Beiträge von Calredon im Thema „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Episoden Diskussion & Theorien“

    koala-goalie zeigt, wie man eine Kritik sachlich, ohne Arroganz und ohne Herabwürdigung formuliert. Kritiken in dieser Form, egal zu welchem Thema, kann ich ohne Probleme akzeptieren, auch wenn ich anderer Meinung bin.

    Dann Halbrand a.k.a. Sauron. Irgendeine überzeugende Erklärung hätte ich schon gerne gehabt, dass eine der ältesten und mächtigsten Figuren dieser Welt, desillusioniert und antriebslos wie ein im Erstberuf gescheiterter Mitzwanziger auf dem Meer abhängt und auch in Numenor erstmal nur auf eine eigene kleine Basis hin arbeitet. Ich kann zwar die Entscheidung gut verstehen, dass man hier die Verwirrung und das Erwachen Saurons nach Morgoths Ende ausnützt um Sauron einen zwiespältigen Charakter zu geben und auch dessen Weg zur Bosheit zu zeigen, aber dessen Umsetzung gefiel mir nicht besonders. Es wirkte irgendwie wie ein Erzählschema über einen früher von Pech Verfolgten, dessen wahres Potenzial durch die Begegnung mit den richtigen Leuten erst heute gebracht wird. Und von einem Coming-of-age Sauron hätte ich mir aber mehr eigenen Antrieb, mehr Ehrgeiz, mehr List erwartet. Aber irgendwie lag das auch am ganzen Numenor Plot.

    Ich glaube er ist bereits durchtriebener und hinterlistiger als es aktuell den Anschein hat. Ich halte sein bisheriges Auftreten für eine Maskerade, er hat von Anfang intrigiert und Leute beeinflusst. Würde mich nicht wundern wenn wir später noch Rückblenden bekommen die zeigen was er z.B. in Numenor mit Ar-Pharazôn getrieben hat. Aber ich würde auch gerne wissen was ihn auf das Floß gebracht hat. Ein Teil der Geschichte scheint ja wahr zu sein, er war ja nicht alleine auf dem Floß und die anderen erschienen mir jetzt nicht wie Saurons Schergen. Zwielichtig vielleicht, aber nicht mehr. Aber die Geschichte davor wird hoffentlich erklärt.

    - Das Auftreten des Balrog..."die Zwerge gruben zu tief und weckten das namenlose Grauen!"...sicher...wenn ein Blatt in einen kleinen Felspalt fällt und gefühlt vielleicht 100 m runterfällt, weil da schon ein großer Abgrund ist, wacht ein Balrog auf, oder wie? Diese Szene nimmt das ganze Geheimnisvolle über die unbekannten Tiefen weg

    Vielleicht hat ihn aber auch das wochenlange Graben der Zwerge sowie der ein- oder andere Grubeneinsturz aufgeweckt, und das Blatt diente einfach nur dazu ihn zu zeigen??

    - Zwerge bauen in ihrem Bergkönigreich lichtdurchflutete Felder...klar, oder?

    Stand irgendwo, dass Zwerge nur und ausschließlich immer in- oder unterm Berg abschimmeln? Ich hab´s grad nicht präsent. Klar, sie leben hauptsächlich in den Bergen (im wahrsten Sinne), aber dass sie niemals nie nicht raus gehen?

    - Galadriel ist ja wohl die Amazone schlechthin. Als Warrior-Queen wird sie eher nicht dargestellt, sondern eher als weise Frau und Magierin, aber das hat vielleicht nicht ins "moderne" Konzept "Starke Frau kämpft gegen Sauron" gepaßt.

    Ja, sie ist eine Amazone. Tolkien hat sie einmal selber so beschrieben, zudem hat sie in diversen Kriegen gekämpft. Also so richtig, mit Rüstung und Waffe und so. Steht in den Tolkien-Briefen.

    - Arondir ist wohl auch der Quoten-farbige Elb im Spiel? Genauso wie Sadoc der Quoten-farbige bei den Harfüßen sein soll?

    Ach so einer bist Du? keine weiteren Fragen....

    Wie hast du das Lied im Abspann der letzten Episode empfunden? Den Anfang fand ich von der Melodie her gut, aber in der Mitte wurde es irgendwie wirr und es passte gar nichts mehr zusammen. Oder passierte dieser Bruch genau zum Übergang zur Textstelle über den Einen Ring? Dann wäre es schon irgendwie stimmig. 🤔

    Mir hat das Lied leider gar nicht gefallen - die Sängerin mag gut sein, jedoch fand ich ihr Vibrato extrem unharmonisch. Es war mehr ein flattern der Stimme, irgendwie hat mich das sehr unangenehm berührt.

    Was den Inhalt der Staffel und die Enthüllungen angeht - ok, harter Tobak.
    Aber ich kann damit leben, und ich finde dass sie zumindest das "Wesen" Saurons als Verführer im 2.ZA recht gut getroffen haben.

    Und wenn wir mal ehrlich sind, diese beiden "Enthüllungen" waren die jeweils ersten Vermutungen vieler Zuschauer als diese Figuren aufgetreten sind, gespickt mit so fu****ng vielen Hinweisen, dass es sich ja wie eine Finte anfühlen musste. Und wir alle wollten das nicht glauben und haben uns über 12 Seiten und 400+ Beiträge (den alten Fred mal nicht mitgerechnet) überlegt und das Hirn zermartert, wer die beiden wohl sein könnten....

