Beiträge von Capote im Thema „[2022] Turing Machine“

    Beim Onlinespiel (nur Echtzeit) bin ich teilweise zu ganz anderen logischen Überlegungen gekommen und war aber mindestens genauso schnell - sogar schneller als mit der offline Variante.

    ^^

    Im Forenspiel quasi mit "unendlich" Bedenkzeit, bin ich quasi "alle Möglichkeiten durchgegangen".

    Was lernen wir daraus?

    Mit „alle Möglichkeiten durchgehen“ geht offensichtlich Kreativität verloren… ;)

    Normalerweise wählt man die Schwierigkeit „leicht“ oder „mittel“ aus. Und zwar im Klassik Modus. Das Spiel bietet jedoch noch sieben weitere Varianten an:

    Auf diese 7 weiteren Varianten möchte ich nun näher eingehen.

    Zunächst zur Schwierigkeitsstufe „schwer“ im Klassik Modus.

    In der Schwierigkeitsstufe „mittel“ werden die Karten 1-25 verwendet. In der Schwierigkeitsstufe „schwer“ werden zusätzlich noch die Karten 26-48 verwendet. Die Karten 26-48 funktionieren jedoch anders als die Karten 1-25. Bei den Karten 1-25 gibt die Kombination der Lochkarten vor, welche der auf der Karte angegebenen Konstellationen überprüft wird. Bei den Karten 26-48 jedoch wird (in der Regel) zunächst vom Computer eine bestimmte Farbe (oder eine bestimmte Zahl) ausgewählt, die man selber nicht kennt. Nur für diese Farbe (oder Zahl), wird die Kombination der Lochkarten überprüft.

    Beispiel:


    Bei dieser Karte weiß man, dass (mindestens) einer der Zahlen des gesuchten Codes < 3 ist. Angenommen, der Computer wählt die Farbe blau aus. In diesem Fall ist die blaue Zahl < 3. Wenn die blaue Lochkarte dann z.B. 2 ist, dann lautet das Ergebnis also „richtig“. Wenn die blaue Lochkarte z.B. 5 ist, dann lautet das Ergebnis „falsch“. Die anderen Farben der ausgewählten Lochkarten sind dabei irrelevant. Wählt der Computer jedoch die Farbe gelb oder lila aus, dann wird die gelbe bzw. lila Lochkarte überprüft. Die blaue Lochkarte wäre dann irrelevant.

    Beispiel: Man wählt Lochkarten 234 aus, mit Prüfergebnis „richtig“. Dann weiß man, dass der Computer blau gewählt hat, also dass blau < 3 ist. Hätte der Computer gelb oder lila gewählt, dann hätte das Prüfergebnis „falsch“ lauten müssen. Aber auch wenn der Computer blau gewählt hat, können trotzdem gelb oder lila ebenfalls < 3 sein.

    Anderes Beispiel:


    Diese Karte überprüft die Anzahl der Einsen oder die Anzahl der Dreier. Ob Einser oder Dreier weiß man nicht.

    Entweder der Computer prüft die obere Zeile


    … oder der Computer prüft die untere Zeile

    Angenommen, als Lochkarten wählt man 114, mit Prüfergebnis „falsch“. Wenn der Computer Einsen überprüft, dann kann kann man den Fall „zwei Einser“ ausschließen. Wenn der Computer Vierer überprüft, dann kann man den Fall „keine Vierer“ ausschließen.

    Durch weiteres Prüfen mit anderen Lochkarten oder durch Kombinieren mit den Infos aus den anderen Karten, kann man dann nach und nach herausfinden, welche Info letztlich relevant ist.

    Letztes Beispiel:

    Bei dieser Karte wählt der Computer sogar zwei Farben aus. Diese zwei Farben werden dann verglichen. Welche Farben das sind, weiß man aber nicht.

