Beiträge von Huutini im Thema „ELDEN RING™: The Board Game“

    Als ob es wirklich Leute gibt, die Single Layer über Dual Layer bevorzugen.

    Im Underwater-Cities-Thread findest du ein paar.

    Und unser Forenpirat erklärt auch regelmäßig, dass er keine "kreiselnden" Multi-Layer mag und daher Single-Layer besser sind oder so was ähnliches.

    Um mal einen Gegenentwurf zum "ein Spiel ist etwas mit Mechaniken und Regeln" einzubringen: Ein Spiel ist etwas, das einem Spaß bringt, alleine oder in der Gruppe. (In der Regel ... seltsame Psychofolterspiele in einsamen Hütten oder so mal ausgenommen ...)
    Und wenn zwei, drei, sechs oder elf Leute einen Abend lang mit Monopoly oder einem interaktiven Buch, bei dem man das als nächstes zu lesende Kapitel auswürfelt Spaß haben, warum kann das dann kein Spiel sein?


    Wenn jemand Spaß hat, weil ein Spiel ihn aufs brutalste fordert und dabei noch die besten, neuesten und kreativsten Mechaniken bietet UND die perfekte, spielerische, weit vom reinen Vorlesen entfernte Form das Narrativ vermittelt: geil! Cool! Freut mich, genieß es, es hat deinen Nerv getroffen. Geiler Abend!

    Aber warum ist der Spaß dieser Person besser als der Spaß der Gruppe, die zehn Sekunden eine Figur versetzen und sich dann eine halbe Stunde lang etwas vorlesen oder schweigend Karten sortiert? Und DAS wird hier immer wieder so dargestellt, und halt auch sehr gerne mit dem Vorwand von "Aber ich hab das ja im Kontext gesagt und begründet und analysiert." Ja. Super. Du hast im Kontext erklärt und begründet und analysiert, warum dein Spaß geil ist, und der Spaß der anderen Leute nichts wert. Gratuliere! :)

    Kann, darf und soll man darüber diskutieren, ob und wie Brettspiele Narrative vermitteln und sich weiterentwickeln? Ja, bitte. Gerne. Kann niemandem schaden.

    Aber bedeutet das, dass man Spiele, die nunmal den klassischen Weg wählen - entweder weil die Macher nicht anders können oder nicht anders wollen - abwerten muss?
    Und wenn ja - mit welchem Recht?

    Aber, wenn ein Spiel z.B. im Prinzip nur ein Buch ist und "der Rest nicht stimmt" (wie Corvyn es ja gesagt hat), dann gibt es imho keinen Grund, das Brettspiel für irgendetwas zu feiern.. sorry.. da wird keine Stärke des Mediums "Brettspiel" wirklich genutzt und es das wichtigste, es liefert keinen echten Mehrwert zu einem Buch - ganz egal, wieviele Zusatzkrempel da mitgeliefert wird.

    Da machst du aber jetzt auch wieder genau das, was brettundpad ankreidet, und was hier einfach nicht verstanden wird: Ihr maßt euch an, zu bestimmen, WAS ein Brettspiel sein darf und was nicht. :)
    Brettspiele ohne Texte gefallen einem oder nicht. Brettspiele mit Text gefallen einem oder nicht. Aber wenn einem ein Brettspiel mit viel Text nicht gefällt, kommt sofort die "Das ist ja gar kein richtiges Brettspiel sondern nur ein Buch, da sollte man lieber ein Buch lesen"-Keule, und DAS ist tatsächlich elitäres Gehabe, weil es voraussetzt, dass man die Deutungshohheit besäße, was ein "Brettspiel" ist oder nicht. Und da meine ich sogar schon die weiche Definition von Brettspiel, die ja nicht mal ein Brett braucht ... Als gäbe es eine Schöpfungshöhe, ab wie viel Mechanik welcher Tiefe um den Text herum ein "Textspiel" sich Brettspiel nennen dürfte ...