundheitskarten gibt - und das kann eben auch eine "du bist tot"-Karte sein. Dadurch, dass man sich begegnen MUSS, ist Dynamik im Spiel


    was für mich nicht gut funktioniert hat: der Deduction-Aspekt. Irgendwie waren fast überall nur Raumkarten mit grünem Häkchen, sodass man hier wenig draus schließen konnte (jeder Raum beginnt auch mit einer zufälligen Karte, sodass man selbst bei x nix draus schließen könnte). Irgendwann war ich tot - und ich hatte Karten von Andreas oder Stephan (Godot). Klar war also (lediglich): ICH war gut und einer von beiden oder beide waren Kultist(en). Gestorben ist während des Spieles sonst niemand. Gewonnen haben die Kultisten nicht, weil ein Ermittler zu viel NICHT tot war (das wird am Ende des Spiels noch mal gecheckt). Das schien aber eher zufall zu sein, weil 2 Ermittler immer zusammen rumgelaufen sind und am Ende zu weit weg von den Kultisten waren.

    Kann sein, dass das nur eine Folge des Online-Spiels war. In jedem Fall war das "jede*r könnte ein*e Verräter*in sein"-Feeling gut spürbar.


    vblade  Wuschel Die Karten sind ja alle sprachneutral und sie unterscheiden sich entweder ausschließlich durch ein KLAR sichtbares Kreuz/Häkchen oben links oder durch ein klar anderes großes Bild in der Mitte. Das von vblade angesprochene Problem existiert nicht. Außerdem gibt es keine Situation, wo man SEHR spontan eine Karte legen muss - außer bei Begegnungen, wenn ein Ermittler zu einem Kultisten läuft. Dann ist in der Tat zackige Handlungsentscheidung gefragt.

    Persönlich kommt es mir aber so vor, als ob bei den meisten Youtubern Spiele eher gut abschneiden. Zu den Jungs von Better Board Games kann ich da wenig sagen, da die einfach bei der Spieleauswahl zu selten meinen Geschmack treffen und ich die nicht schaue.

    Vielleicht werden Spiele ja auch zunehmend gut designt, aber wenn ich hören will, wie ein Spiel zerrissen wird, schaue ich die Nische. ^^

    Das kommt Dir sehr richtig so vor, weil alle youtuber sich hauptsächlich mit den Dingen in ihrer Freizeit beschäftigen, die ihnen Spaß machen. Und sich mit einem Spiel, das man nicht mag, NOCH zwei Stunden zu beschäftigen... nö.

    Also: solange in Deutschland die Youtuber selbständige Hobbyisten sind, wird sich daran auch nichts ändern.

    Ein Tipp allerdings: Wie beim Arbeitszeugnis kommts eher darauf an, was NICHT gesagt wird. Über welche spiele wird nicht geredet? Das sind vermutlich die, die ihnen nicht gefallen.

    Ich finde es schon etwas problematisch, wenn jemand schauspielern soll, etwas zu tun, das seinem Spielziel gegenüber steht. Die Ermittler WOLLEN sich ja gegenseitig erkennen - und ein "Tell" kann ja durchaus sein, wer wie schnell seine Karten aussucht oder wie er/sie dabei guckt oder was man sagt. Die Kultisten müssten also umgekehrt besonders gelangweilt in ihre Karten gucken, sodass alle denken, sie würden nur so tun (müssen), als schauten sie da rein.


    Ich hab die Regeln nicht gelesen (und spiel es mittwoch online zum ersten Mal), aber eine "Augen zu-Phase hätte hier helfen können. Alle machen die Augen zu, nur die Kultisten dürfen aufmachen, alle müssen mit ihren Karten rumfummeln. Oder so ähnlich.

    Ist das mal wieder eines dieser #typischUnknowns -Probleme, wo nicht ganz klar ist, was persönliche Meinung (subjektiv: Blau ist blöd) ist und was nicht (objektiv: Wir brauchen Luft zum atmen) ist?

    Klar, wenn man mit einer falschen Erwartungshaltung an ein Spiel geht, wird das nix (Ähnlich: Terraforming Mars vs. On Mars). Aber hier in diesem Fall kann man, wie ich finde, schon davon sprechen, dass während des KS der Social Deduction-Aspekt in den Vordergrund gerückt wurde und daher offenbar falsche Erwartungshaltungen verstärkt wurden:

    Im Interview bei Hunter & Friends: Startet hier, wo Stefan erklärt wird er gebeten, einen Überblick zu geben. Er spricht von Human Punishment als Vorgänger und zieht direkt einen Vergleich zu BSG. "So wie bei jedem guten Deduktionsspiel..." - ich hab jetzt nicht alles gehört, aber er spricht die ersten 2 Minuten ausschließlich von Social Deduction. Wenn schon der Autor des Spieles das so beschreibt, kannst Du den Leuten hier doch schlecht vorwerfen, sie hätten sich blenden lassen.

    Wie gesagt: Geil, dass Du Deinen Spaß dran hast - aber Du findest offenbar deutlich andere Dinge an dem Spiel toll, als vermarktet wurden. Das ist insofern bedauerlich, als dass das Spiel offensichtlich mit einem anderen Marketing bei Spieler*innen besser angekommen wäre (ist eine Vermutung)

    Weiss jemand, welche davon vom Verlag eingekaufte oder unterstützte Videos sind?

    Alle?

    Kennst du irgendeinen Chanel der bei KS Previews nicht alles hochjubelt? Ich nicht.

    Die größeren haben ja deswegen auch eigene Leute zum hochjubeln damit die "Hauptreviewer" nicht ihre Glaubwürdigkeit verlieren durch ständige Werbevideos. (siehe Dice Tower Marc Streed bzw. Hunter Alex & Peat)

    Ein Stück weit liegt das daran, dass man sich selbst als Hobbyist ja nur mit den Projekten beschäftigt, die einen persönlich auch anmachen. Ich bekomm durchaus KS-Anfragen von Spielen, die mich nicht interessieren und die ich vermutlich vor der Kamera mit einem "joa, kann man machen, aber ich jedenfalls nicht" kommentieren könnte. Aber darauf hab ich keine Lust und lehne ab. Übrig bleiben dann KS, die mich aus dem ein oder anderen Grund interessieren.


    Ansonsten ist es im englischsprachigen Markt wohl durchaus üblicher, für solche KS previews auch zu zahlen. In Deutschland muss halt - wie bei Rocket Beanz - eben die Werbekennzeichnung drauf.