    Wenn der Computer blau und gelb wählt, dann wird also die erste Spalte überprüft:

    Wählt der Computer blau und lila, dann wird die zweite Spalte überprüft:

    Wählt der Computer gelb und lila, dann wird die dritte Spalte überprüft:

    Angenommen, als Lochkarten wählt man 223, mit Prüfergebnis „richtig“. Dann können folgende Infos relevant sein:

    Welche dieser drei Infos relevant ist, weiß man zunächst nicht. Dies kann man durch weiteres Prüfen mit anderen Lochkarten oder durch Kombinieren mit den Infos aus den anderen Karten herausfinden.

    Ist das Prüfergebnis aber „falsch“, dann können zumindest folgende Infos bei dieser Karte ausgeschlossen werden:

    Wenn der Computer also gelb und lila gewählt hat, dann ist gelb >= lila. Das heißt aber nicht, dass dann die Konstellationen der anderen ausgeschlossenen Infos (blau=gelb, blau<lila) nicht doch richtig sind! Diese Infos werden bei dieser Karte lediglich nicht betrachtet. Auch hier kann man durch weiteres Prüfen mit anderen Lochkarten oder durch Kombinieren mit den Infos aus den anderen Karten nach und nach herausfinden, welche Info letztendlich stimmt.

    Nun zum Modus „Extrem“

    Beim Modus Extrem werden zu jeder Ergebniskarte nicht eine, sondern zwei Fragekarten gelegt. Nur eine dieser zwei Karten ist aber aktiv. Die andere Karte ist lediglich eine Dummie-Karte ohne Bedeutung. Welche Karte die aktive ist, weiß man nicht.

    Wie soll man hier vorgehen?

    Ich mache das so, dass ich beim Notizblatt die Notizbereiche jeder Antwortkarte in zwei Bereiche unterteile. Angenommen, bei Antwortkarte A liegen folgende Fragekarten aus:

    Wenn ich dann z.B. die Kombi 145 überprüfe, mit Ergebnis „falsch“, dann trage ich das folgendermaßen ein:

    Das heißt: wenn die obere Karte aktiv ist (was man noch herausfinden muss), dann kann man den Fall „gelb > 3“ ausschließen. Wenn die untere Karte aktiv ist, dann kann man den Fall „Anzahl Einer = 1“ ausschließen.

    Durch weiteres Prüfen mit anderen Lochkarten oder durch Kombinieren mit den Infos aus den anderen Karten, kann man dann nach und nach weitere Möglichkeiten ausschließen, so dass man schließlich herausfindet, welche Karte aktiv, und welche Info letztlich relevant ist.

    Auch beim Modus Extrem kann man die Schwierigkeit auswählen: leicht, mittel oder schwer.

    Und schließlich zum Modus „Albtraum“

    Beim Modus Albtraum wird die Bindung der Antwortkarten zu den Fragekarten aufgehoben. Das heißt, man weiß nicht, welche der Fragekarten bei einer Frage beantwortet wird.

    Ich gehe hierbei im Prinzip genauso vor, wie beim Modus Extrem. Nur dass ich im Notizblatt die Notizbereiche bei den Antwortkarten nicht mehr nur in zwei Bereiche aufteile, sondern in soviel Bereiche, wie die Anzahl der Antwortkarten beträgt. Also zum Beispiel in vier Bereiche. Und das bei jeder Antwortkarte. Bei vier Karten wären das also insgesamt 16 Bereiche.

    Angenommen, es gibt folgende Fragekarten:

    Zunächst kann man bei Karte D die letzten beiden Fälle ausschließen, da ansonsten Karte C überflüssig wäre. Das heißt Karte D ist bereits gelöst.

    Auch den Fall „3 Dreier“ bei Karte B kann man ausschließen, da ansonsten alle anderen Karten überflüssig wären.

    Angenommen, es wird die Kombi 123 überprüft, mit den Antworten „falsch“ bei Antwortkarte A, „richtig“ bei Antwortkarte B und „falsch“ bei Antwortkarte C.

    Dann trage ich folgender Erkenntnisstand in meinem Notizblatt ein:

    Bei jeder Antwortkarte trage ich im linken oberen Bereich den Erkenntnisstand zur Fragekarte A ein, jeweils im rechten oberen Bereich den Erkenntnisstand zur Fragekarte B, jeweils im linken unteren Bereich den Erkenntnisstand zur Fragekarte C, jeweils im rechten unteren Bereich den Erkenntnisstand zur Fragekarte D.