    @Chrisbock es tut mir Leid, dass dir das so heftig aufstößt, ich habe deine Ausführungen und Erläuterungen alle sehr gern gelesen und versucht mir damit meinen eigenen Reim zu machen, aber ich bin immer wieder über die (zu) offensichtlichen Hinweise gestolpert, die auch bei mir relativ früh diesen Gedanken ausgelöst haben "das muss ... sein":

    Also bin ich tatsächlich nicht so extrem überrascht. Gefällt es mir so, kann ich damit leben? Ja, passt scho. Ich hätte mir auch etwas mehr Buchtreue gewünscht, aber andererseits kenne ich jetzt erst einmal nur die 1. Staffel, wer weiß was sie noch draus machen.

    Und ich mag hier auch nicht päpstlicher als der Papst sein, letztlich sind Tolkiens Erben hier mit an Bord, Simon Tolkien ist einer der Berater, und sie befinden sich wohl im regen Austausch mit den Machern. Von daher kann ich mich damit arrangieren, wenn sogar Tolkiens Erben das können.

    Mein Schluss: Ich hätte mir eine etwas andere Entwicklung gewünscht, kann aber damit leben.

    Wenn keine inneren Organe und Arterien verletzt wurden geht das schon...war ja nur die Schulter.

    Meine Frau hat das direkt kommentiert, als die Szene kam:

    "So wie die ausläuft ist die Arteria Subclavia durch, da hilft auch der Wundverschluss nach Rambo nicht viel...".

    Das war aber auch das einzige was wir nicht so gelungen fanden - für eine Fleischwunde war da zu viel Blut, da hätten sie mal nicht so dick auftragen sollen - oder Arondir hätte Tauriel-Style Elbenmedizin wirken müssen....

    danke für den Hinweis; Was ich jedoch andeuten wollte, war die Verwandschaft, nicht die Tatsache, dass es sich um Aragorn in Persona halten sollte... sorry für das Missverständnis!

    Aragorn ist aber ein Nachfahre von Isildur, Elendils Sohn, von daher passt auch die Verwandtschaft nicht.

    Ich halte die Theorie, dass Halbrandt ein späterer Ringgeist sein könnte, für plausibel -> Mensch, König, und in gewisser Weise anfällig für Beeinflussung, zumindest wirkt er so. Zumal sein Verhalten schon recht auffällig ist - einerseits wirkt er wie ein Opfer, in der Szene wo die Schmiede ihn einkreisen, andererseits räumt er sie danach in einem Gewaltausbruch mal eben recht brutal weg - ich glaube nicht dass das ein "guter" ist.

    *edit*

    #Chrisbock war schneller ....

    Ja, Frodos Lied im tänzelnden Pony erinnert stark an gewisse Vorkommnisse der Serie, aber über wen es handelt wird auch nicht genauer beschrieben. Möglicherweise erinnert dieses Hobbitlied über mehrere Überlieferungen sogar an diesen Vorfall.

    Bezogen auf Deinen Spoiler: Ich glaube nicht! Weil:

    Mit den wilden Ur-Hobbits fremdel ich aber schon, not gonna lie.

    Warum? Also was genau macht es schwierig für Dich?

    Sie zeigen doch schon ein paar typische Verhaltensweisen und kulturelle Eigenheiten der späteren Hobbits, und passen mE. auch ganz gut zu der allgemeinen Beschreibung der Hobbits, z.B. dass sie in der Lage sind blitzschnell zu "verschwinden".

    Die Herkunft der Hobbits ist im allgemeinen auch recht "schwammig" wenn ich mich recht erinnere, so richtig erwähnt werden sie erst im 3. Zeitalter, aber da finden die "Wandertage" statt, wo die Harfüße nach Westen ziehen. Entweder haben die Macher der Serie die Wandertage vom 3. ins 2. Zeitalter vorverlegt, oder sie nehmen an dass die Harfüße auch vor den "Wandering Days" im 3. ZA noch nicht zwingend sesshaft waren.

    Ich glaube eher letzteres, da die "Wanderungstage" im 3. Zeitalter ja schon eine Art "Flucht" sind, ich in der Serie aber eher den Eindruck habe dass das ihr normales Leben ist und sie einfach nur sehr vorsichtig sind.

    Vielleicht ist es das, was Dich (und mich zunächst auch) daran irritiert - wir haben halt das Bild vom gemütlichen, wohlgenährten Hobbit im Kopf, der unerwartetes fürchtet und am liebsten seine Ruhe hat. Da reibt man sich erstmal an einem Völkchen, das ein scheinbar rastloses, einfaches und gefährliches Leben führt.

    Die anderen Hobbitvölker (die Falbhäute z.B.) werden auch erst später im 3. ZA erwähnt.

    Mal abgesehen von den ganzen Theorien - bei uns gab es einen kleinen Gänsehautmoment als das Schiff Númenor erreichte.

    In einer der ersten Einstellungen sind eine Felsspitze und ein sehr charakteristischer Helm zu sehen, in dem Moment haben meine Frau und ich an Gondor gedacht - um dann während der folgenden Einstellungen zu verstehen dass das dann wohl Númenor sein muss.

    Ich finde sie haben die Beziehung zwischen Númenor und Gondor sehr gut eingebaut, vieles in Númenor erinnert entfernt oder teilweise direkt an Gondor aus den Filmen, ist aber trotzdem eigenständig und irgendwie "filigraner", mehr elbisch und weniger menschlich.

    Die Folge hat uns ausgesprochen gut gefallen.

    Der Warg sah für mich auch zielmich strange aus, aber nicht weil er "schlecht gemacht war" (was mir nicht aufgefallen ist) sondern weil er einfach ziemlich dämlich aussah - ich bin da bei Machiavelli101 - das ist wohl noch eine frühe Form der widerlichen Züchtung, die wir in den Herr der Ringe Filmen zu sehen bekommen.