Beiträge von Rednax im Thema „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Episoden Diskussion & Theorien“

    Was soll ich genauer erklären?

    Wie gesagt, ich habe von ihm nur noch seine Kritik der letzten Episode gesehen ansonsten nichts.

    Das Overacting muss man nicht mögen klar und seine Sicht ist sicher nicht objektiv (aber welche ist das schon?)

    Was ich bei dieser Metadiskussion nicht verstehe: Warum kann man nicht einfach beide Seiten stehen lassen?

    Du findest die Serie super, toll, ich empfinde sie als Enttäuschung auch gut hoffe ich.

    Man könnte sich doch einfach mal über die unterschiedlichen Sichtweisen austauschen, das finde ich spannend. Ich hätte z.B. nie gedacht dass man Galadriel überzeugend findet oder Figuren findet bei denen man emotional ankoppeln kann. Insofern war das für mich spannend zu lesen, wie unterschieldlich das Gezeigte auf die Leute wirkt. Man wird aber im Zweifel nicht auf einen Nenner kommen weil es halt Geschmacksfragen sind.

    Oder darf ich die Serie zwar blöd finden, aber nur wenn es aus den richtigen Gründen ist? Was auch in diesem Fred durchscheint: jegliche Kritik wird als überzogen abgestempelt und aus den falschen Gründen motiviert dargestellt (aus Rassismuss, aus Mysogynie, aus überzogener Loreliebe bzw. Erwartungshaltung).

    Unter anderen hatte ich genau an dich dabei gedacht und es war nicht als Provokation gemeint.

    Ich habe keine Lust auf deine passiv-aggressive Art mit Leute umzugehen, die nicht deine Meinung teilen.

    Deswegen habe ich den Spoiler gesetzt, um mit Leuten zu disktuieren, die die Serie auch kritisch sehen und damit ich mir nicht anhören muss, warum ich die Serie aus den falschen Gründen nicht so gut finde wie andere.

    Hier mal ein humoristischer Blick auf die Serie: Honest Trailer: Rings of Power

    Ich fand den lustig...

    Fans der Serie bitte nicht weiterlesen, es geht um Kritik:

    Und wie schon gesagt, das ist eine Lesart, aber das heißt nicht, dass es keine andere geben kann.

    Ich finde das auch unfair von dir, dass ich dir deine Meinung nicht zugestehen würde. Ich verstehe 100%, was du sagst. Aber du meinst ja, die Geschichte ist "unlogisch". Ich habe mehrfach versucht, dir die innere Logik der Serie darzulegen. Du hast mehrfach so geantwortet, als würdest du das ignorieren oder eben nicht verstehen. Deswegen habe ich das gesagt, ich will dich nicht von meiner Meinung überzeugen, sondern dir die Logik mancher Handlungen erklären. Du kannst doch trotzdem sagen, dass du das blöd findest, wie es erklärt/gezeigt wird, aber von "Gesinnungswandel", "Retter in der Not" o.Ä. zu sprechen da weiß ich irgendwann auch nicht mehr was ich sagen soll.

    Meine Ausführung bezüglich Gesinnungswandel und Retter in der Not bezogen sich darauf, dass ich mit der Annahme daran gegangen bin, Hallbart in seinen Aussagen ernstzunehmen, um dann zu verstehen, ob das dann besser für mich zusammen passt. Der von mir gewählt Interpretationsansatz würde für mich eher zu einer Walter White Story passen und zu den Aussagen der Macher, dass der nicht nur einfach böse ist, sonder da so langsam hinkommt.

    Wenn Hallbart eh die ganze Zeit lügt (und so habe ich das zunächst verstanden) und hunrig nach Macht ist, dann gibt es nicht mehr viel Potential für eine Entwicklung zum Bösen, weil ihm auch jetzt schon klar sein dürfte: freiwillig werden die Völker Mittelerde sich ihm nicht unterwerfen. Dann bedeutet sein Anspruch automatisch Zwang, es gibt keinen kuscheligen Weg zur Macht.

    Insofern bin ich nicht der Meinung, dass die Hallbart Story unlogisch ist wenn man ihm halt die ganze Zeit böse Absichten unterstellt, das erschien mir dann aber im Widerspruch zu den Aussagen der Macher.

    Z.B. auch, ob einem gewisse Schauspieler sympathisch sind. Galadriel scheint ja für manche nicht gut zu funktionieren, für mich klappte das perfekt. Insgesamt gefällt mir der Cast sehr gut.