    Beispiel zur Antwortkarte A. Zur Antwortkarte A lautet das Ergebnis „falsch“. Bei Fragekarte A bedeutet das „gelb >= 4“, bei Fragekarte B „Anzahl Dreier = 0 oder 2“, bei Fragekarte C „gelb >= lila“. Fragekarte D ist bereits gelöst: blau ist die kleinste Zahl.

    Nach und nach kann man weitere Fälle ausschließen, und letztlich die Antwortkarten den jeweiligen Fragekarten zuordnen.

    Auch beim Modus Albtraum kann man die Schwierigkeit auswählen: leicht, mittel oder schwer.

    Der Modus Albtraum ist also durchaus machbar bei systematischer Vorgehensweise. Allerdings nur bei wirklich „Hartgesotteten“… ;)

    Auf Karte A kann Option Gelb = 3 von Anfang an ausgeschlossen werden. Dann wäre bekannt dass Gelb ungerade ist und somit Karte B überflüssig.

    Gut erkannt! Das habe ich übersehen. :)

    Option 4 auf Karte C kann nicht nur ausgeschlossen werden dann dann Karte E überflüssig werde, sondern weil dann alle anderen Karte nicht benötigt werden.

    Stimmt. Weil auch die anderen Karten beim Fall 444 überflüssig wären, kann also 444 mehrfach ausgeschlossen werden… ;)

    blade45 : Ich denke du hast recht. Ich kann mir keinen Fall vorstellen, bei dem 444 bei Karte C nicht ausgeschlossen werden kann. Zumindest nicht im Klassisch Modus. Aber möglicherweise im Extrem oder Albtraum Modus… habe ich aber noch nicht gespielt…

    Ich hatte oben erwähnt, dass es bei jeder Aufgabe erstens eine eindeutige Lösung gibt, und es zweitens keine überflüssige Fragekarte gibt. Eine überflüssige Fragekarte bedeutet, dass es auch ohne diese Fragekarte eine eindeutige Lösung gibt. Die Antwort einer überflüssigen Fragekarte ergibt sich also aus der eindeutigen Lösung.

    Diese zwei Eigenschaften kann man vielfach verwenden. Dies möchte ich anhand einer Beispielpartie zeigen. Wer dies als Spoiler betrachtet, sollte also nicht weiterlesen. Ich möchte nicht den kompletten Beitrag in Spoilertags verpacken.

    Ich habe mir von der Webseite (turingmachine.info) eine Aufgabe erstellen lassen: mittlerer Schwierigkeitsgrad, 5 Fragekarten.

    Angenommen, bei Fragekarte C wäre die Antwort „3 Vierer“ richtig. In diesem Fall wäre Fragekarte E überflüssig, da daraus unmittelbar die Antwort „3 gleiche Zahlen“ folgt. Folglich kann man bei Fragekarte C die Antwort „3 Vierer“ ausschließen.

    Aus den gleichen Gründen kann bei Fragekarte C die Antwort „2 Vierer“ ausgeschlossen werden. Die Antwort „1 Vierer“ kann aber nicht ausgeschlossen werden, da dann bei Fragekarte E sowohl „keine gleiche Zahlen“ als auch „2 gleiche Zahlen“ möglich wäre.

    Übrig bleiben also bei Fragekarte C die möglichen Antworten „keine Vierer“ und „1 Vierer“.

    Ich überprüfe also als erste Frage die Fragekarte C:

    Der Haken bedeutet: es gibt genau 1 Vierer im Code.

    Folge: bei Fragekarte E kann dadurch die Antwort „3 gleiche Zahlen“ ausgeschlossen werden. Ich überprüfe also als nächstes die Fragekarte E:

    Das Kreuz bedeutet: die Antwort bei Fragekarte E lautet „2 gleiche Zahlen“.

    Als letzte Fragekarte in dieser Runde überprüfe ich Fragekarte A:

    Die gelbe Zahl ist also kleiner oder gleich 3.

