So dann jetzt mal ein Zweiteindruck von Revive auch gerne mit Bezug zum Eindruck vom Dude, den ich erstmal sehr interessant fand, weil er meinte, es könne schon im ersten Drittel des Spiels quasi der Sieger feststehen, wenn jemand sehr gut und jemand anderes eher schlecht ins Spiel reinkommt.
Wir hatten in der ersten Partie wie gesagt für uns beide sehr spät und sehr müde ins Spiel gestartet und zu zweit drei Stunden gebraucht, uns mit der Ikonografie noch schwer getan und der Erklärer hatte es wegen Regelfragen etwas schwer und dann auch haushoch verloren.
Im zweiten Spiel haben wir heute früh frisch nach dem Frühstück begonnen und das ganze Spiel in 2 Stunden gespielt (Aufbau schon gestern Abend), Abbau dann nochmals ca. 15 Minuten.
In dieser Partie war es so, dass ich mir das durch die Kampagne neu hinzugekommene Volk direkt mal angeschaut habe und passend zu den asymmetrischen Fähigkeiten schon von Beginn an einen guten Start hingelegt habe. Ich bekam die Fähigkeit, Kristalle in viele Ressourcen tauschen zu können, wenn ich dies mit einer Karte auslösen konnte (passendes Symbol zur Nutzung der Volksfähigkeit). Außerdem konnte ich relativ schnell die Fähigkeit freischalten, angrenzend an Gebirge günstig zu bauen. Gesagt getan. Deshalb habe ich von Anfang an viel gebaut auch eng gebaut, Hauptsache günstig und um schnell die Tracks voranzuschreiten und deren Boni zu erhalten. So kam schnell Tempo ins Spiel und wir gingen rascher aufs Spielende zu. Ein paar Spielfehler meines Mitspielers, der oft und auch einmal im zweiten Zug erst entdeckte, führte dazu, dass ich die baue viel und schnell Strategie auch zu seinen Ungunsten nutzen konnte (Platz weggeschnappt). Dieser Spielfehler im ersten Drittel führte dazu, dass ich meine Engine schneller ans Laufen gebracht habe. Dennoch hat er in der weiteren Partie noch gut aufgeholt. Hätte ich mir im zweiten oder dritten Drittel des Spiels eigene Spielfehler erlaubt, wäre es doch noch mal knapp geworden, so unser Fazit. Spielfehler werden durchaus bestraft, aber die Einschätzung, dass man das Spiel dann nur noch runterspielt und der Führende dann gemütlich zuende spielen kann, hatten wir vorerst nicht.
Nach dem Video vom Dude hatte ich mich gefragt, ob es eigentlich für uns ein unbefriedigendes Design wäre, wenn durch die Asymmetrie oder unterschiedlich guten Karten/Verstärkungen etc. das Spiel auch etwas Glücksanteil/keine hundert prozentige Ausgewogenheit hätte, aber in der Tat war es am Ende nicht einmal großer Vorteil, dass mein Mitspieler als einziges eine Verstärkung mit einer Doppelressource hatte. Dies hatte der Boardgamepanther als Manko angesehen, ist aber offenbar nicht entscheidend. Ich denke vielmehr, es geht darum, das Volk, was wir spielen, zu lesen, die Vorteile geschickt zu nutzen und da Spielfehler recht stark bestrafend wirken können, ist der Glücksanteil offenbar recht gering.
Auf jeden Fall hat uns beiden die zweite Partie viel besser gefallen als die Lernpartie und die ersten Regeländerungen aus der Kampagne haben das Spiel für uns auch besser gemacht. Wir freuen uns auf die folgenden Partien, werden allerdings am Wochenende dazu greifen, weil dies für uns kein Feierabendspiel ist allein aufgrund der Spiellänge - da dürfen es gerne Spiele bis max. 90 Minuten sein, wozu wir hier erst noch kommen müssten.
Unsere Punktwertung aktuell: 8 Punkte.