Wir haben nun gestern auch unsere Erstpartie zu dritt absolviert. Viele der Anmerkungen von Stilp kann ich dabei nachvollziehen. Die Gestaltung der Karte finde ich zwar Stimmungsvoll, aber die Sache mit den Wegen ist schon etwas hakelig in der Darstellung. Hier hätte ich mir mehr Klarheit gewünscht. Da mein Plastik bemalt ist, habe ich eher noch einige Holzteile ersetzt und fand es dadurch noch atmosphärischer. Allerdings gebe ich zu, dass durch die großen Minis und das Hauptstadt-Modell etwas Übersicht verloren geht. Ist aber insgesamt ok und eine Abwägung.
Stichwort Übersicht: zu Beginn fand ich es etwas herausfordernd, den Überblick zu behalten und die Möglichkeiten auf der Landkarte zu erfassen. Das ging uns auch mit ein paar Detailregeln so. Die Symbolik auf den Boards ist grundsätzlich logisch, aber ein oder zwei Details sind uns dann doch immer mal wieder untergegangen. Wurde besser mit dem Laufe der Zeit, aber ich habe heute noch ein wenig das Gefühl, dass wir ggf. übersehen haben.
Ich hatte mir 3D-Marker für die zerstörten Orte gedruckt und bemalt. Das kann ich nur empfehlen, weil das doch viel plakativer auf der Landkarte wirkte, als die Papp-Plättchen.
Das Ära-Board finde ich auch etwas überdimensioniert. Gleichwohl sind auch hier die Karten schön gestaltet und sie wirken stimmungsvoll. Werde beim nächsten mal die Pestkarten einfach als Stapel irgendwo hinlegen und nur die Unterstützungskarten neben dem Board platzieren.
Spielerisch hat PEST schon echt gut funktioniert, wenn man sich etwas reingefühlt hat. Der Mechanismus mit dem Einsatz von Arbeitern auf der Matrix ist gut und gleichzeitig durchaus herausfordern. Die Hauptstadt wurde zum Einsetzen von Genesenen viel genutzt, ich war allerdings der Einzige, der mal zwei Hauptstadt-Gebäude errichtet hat. Insgesamt hat man recht viele Optionen und Ebenen, die man in den Blick nehmen kann. Das Ergebnis war am Ende tatsächlich überraschend knapp (50/51/55). Das fühlte sich nicht so an vor der Schlusswertung. Vielleicht ist das der Grund, warum es an vielen Stellen Siegpunkte gibt, die man erst in der Schlusswertung einsammelt. Für den Überraschungseffekt (oder um Marker zu sparen). Auf dem Friedhof hatten wir übrigens auch niemanden liegen, Schand-Marker waren kein Thema. Da fehlt vielleicht noch etwas Feinschliff im Handling. Wie auch bei dem Board für das Ansehen. Scheint mir manchmal etwas zu aufgebohrt für das, was es am Ende mechanisch ist.
Insgesamt sind wir durchaus angetan und das Spiel sticht schon auch aus der Masse heraus. Würde ich jederzeit mitspielen und es soll zeitnah neu auf den Tisch kommen.