    Der aktuelle Erkenntnisstand bisher:

    Dadurch dass die gelbe Zahl weder 5 noch 4 ist, können sowohl die blaue 5 als auch die lila 5 ebenfalls ausgeschlossen werden. Dies ergibt sich aus „1 Vierer“ und „2 gleiche Zahlen“.

    Mögliche Lösungen sind somit nur noch: 433, 422, 411 und 334, 224, 114.

    Als mögliche Summen von blau und gelb ergeben sich: 1 mal „größer 6“, 2 mal „gleich 6“ und 3 mal „kleiner 6“. Ich möchte mit Fragekarte D diese Möglichkeiten weiter reduzieren. Mit der Frage „größer 6“ bleiben im Worst Case noch 5 Möglichkeiten übrig (bei Antwort „nein“), bei der Frage „gleich 6“ bleiben im Worst Case noch 4 Möglichkeiten übrig (bei Antwort „nein“) und bei Frage „kleiner 6“ bleiben im Worst Case noch 3 Möglichkeiten übrig (sowohl bei Antwort „nein“ als auch bei „ja“).

    Ich wähle deshalb bei Fragekarte D die Frage „kleiner 6“:

    Durch die Antwort „ja“ bleiben als mögliche Lösungen noch 411, 224 und 114 übrig. Damit erübrigt sich die Frage „gelb = 3“ bei Fragekarte A.

    Die Fragekarte B bleibt damit als einzige noch offene Fragekarte übrig. Und jetzt kommt’s. Bei „gelb ungerade“ gibt es keine eindeutige Lösung: möglich wären dann 411 und 114. Da die Lösung bei jeder Aufgabe eindeutig ist, bleibt als einzige Lösung nur noch 224 übrig (bei „gelb gerade“). Man erspart sich also eine Frage bei Fragekarte B.

    Damit habe ich bei dieser Aufgabe vier Fragen benötigt. Zum Vergleich: Die „Machine“ benötigte sechs Fragen. Mit dem Wissen „keine überflüssige Frage“ und „Lösung ist eindeutig“, kann man also die Anzahl der benötigten Fragen sehr oft reduzieren.

    Selbstverständlich kann man Turing Machine auch ganz entspannt spielen, ohne dabei auf die Anzahl der Fragen zu schauen. Für mich persönlich besteht jedoch der Hauptreiz darin, die „Machine“ zu schlagen. Im Idealfall sogar um zwei Fragen zu unterbieten. :)

    Es gibt immer nur eine gültige Lösung

    Genau. :)

    Ich darf mich mal von weiter oben zitieren:

    Bei allen Aufgaben gibt es eine eindeutige Lösung. Durch dieses Wissen spart man sich manchmal Fragen, bzw. manche Fälle können ausgeschlossen werden. Beispiel: Alle Fragekarten bis auf eine eine sind geklärt. Bei der letzten (also noch ungeklärten) Fragenkarte gibt es noch zwei Fragemöglichkeiten: Ein ✅ bei Fragemöglichkeit 1 würde zu mehreren möglichen Lösungen führen. Ein ✅ bei Fragemöglichkeit 2 würde zu einer eindeutigen Lösung führen. In diesem Fall kann man sich eine Frage ersparen: Die eindeutige Lösung bei Fragemöglichkeit 2 ist die richtige.

    und eine weiterere sehr nützliche Eigenschaft:

    Es gibt keine „überflüssige“ Fragenkarte. Auch das kann man ausnützen. Wenn ein ✅ bei einer Fragemöglichkeit dazu führen würde, dass eine Fragekarte überflüssig wird, dann kann man sich diese Fragemöglichkeit ersparen: sie würde mit „nein“ beantwortet werden.

    Übrigens bin ich mir Recht sicher, dass der Verifier mir keinen Haken gibt wenn ich die Gelbe Zahl als größte setze, da er nur die Lila Zahl verifiziert. Daher bekomme ich bei 125 einen Haken und logischerweise auch bei 133 (allerdings nur weil Lila die größte Zahl ist). Bei 143 bekomme ich keinen Haken obwohl Gelb ja auch die größte Zahl ist, da hier nur auf Lila getestet wird.

