Beiträge von Kurbalin im Thema „Spieleerklärer (m/w/d) für die SPIEL gesucht“

    Klar, ich bin Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils von 10 bis 15 Uhr am Stand. Schau gerne vorbei. :)


    Es werden Too Many Bones, Cloudspire, Burncycle und Victorum am Start sein, wobei ich im Detail nur was zu TMB und Victorum sagen kann. Komplette Playthroughs werden nicht angeboten, aber es wird genug Gelegenheit geben, sich über die Spiele auszutauschen. Donnerstag ist laut Schichtplan auch Timo Hollenbach (ichbintimo) mit am Stand... ;)

    Ich dachte ja immer, dass bei einem Arbeitsunfall die gesetzliche Unfallversicherung/Berufsgenossenschaft bzw. eben die evtl. private und nicht die KK relevant ist.

    Das trifft auch solange zu, wie es sich um ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis handelt, bei dem der Arbeitgeber die Beiträge für den zu versichernden Arbeitnehmer übernimmt. Bei einer Honorarkraft besteht allerdings kein Beschäftigungsverhältnis, sondern ein reines Dienstleistungsverhältnis.

    Demnach wäre man nach Thygra s Theorie in dem Fall während der Tätigkeit dort nicht kranken- und/oder unfallversichert....?

    Da hast du mich missverstanden. Krankenversichert bleibst du natürlich, doch ich bezweifle, dass die Krankenversicherung bei einem Arbeitsunfall einspringt. Aber das könnte dir ja egal sein, weil du nach deiner eigenen Theorie nur deinem Hobby nachgehst ...

    Aber genau davon rede ich ja. Wenn ich einer Honorartätigkeit nachgehe und mich dabei verletzte, handelt es sich doch faktisch um einen Arbeitsunfall, bei dem die Krankenversicherung - deinen Ausführungen nach - nicht einspringt, was ich mir so gar nicht vorstellen kann. Da habe ich mich mit meiner Zusammenfassung dann nur etwas ungenau ausgedrückt: Natürlich meinte ich damit den Versicherungsschutz für einen (Arbeits-)unfall und nicht den Versicherungsschutz generell.


    Ich rede da jetzt mal bewusst von einem Honorarkraftverhältnis - wie es von meeplebox ja offenbar angedacht ist - und nicht von einem Hobby.

    Lässt sich so pauschal nicht beantworten, da gibt es zu viele Variablen und daher ist immer eine Einzelfallprüfung nötig. Grundsätzlich sind nach dem Sozialgesetzbuch VII „Beschäftigte“ versichert und ein freier Mitarbeiter zählt unter gewissen Umständen dazu. Laut Sozialgesetzbuch IV steht der Begriff „Beschäftigung“ für nichtselbstständige Arbeit in sämtlichen Bereichen der Sozialversicherung. Entscheidend ist dabei die Abgrenzung zum selbstständigen Unternehmer, der die Risiken seiner Tätigkeit selbst trägt.
    Das schließt daher nicht aus, dass ein freier Mitarbeiter als Arbeitnehmer gelten kann. Im Gesetz gibt es zwei wesentliche Anhaltspunkte: Arbeitnehmer ist, wer nach Weisungen arbeitet und wer in die Arbeitsorganisation des Weisungsgebers, also des Arbeitgebers, eingegliedert ist. Beide Kriterien setzen voraus, dass der Arbeitnehmer persönlich vom Arbeitgeber abhängig ist. Da spielen noch Arbeitsort, Entscheidungsgewalt, Anzahl an Kunden/Partnern für die man tätig ist, Umfang, etc. ne Rolle. Natürlich wirst du im Fall der Fälle erstmal versorgt, die GKV wird solche Fälle nachträglich überprüfen und ggf Ansprüche gegenüber der Unfallverunsicherung, deines Kunden oder dir geltend machen. Gibt für manche Bereiche wie dem Gesundheitswesen nochmal extra Regelungen und Bestimmungen.


    Mir sind die bisherigen Konditionen für eine Beschäftigung die nicht alle Tage umfasst leider zu wenig aussagekräftig, alle Messetage sind bei mir nicht drin.

