Alles anzeigenNur um das nochmal zu klären:
Ich finde lange Spielzeiten nicht per se schlimm. Ich spiele auch mit einem Spielepartner zu zweit 7 Stunden Trickerion mit allen Erweiterungen oder zu zweit 8 Stunden eine Partie Too Many Bones und habe Spaß dabei.Deswegen halte ich auch nicht das Geringste von den üblichen "ich hätte mich aus dem Klofenster verdrückt" oder "die dürften in Zukunft alleine spielen" Kommentaren, die solche Berichte immer hervorrufen. Ich habe nicht mal zwangsläufig was gegen lange Downtime und grenze keine keine Spielenden aus, nur weil da nicht ratzfatz jeder Zug angeflogen kommt.
Was ich nicht mag, sind Spiele, die das Potential für lange Downtime mitbringen, in der ich nichts zu tun habe.
Wie gesagt: Scythe fasse ich mit der Kneifzange nicht mehr an, weil ich da zu viele 5er-Partien hatte, in denen ich meine nächsten 8 Züge bereits wusste, und jedes mal 15 bis 25 Minuten warten durfte, um mir zwei dämliche Metallbarren aufs Feld zu legen, und dann nochmal so lange, um mir einen blöden Mech aufs Feld zu stellen, und dann nochmal so lange, um mit dem verdammten Mech 1 Feld zu gehen. Man sollte nicht über eine Stunde brauchen, um 2 Metall und einen Mech zu produzieren und den Mech 1 Feld zu bewegen, nur weil die anderen am Tisch auf die Ideallinie spielen.
und in diese Kerbe hat Revive halt auch geschlagen. (Und nicht mal in der Erstpartie, wir kannten das Spiel alle schon.)
Ich habe nichts dagegen, wenn ich mal 15 Minuten auf meinen Zug warten muss, in denen ich mir selbst was überlegen kann. Oder in der auch mal was interaktives passiert, bei dem ich beteiligt werde, etwa indem ich einen Zug kopieren darf oder jemand mit mir was tauscht oder was auch immer. Meist eröffnet so etwas ja neue Möglichkeiten für meinen Zug, über den ich dann nachdenken kann.
Wenn ich aber 25 Minuten am Handy hier im Forum lesen und kommentieren kann, weil die Züge der anderen mich ohnehin nicht tangieren, DANN wirft das Spiel eine Situation auf, die ich nicht unbedingt nochmal brauche.
Wie gesagt, werfe ich das weniger den Spielenden vor, die deswegen auch nicht vom Spieltisch verscheucht werden, sondern dem Spiel. Das spiel ich dann entweder gar nicht mehr, oder zumindest nicht mehr mit der Gruppe. Andere Spiele spiele ich aber noch sehr gerne mit der Gruppe.
Hast Du ein Beispiel für (komplexe) Spiele, die bei Spielenden keine Downtime zulassen?
Meine Erfahrung ist da durchaus eine sehr andere - ich kann Dir aus der Hüfte 3 Spieler nennen, mit denen jedes Euro sofort ne Stunde länger dauert. Und ich kann dir Leute nennen, mit denen fast jedes Euro als "Filler" zu spielen ist.
Davon ab gibt es natürlich Spiele, bei denen man initial keinen Zugang findet und erstmal das Konzept verstehen muss. Ich mag z.B. auch nicht "einfach so drauf los spielen", wenn ich ein Spiel nicht kenne, weil ich spätestens dann ab dem ersten Drittel des Spiels weiß, was ich hätte anders machen wollen. Und ganz manchmal dauert es dann zu Beginn einen Moment. Voidfall ist ein ganz gutes Beispiel dafür - allerdings überlegen da ja alle parallel, wie sie ihre Karten spielen können.
Mit eben diesen erstgenannten Leuten würde ich dann zukünftig Spiele spielen, die per se nicht so downtime-anfällig sind. Allerdings sind das eben keine Expertenspiele mehr. Planet Unknown geht da ganz gut oder sowas wie Obsession.