    Ich weiß jetzt nicht ob ich deine Frage richtig verstehe. Ich gehe mal davon aus, dass du dich auf dein oben genanntes Beispiel beziehst.

    Ich habe das Spiel jetzt nicht bei mir, kann dies also nicht überprüfen. Bei 143 wird die Frage „Ist die gelbe Zahl größer oder gleich als die blaue und die lila Zahl“ ausgewählt. Dann müsste (bei dem richtigen Code 144) eigentlich die Antwort „ja“ lauten…

    Rotereber

    Ich gebe dir recht. Die Beschreibung in der Anleitung kann man missverstehen:

    „a particular colour is less than or equal to all the other numbers“

    Das „all“ bezieht sich auf „less than or equal“ und nicht auf „equal“. Es ist eben oft schwierig, mit Worten etwas so zu formulieren, dass man es nicht missverstehen kann…

    Diese Fragenkarte ist übrigens eine der wenigen Karten, bei der es mehrere Fragemöglichkeiten gibt, die mit einem ✅ beantwortet können. In deinem Beispiel (144) wird sowohl die Frage „Ist die gelbe Zahl größer oder gleich als die blaue und die lila Zahl“ als auch „Ist die lila Zahl größer oder gleich als die blaue und die gelbe Zahl„ jeweils mit einem ✅ beantwortet.

    Normalerweise ist es so, dass mit einem ✅ eine Fragenkarte „erschöpft“ ist (d.h. weitere Fragen zu dieser Karte machen dann keinen Sinn mehr). Bei deiner Karte (35) ist dies aber nicht der Fall.

    Nebenbei: Was in der Anleitung nicht erwähnt wird, dass es bei jeder Fragenkarte mindestens eine Frage gibt, die mit einem ✅ beantwortet wird. Es gibt Karten, bei dem dies nicht offensichtlich ist:

    Bei einem Code „333“ (z.B.) würde es bei keiner Frage auf dieser Karte einen ✅ geben. Codes, bei dem es bei einer Fragenkarte keine Frage mit einem ✅ gibt, gibt es aber nicht. Das heißt: Bei Aufgaben mit dieser Karte kann man also z.B. „555“, „224“ etc. ausschließen.

    Nochmal nebenbei: Was ebenfalls in der Anleitung nicht erwähnt wird:

    • Bei allen Aufgaben gibt es eine eindeutige Lösung. Durch dieses Wissen spart man sich manchmal Fragen, bzw. manche Fälle können ausgeschlossen werden. Beispiel: Alle Fragekarten bis auf eine eine sind geklärt. Bei der letzten (also noch ungeklärten) Fragenkarte gibt es noch zwei Fragemöglichkeiten: Ein ✅ bei Fragemöglichkeit 1 würde zu mehreren möglichen Lösungen führen. Ein ✅ bei Fragemöglichkeit 2 würde zu einer eindeutigen Lösung führen. In diesem Fall kann man sich eine Frage ersparen: Die eindeutige Lösung bei Fragemöglichkeit 2 ist die richtige.
    • Es gibt keine „überflüssige“ Fragenkarte. Auch das kann man ausnützen. Wenn ein ✅ bei einer Fragemöglichkeit dazu führen würde, dass eine Fragekarte überflüssig wird, dann kann man sich diese Fragemöglichkeit ersparen: sie würde mit „nein“ beantwortet werden. Ein Beispiel hierfür nenne ich nicht, das soll jeder selber herausfinden. :)

    Am Ende jeder Runde dürfen die Spieler einen Rateversuch zum Code machen. Im gesamten Spiel hat jeder Spieler hierzu nur einen (!) Versuch. Danach ist das Spiel für den betroffenen Spieler beendet (die anderen Spieler können aber weiterspielen). Gewonnen hat derjenige, der als erster den Code richtig erraten hat.

    So sehr mich solche Spiele faszinieren, oft läuft es am Ende auf so eine oder ähnliche Siegbedingung hinaus. Wenn jetzt also einer die Lösung auf vier Möglichkeiten einschränkt, rät er und gewinnt - oder verliert. Oder er wartet und jemand anderes gewinnt. Das gefällt mir überhaupt nicht.