    Honorarkräfte hat der Auftraggeber in keinem Fall zu versichern, so viel hatte ich schon herausfinden können. Daher bleibt nur die Frage, ob meine reguläre Krankenversicherung und Unfallversicherung Unfälle abdeckt, die mir passieren, wenn ich als Honorarkraft tätig bin oder ob ich mich dazu gesondert versichern musste. Thygra s These war ja, dass die Kostenübernahme für einen Unfall während einer Arbeitstätigkeit kategorisch von der Krankenversicherung abgelehnt würde. Daher frage ich mich, wie das bei Honorarkräften/Freiberuflern/freischaffenden Künstlern etc. läuft.


    Mit der Formulierung "Auftragnehmer" stellt meeplebox ja im Grunde schon klar, dass kein Arbeitsverhältnis zustande kommt und insofern auch kein Versicherungsschutz geboten wird. Demnach wäre man nach Thygra s Theorie in dem Fall während der Tätigkeit dort nicht kranken- und/oder unfallversichert....?

    Deine Krankenversicherung wird nicht zahlen, wenn sie erfährt, dass du mit Shopguthaben vergütet wurdest, weil es sich dann nämlich um einen Arbeitsunfall handelt.

    Ich bin kein Arbeitsrechtler, daher ist das in der Tat eine ernst gemeinte Frage: Wenn ich auf Honorarbasis für jemanden tätig bin und mir dabei ein Bein breche, kommt meine Krankenversicherung nicht dafür auf?

    Und wie ist es mit einer Versicherung? Ist es für dich auch dann nur ein Hobby, wenn du am Stand stolperst und dir ein Bein brichst? Das wäre ja nach deiner Philosophie kein Arbeitsunfall!?

    Für so etwas habe ich - wie in Deutschland jeder andere auch - eine Krankenversicherung. Die deckt natürlich keine Arbeitsunfälle ab, aber sämtliche Unfälle, die meiner Freizeit bei der Ausübdung meines Hobbys passieren schon. Ich habe auch keine Zusatzversicherung dafür, wenn ich mit meinem Mountainbike stürze. Oder wenn ich mir zuhause beim Brettspiel beim Würfeln den Finger verstauche.


    Nochmal: Ich arbeite auf der Messe nicht, sondern bin dort freiwillig (Volunteer) als Erklärer tätig. Und wenn du, Prodigy1971 der Meinung bist, dass ich die Spieler nur oder besser erklären kann, wenn ich dafür Geld und eine Gehaltsabrechnung erhalte, ist das eine interessante Sichtweise, aber kein Faktum. Aber vielleicht möchte Willy noch näher ausführen, welche Schulungsmaßnahmen die professionellen Spieleerklärer noch durchlaufen, ehe sie auf das Messepublikum losgelassen werden. Das Auswahlverfahren findet ja sicherlich im Rahmen eines Assessment Centers statt, wo die Qualitäten der Bewerber auf Herz und Nieren geprüft werden...?

    Dann bist du leider mit dafür verantwortlich dass Menschen die arbeiten aufgrund ihrer "Leidenschaft" ausgenutzt werden, sorry aber da hörts bei mir auf. Nur weil etwas ein Hobby ist, ist es trotzdem Arbeit die Vergütet werden MUSS.

    Eine harte Anschuldigung... da muss ich leider kontern: Dann bist du mit dafür verantwortlich, dass es in Deutschland gesamtgesellschaftlich bergab geht, da niemand mehr für ein Ehrenamt begeistert werden kann. Ich frage mich, wer die ganzen Trainer in den Sportvereinen finanzieren soll. Und ja: Für mich ist das Brettspielen ebenso ein Hobby, wie es Sport in Vereinen ist bzw. sein kann.


    Ich werde mich jetzt auch nicht dafür entschuldigen, dass ich ehrenamtlich in einer freiwilligen Feuerwehr bin, wo ich noch weniger - nämlich garnichts - für bekomme und dadurch so dreist bin, potenziellen hauptberuflichen Feuerwehrleuten den Job wegzunehmen. Da darfst du übrigens auch gerne den Kommunen (und damit auch den Steuerzahlern) erklären, wie die Mehrkosten aus über 1 Mio neuen Arbeitsplätzen kompensiert werden sollen, wenn die freiwilligen Feuerwehrleute künftig nicht mehr "ausgenutzt" werden sollen.


