Beiträge von blade45 im Thema „ELDEN RING™: The Board Game“

    Ganz ernsthaft: Zwischen Rollenspiel in den 80ern und Rollenspiel im 21. Jahrhundert gibt es einen massiven Unterschied. Der Konsens bei RPG-Gruppen ist halt eben nicht simples Dungeoncrawling sondern durchaus das Erzählen von Geschichten und vor allem Charakterplay. Die wenigen Ausnahmen (wie D&D) mal aussen vorgelassen gibt es so massiv viele Systeme die in keinster Weise auf diese (ich muss leider sagen veraltete) Ansicht zutrifft...

    Unter allen Gruppen, bei denen ich von 2000-2016 mal mitgespielt habe, war min. die Hälfte so.
    Was die Systeme angeht: ICH weiß das und habe und spiele fast nur nischige Systeme mit entsprechenden Schwerpunkten. In meinen selbst aufgebauten Gruppen hatten wir auch z.B. noch nie Miniaturen auf dem Tisch, auch Mitte der 90er nicht.

    Aber welches sind die größten und auch 2022 immer noch verbreitetsten Systeme? Im Fantasy-Bereich D&D und für zukünftiges Shadowrun - beides sehr missions- und kampfbezogen. Fate, PbtA etc. kommen da (gefühlt) nichtmal ansatzweise mit.

    Lustig finde ich, dass du D&D eine "der wenigen Ausnahmen" bezeichnest, die letzten 5 Systeme, in die ich reingelesen habe, bestanden aus ziemlich vielen Miniaturenkampfregeln (und hatten kein 5E Logo..). :) Da habe ich tatsächlich eher mehr richtig alte Systeme in meinem Regal, die da komplett auf so etwas verzichten.

    Ich denke also nicht, dass sich diese Art Spiel einfach so mit einem "damals" in die Vergangenheit abschieben lässt.

    Ist auch nicht einfach so.... Dass du individuell diese Erfahrung gemacht hast, tut mir ja leid für dich aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Es gibt ein bekanntes deutsches Rollenspiel-Forum. Dort ist eine Liste (mit entsprechenden Unterforen) verschiedenster Systeme.


    Hier mal eine kleine aktuelle Liste:

    - Sämtliche 2d20-Systeme von Modiphius (z.B. Star Trek Adventures)

    - Verschiedenste Cthulhu-Systeme

    - Selbst DSA ist wenig das simple Dungeoncrawling, was du wohl erlebt hast

    - Warhammer Fantasy war schon damals wesentlich mehr Storytelling als Dungeoncrawling

    - Year Zero Engine (Alien, Tales from the Loop)

    - Storyteller-Systeme wie Vampire hab ich selbst nicht gespielt und gibt es auch schon seit langer Zeit.

    - Hexxen 1733 bitte auch nicht vergessen

    Viele der gerade genannten Systeme sind weit davon ab, Nischensysteme zu sein (natürlich gibt es auch hier ein paar). Aber keins der Systeme erfüllt das was du als "Simples Dungeoncrawling" bezeichnest. Es mag kampforientierte Systeme geben und weniger kampforientierte... Aber missions- und kampfbezogen ungleich Dungeoncrawling...


    Rollenspiele haben sich nunmal weiterentwickelt und der größte Teil der P&P (siehe Liste) passt nicht in die antiquierte Vorstellung...


    Nachtrag: D&D hab ich als Ausnahme genannt, weil es sich in dieser Weise eben nicht in gleichem Maße weiterentwickelt hat.

    Ganz ernsthaft: Zwischen Rollenspiel in den 80ern und Rollenspiel im 21. Jahrhundert gibt es einen massiven Unterschied. Der Konsens bei RPG-Gruppen ist halt eben nicht simples Dungeoncrawling sondern durchaus das Erzählen von Geschichten und vor allem Charakterplay. Die wenigen Ausnahmen (wie D&D) mal aussen vorgelassen gibt es so massiv viele Systeme die in keinster Weise auf diese (ich muss leider sagen veraltete) Ansicht zutrifft...

    Da es ja hier vorwiegend um persönliche Meinungen geht :D bin ich mal gespannt, womit Steamforged Games hier aufwartet. Entgegen anderer Meinungen empfinde ich die (beiden) Spiele die ich von Steamforged Games kenne, als nicht so schlimm. Beide haben ihre Macken aber meiner Meinung nach weit weg ein Totalausfall zu sein. Bei Elden Ring warte ich zunächst mal ab was geboten wird (es scheint ja eigentlich noch keine echten Infos dazu zu geben)....

    Um was für ein Brettspiel geht's hier noch gleich?

    Eigentlich um Elden Ring... Da das aber ein Brettspiel von Steamforged Games ist und man mit großer Wahrscheinlichkeit ausgegrenzt wird, wenn man ein Spiel von denen gut findet (ein wenig überspitzt), weiterhin zu dem Spiel ansonsten nicht so viel zu sagen ist, diskutiert man lieber darüber nach, ob es objektive Kriterien gibt oder nicht. Allerdings hab ich auch noch niemanden gehört der wirklich sagen konnte, wie objektive Kriterien aussehen....

    Wie gesagt, man kann das alles ganz großen Käse finden. Ob The Mind, ein Abenteuerbuch, ein Comic wie Kuala. Ich kann das nachvollziehen. Warum auch nicht? Es gibt Personen, die wollen nichts komplexes, andere wollen sich das Hirn zerdenken. Darum geht es mir nicht. Mir geht es einzig darum, dass in manchen Fällen Spielen ihre Art abgesprochen wird. Das ist elitärer Quatsch und ich finde es allgemein eher Schade für die Szene und das Medium "Brettspiele". Ich möchte Vielfalt. Ich finde weiche Abgrenzungen nach Außen super. Und ich verstehe auch nicht, was damit gewonnen wird.


    blade45 Natürlich ist das gewagt und aus meiner Sicht auch Quatsch. Es ist halt die gleiche Schublade. Es wird persönlicher Geschmack als eine Art allgemeine Definition aufgestellt. Man sollte sich seiner Subjektivität einfach mal bewusst sein. Scheint aber schwierig zu sein.

    Genauso seh ich es auch.... Deshalb habe ich ja auch (hoffentlich deutlich genug) betont, dass es sich um meine Meinung handelt :) Wollte das nur nicht einfach so stehen lassen...

    Interessante Diskussion hier: Ich möchte nur einen einzigen Aspekt aufgreifen: Es wurde an einer Stelle wie selbstverständlich erwähnt, dass Dungeon Crawler mittlerweile ja ohne Spielleitung auskommen und dass es ein deutlicher Mehrwert gegenüber P&P sei. Dem möchte ich entschieden widersprechen: Eine menschliche Spielleitung hat für mich immer einen deutlichen Mehrwert gegenüber (gute oder auch schlechte) KI-Skripte (wobei KI eigentlich in Anführungszeichen gesetzt werden muss, denn echte KI ist es nunmal nicht). Ein Spielleiter kann immer dynamisch auf die jeweilige Spielsituation eingehen, kann überraschende Züge machen und kann auch Szenen phantasievoll beschreiben, ohne dass es Vorlesetexte sind.


    Es ist nur meine Meinung, aber wie selbstverständlich zu behaupten, vollkooperativ wäre ein Mehrwert gegenüber Spielleitung halte ich für gewagt...