    Ja, das kann ich verstehen. In unseren Runden hat jeder erst dann seine Partie beendet, wenn er/sie den Code fertig ermittelt hat. Unter Unsicherheit geraten hat bei uns niemand. Es war dann ein Wettkampf, wer dafür insgesamt weniger Fragen benötigt. Wenn man möchte, kann sowas als Hausregel vereinbaren. Da es bei Turing Machine keine Interaktion gibt, ist das Spiel letztlich sowieso ein Solitärspiel. Macht aber in einer Gruppe mehr Spaß. :)

    Wir haben bislang lediglich einfache Aufgaben gespielt (die mittleren und schweren Aufgaben kommen noch…). Bei den einfachen Aufgaben wurde die Partie nach zwei oder drei Runden beendet (die anderen haben aber noch zu Ende gespielt). Die Ziellatte lag dabei in der Regel bei fünf bis sieben Fragen.

    Was mich unheimlich fasziniert, ist das Lochkartensystem. Wie kann sich jemand sowas ausdenken? Genial!

    Das basiert im Kern schon auf dem, was Turing damals entwickelt hat. Insofern musste man sich das nicht "ausdenken", aber dies dann so zu entwickeln, finde ich auch sehr faszinierend.

    Ich meinte jetzt nicht das Lochkartensystem allgemein. Das ist mir schon bekannt. Meine Lebensgefährtin hat in ihrer Ausbildung noch mit Lochkarten zu tun gehabt. Ich meinte natürlich das umgesetzte Lochkartensystem in diesem Spiel. Unglaublich wie das hier konstruiert ist. Dafür fehlt mir jegliche Vorstellungskraft wie das funktioniert. Absolute Hochachtung!

    Wer bringt denn die deutsche Version raus?

    Auf BGG steht das zumindest nicht. Würde mich auch interessieren. Aber warten wir einfach mal ab. :)

    Zu Turing Machine gibt es bislang noch keinen eigenen Thread. Deswegen mache ich mal hierzu einen auf. :)

    Turing Machine ist ein Logikrätselspiel. In jedem Spiel gilt es einen Zahlencode zu ermitteln. Der zu ermittelnde Code besteht aus einer Kombination aus drei Zahlen: einer blauen Zahl, einer gelben Zahl und einer lila Zahl. Jede Zahl liegt zwischen 1 und 5.

    Um den Code herauszufinden werden in einer Partie mehrere Fragekärtchen ausgelegt. Diese Fragekärtchen sind in jeder Partie andere.

    Beispiel:

    (Neben dem Fragekärtchen liegt auch eine Antwortkarte aus, dazu später genaueres)

    Dieses Fragekärtchen beinhaltet zwei Fragemöglichkeiten:

    • „Ist die blaue Zahl eine 1 ?“
    • „Ist die blaue Zahl größer als 1 ?“

    Andere Fragekärtchen sind z.B. folgende:



    Im oberen Fragekärtchen gibt es drei Fragen zur Auswahl:

    • „Ist die blaue Zahl kleiner als 3 ?“
    • „Ist die blaue Zahl eine 3 ?“
    • „Ist die blaue Zahl größer als 3 ?“

    Im unteren Fragekärtchen gibt folgende drei Fragen zur Auswahl:

    • „Ist die blaue Zahl kleiner oder gleich der lila und der gelben Zahl ?“
    • „Ist die gelbe Zahl kleiner oder gleich der blauen und der lila Zahl ?“
    • „Ist die lila Zahl kleiner oder gleich der gelben und der blauen Zahl ?“


    Wie ist der Ablauf des Spiels?