    "Ausnutzen" setzt meiner Meinung nach immer noch voraus, dass ich nicht einverstanden bin.

    Wer arbeitet (und es ist Arbeit) der muss auch bezahlt werden.

    Siehst du, da sind wir bereits in dem Punkt nicht einer Meinung. Für mich war das nie Arbeit und wird es auch nie sein. Das ist für mich ein Hobby, für das ich entschädigt werde. Daher handhaben das auch meines Wissens die meisten Verlage so, dass es in der Regel kein Bargeld, sondern Shopguthaben gibt. Damit stellt sich dann die Frage nach Anstellungsverhältnis, Freiberufler, Minijob etc. nicht.

    Naja, die Jobausschreibung sieht erstmal so aus: "4 Tage (Do. bis So.) – ungefähr 42 h". Da seh ich nicht mehr so viel freie Zeit.


    Klar, wenn ich mich auf weniger Zeit bewerbe, kann ich mir den Besuch teilrefinanzieren.


    Die Argumentation "falscher Adressat" ist für mich jedoch abenteuerlich. Asmodee als (nicht überall beliebtes) Branchenschwergewicht ist ja nun kein Wohlfahrtsverein.

    Ok, die 42 Stunden hatte ich tatsächlich übersehen. Bei nur 35 Stunden reine Öffnungszeit an allen 4 Tagen, stellt sich da direkt die Frage, was da alles zur "Arbeitszeit" zählt. Mit dem Aufbau/Abbau außerhalb der Öffnungszeiten hat man als Erklärer üblicherweise eher weniger zutun. Darüber hinaus erscheint mir die Planung, dass man an 4 Tagen jeweils 9 bzw. 8 Stunden am Stück aktiv Spiele erklärt auch ein wenig abseits der Realität.


    Bei CTG bspw. sind je Tag 5 Stunden-Schichten vorgesehen - da bleibt auf jeden Fall noch genug Zeit, um sich ein wenig umzusehen.


    Abenteuerlich oder nicht, ich bleibe dabei: Wenn es dir darum geht, in kürzester Zeit möglichst viel Geld zu verdienen, ist das der falsche Job. Und wenn du so weit von Essen weg wohnst, dass du eine Übernachtung brauchst und dich auch sonst überhaupt nicht für die Messe interessierst, ebenfalls. Wenn die Pommesbude um die Ecke eine Aushilfe sucht, bieten die für diejenigen, die 4 Stunden Anfahrt haben, üblicherweise auch keine kostenfreie Übernachtung an. ;)

    Alles immer eine Frage der Relation. Du bekommst in der Regel für alle Tage freien Eintritt und arbeitest üblicherweise auch nicht den Tag durch. Dadurch hast du, wenn du z.B. an drei Tagen eingesetzt wirst, jeweils den halben Tag, um selbst über die Messe zu gehen, in Summe also 1,5 Tage für dich (es sei denn du willst dann noch einen ganzen Tag da verbringen).


    Vergleichst du das dann dazu, wenn du selbst für 1-2 Tage auf die Messe willst, zahlst du eben den Eintritt, die Fahrtkosten und die Unterkunft. So zahlst du nur noch die Unterkunft und verdienst noch etwas Geld (für etwas, das dir hoffentlich Spaß macht).


    Wenn es natürlich nur darum geht, da den schnellen Reibach zu machen, sind die Konditionen natürlich nicht gut. Dann bist du für ein solches Format allerdings auch der falsche Adressat.


    Im Vergleich zu dem, was andere Verlage bieten, sind die Konditionen sehr gut.

    Die Konditionen sind so gut, dass es beinahe verzweifelt wirkt. Ich war früher für den Heidelberger als Erklärbär auf der SPIEL und war schon mit etwas Anerkennung, Dankbarkeit, ein paar Goodies und der Supporter-Events als Entschädigung zufrieden. Es ging da für mich immer um etwas anderes, als Geld zu verdienen.