    Klar jeder hat da andere Präferenzen. Aber mich überzeugt der Cast nicht wirklich, oder viel mehr die schauspielerische Leistung bei manchen nicht. Galadriel hat halt gefühlt nur den einen ernsten Blick drauf, Bronwyn wirkt auf mich auch immer sehr künstlich im Vergleich zu ihren dreckigen Südländer-Kollegen. Bei beiden stört mich die maskenhafte Mimik, die ich mir ehrlich gesagt nur durch Botox erklären kann, zumindest liegt bei beiden Damen niemals die Stirn in Falten oder bewegt sich die obere Wangenpartie. Arondir fand ich am Anfang noch cool und überzeugend, aber auf Dauer hat er offenbar auch nur seinen ernst-besorgten Blick drauf.

    Bei mir ist es halt so, dass für mich das emotionale Erlebnis im Vordergrund steht und ich niemand bin, der jede Szene genau analysiert oder probiert jedes Logikloch aufzudecken. Aber ich verstehe auch, wenn das bei anderen anders ist und deshalb ist ja auch nicht jedes Werk etwas für jeden. Was bei einem funktioniert, klappt bei anderen gar nicht.

    Generell gesprochen würde ich mir schon attestieren, dass ich ein relativ kritischer Geist bin und ich wert auf nachvollziehbare Handlungen lege, aber das kann durch aus bei einer emotionalen Bindung an das Geschehen übersteuert werden. Soll heißen, wenn ich mit der Story mitfiebere und mit den Charaktere mitleiden kann, dann fallen mir solche Dinge auch nicht sofort auf.

    Beim wem oder welchem Storyteil konntest du denn emotional ankoppeln?

    Das hat bei mir leider gar nicht funktioniert, da fehlte irgendwie die Identifkationsfigur oder auch ein Spannungsbogen für mich.

    Es gibt doch einen Unterschied zwischen "böse" und "will ganz Mittelerde unterjochen". Sauron kann doch machthungrig und böse und manipulativ sein, und trotzdem eine Entwicklung zu dem, was er später ist machen.

    Siehst du das wirklich so Schwarz-Weiß? Es gibt doch nicht nur entweder "alles ist gespielt" oder "er ist gar nicht böse und wird dann erst so". Er kann doch sehr wohl böse sein, und trotzdem immer weiter abrutschen und immer schlimmer werden.

    Natürlich gibt es da kein Schwarz-Weiß, aber um ihm edle Motive zu unterstellen, müsste die Lage in Mittelerde ja erstmal so sein schlimm sein, dass man auf die Idee käme, ich als Alleinherrscher mache alles gut. So sieht es eher so aus, als wolle er einfach nur die Macht haben, und erfindet sich eine edlen Grund, gerade weil es die Umstände eigentlich nicht erforderlich machen auf eine Diktatur zurückzufallen.


    Also keine Ahnung. Vielleicht erkläre ich auch total schlecht, aber ich hoffe du verstehst jetzt was ich meine. Ansonsten kann ich auch nicht viel darauf geben, dass du die Story unlogisch findest.

    Ich dachte das gleiche bei mir, vielleicht reden wir einfach aneinander vorbei.

    Zum letzten Satz: :crying: Offenbar kommen wir nicht zusammen, das ist bedauerlich. Das ist dennoch in meinen Augen kein Grund meine Meinung als nicht valide abzuqualifizieren. Machst du das bei allen Meinungen, die du nicht nachvollziehen kannst?

    Man könnte es auch einfach mal gleich berechtigt nebeneinander stehen lassen.

    Ich habe versucht dir nahe zubringe, warum ich es so sehen wie ich es sehe, du hast versucht mir deine Sicht zu erläutern. Offenbar liegen wir immer noch auseinander, warum aber sollte deine Sicht richtiger sein als meine?

    Gerade bei Fantasy oder Sci-Fi kommt es für mich auf glaubwürdiges Wordbuilding an.

    Nur entscheidest du halt selbst, was du durchgehen lässt und was nicht.

    Ja natürlich, und bei dir ist das anders? Du betrachtest das objektiv? Ich verstehe nicht so ganz was du mir sagen willst.

    Dennoch glaube ich, dass das Storytelling bei den Ringern der Macht suboptimal ist. Du darfst dass gerne anders sehen, ich wollte nur verstehen woraus sich das speist.

    Aber mal von aller Subjektivität abgesehen, eine Frage an die Fans der Serie:

    Ihr seht kein Verbesserungspotential in keinem Bereich?

    Die schauspielerische Leistung durchgehend gut, gutes Storytelling und glaubwürdige Charakterentwicklung?

    Auf einem Level mit Game of Thrones, Braking Bad oder auch Better call Saul?