    Das Spiel geht über mehrere Runden. Zu Beginn jeder Runde wählt jeder Spieler eine Kombination aus drei Zahlen aus: eine blaue Zahl, eine gelbe Zahl und eine lila Zahl. Hierzu gibt es einen Kasten mit Zahlenkarten, aus dem sich jeder bedienen kann:

    Unterhalb jeder Zahlenkarte befindet sich eine Lochkarte:

    Die ausgewählten Zahlenkarten schiebt man dann untereinander:

    Dadurch bleibt genau 1 Loch offen (die Kreise, Quadrate und Dreiecke in den Ecken dienen zur Orientierung, und haben ansonsten keine Bedeutung).

    Anschließend darf jeder Spieler bis zu drei Fragekärtchen auswählen. Die ausgewählte Zahlenkombination legt dabei jeweils die Art der Frage der einzelnen Fragekärtchen fest.

    Hierzu folgendes Beispiel:

    In diesem Beispiel besteht das ausgewählte Fragekärtchen aus den Fragemöglichkeiten:

    • „Ist die gelbe Zahl (des zu ermittelnden Codes) kleiner als die lila Zahl ?“
    • „Stimmt die gelbe Zahl mit der lila Zahl überein ?“
    • „Ist die gelbe Zahl größer als die lila Zahl ?“

    Die Art der Frage wird dann durch die ausgewählte Zahlenkombination (die mit dem zu ermittelndem Code nichts zu tun hat!) bestimmt: blaue 1, gelbe 2, lila 5. In dieser Zahlenkombination ist die gelbe Zahl (2) kleiner als die lila Zahl (5). Die ausgewählte Frage lautet also: „Ist die gelbe Zahl (des zu ermittelnden Codes) kleiner als die lila Zahl ?“

    Beantwortet wird diese Frage dann durch die Rückseite der Antwortkarte, die neben dem ausgewählten Fragekärtchen liegt.

     

    Die Rückseite der Antwortkarte wird unter dem Stapel der ausgewählten Zahlenkombination gelegt. Durch das freie Loch ist dann entweder ein (rotes) Kreuz sichtbar, oder ein (grüner) Haken.

    Ist ein Haken sichtbar, lautet die Antwort „ja“: Die gelbe Zahl des zu ermittelnden Codes ist kleiner als die lila Zahl.

    Ist ein hingegen ein Kreuz sichtbar, lautet die Antwort „nein“: Die gelbe Zahl ist nicht kleiner als die lila Zahl.

    Hat jeder Spieler auf diese Weise Antworten zu drei Fragen erhalten (die er/sie auf einem Antwortblatt notiert, geheim gegenüber den Mitspielern), ist die Runde beendet, und die nächste Runde beginnt: wieder wählt jeder Spieler eine neue Zahlenkombination aus, darf bis zu drei Fragekärtchen auswählen (die sich im gesamten Spiel nicht ändern), bestimmt durch die ausgewählte Zahlenkombination jeweils die Art der Frage, und ermittelt dann die Antworten zu den Fragen.

    Am Ende jeder Runde dürfen die Spieler einen Rateversuch zum Code machen. Im gesamten Spiel hat jeder Spieler hierzu nur einen (!) Versuch. Danach ist das Spiel für den betroffenen Spieler beendet (die anderen Spieler können aber weiterspielen). Gewonnen hat derjenige, der als erster den Code richtig erraten hat. Haben mehrere Spieler in der selben Runde das geschafft, gewinnt derjenige mit wenigsten ausgewählten Fragen (man kann in einer Runde weniger als drei Fragen stellen).

    Wie finde ich das Spiel?

    Mir gefällt das Spiel sehr gut. Ich habe aber auch Spaß an Logikrätseln. Es dauerte bei mir aber eine Weile, bis ich das Fragesystem verinnerlicht hatte :) . Was mich unheimlich fasziniert, ist das Lochkartensystem. Wie kann sich jemand sowas ausdenken? Genial!

    Interaktion gibt es keine, das Spiel ist solitär. Den Schwierigkeitsgrad kann man in jeder Partie auswählen: einfach, mittel, schwer. Die Spielregel bietet 20 unterschiedliche Spiele an (die Lösungen hierzu werden in der Spielregel angegeben). Über eine App hat man eine große Anzahl von weiteren Spielen zur Auswahl.

    Laut BGG erscheint im Frühjahr 2023 eine deutsche Version.