    Ich denke schon, dass da einiges im Argen ist. Trotzdem haben die Elben den Kampf gegen Morgoth und Sauron ja aber ganz klar gewonnen.


    Ich weiß nicht, warum du denkst er würde sich als Retter in der Not sehen? Das hat damit doch gar nichts zu tun.


    Er ist schon absolut böse, aber vielleicht nicht nur aus der Motivation heraus "ich bin die böse Figur" sondern aus Machthunger, "Ordnung und Frieden mit meiner tollen Diktatur" und so weiter.. Das ist doch nicht ambivalent

    Wenn er schon absolut böse ist, dann verstehe ich die Aussage der Showrunner nicht, dass sie Sauron an Walter White anlehnen wollen. Der hat ja auch klein angefangen und ist hintenraus immer skrupelloser geworden. Das meinte ich mit ambivalent, dass er vielleicht wirklich Mittelerde zum Besseren wenden will und "nur" die falschen Mittel wählt und langsam ins Böse abgleitet.

    Wenn er aber schon die ganze Zeit "böse" ist, dann ist die ganze Reuenummer nur gespielt und auch die Ansprache an Galadriel eine weitere Finte, um die gute Sache zu torpedieren und zu korrumpieren. Und dann macht die Anlehnung an Walter White nicht so richtig Sinn.

    Zu deiner obigen Antwort: das sehe ich anders, ich finde die Story unlogisch und mit unnötigen Brüchen versehen, ganz losgelöst von Tolkien. Für mich passt da einfach vieles nicht zusammen, allein vom Storytelling her und gar nicht mal so sehr von der Lore ausgehend.

    Und dem Vorredner würde ich auch widersprechen: ich wage dediziert zu bezweifeln, dass die besten Filme/Serien auch größere Brüche in der Story oder auch Logik haben, nur um Spannung und Unterhaltungswert erzeugen zu können. Ich glaube eher, dass sich Spannung nur dann erzeugen lässt wenn man eine halbwegs logische Story darstellt. Zumindest für mich muss die Handlung halbwegs motiviert und nachvollziehbar sein, damit sowas gut finde. Es ist bei mir sicherlich so, dass eine Identifikationsfigur mit der man mitfiebern kann, hilft gewisse Schwächen zu ignorieren oder zu übertünchen.

    Gerade bei Fantasy oder Sci-Fi kommt es für mich auf glaubwürdiges Wordbuilding an.

    Naja gut, die "Ruhe gibt es nur, wenn alle so machen wie ich sage" ist jetzt nicht schwer nachzuvollziehen oder?

    Prinzipiell könnte man dieser Meinung verfallen, aber was ich meinte ist: ist der Zustand von Mittelerde zu diesem Zeitpunkt so schlecht, als das dieser Schluss naheliegen würde? Und wieviel Anteil hat sein alter Herr und Meister (und im Zweifel auch er selber) denn daran, dass die Völker sich misstrauen?

    Erst die Sache an die Wand fahren und dann sich als Retter in der Not gerieren, passt für mich halt nicht wirklich zusammen. Zumdindest dann nicht, wenn man es als glaubwürdige Wandlung von Saulus zu Paulus und wieder zurück verkaufen will. Da würde für mich eher passen, dass das alles nur seinem bösen Masterplan alle zu täuschen und zu hintergehen geschuldet ist.

    Und ohne die Lore in allen Details zu kennen, ich glaube von der Vorlage ausgehend ist Sauron nicht besonders ambivalent angelegt, da scheint er mir eher als das absolute Böse charakterisiert zu sein.

    Da kann man versuchen von abzuweichen, dann dürfte das für meine Geschmack aber durch aus überzeugender vorgebracht werden (kann ja sein dass das in der 2. Staffel besser zusammen passt).

    Spoiler ausblenden

    Außerdem:

    Ich finde es auch spannender, wenn Sauron eine Motivation hat, die über "ich bin böse" hinausgeht. "Reinheit" und "Ordnung" und "Frieden" sind ja auch klassische Punkte, die solche Leute - als vorgeschobenen Grund, aber auch aus tiefer Motivation - anbringen (Putin, Hitler, um ein paar extreme Beispiele zu nennen)

    Mich nervt es auf der anderen Seite, dass Sauron anscheinend immer seine Finger direkt im Spiel hat, wenn etwas schlimmes passiert - das wirkt eben sehr christlich, von wegen der Teufel hat mich verführt. Das ist irgendwo ein bisschen langweilig.

    In der Serie ist es ja schon Celebrimbor, der die Idee für die Ringe bekommt, nur ist er eben zu doof, das Mithril zu verarbeiten - und beim WIE hilft Sauron dann mit. Aber er ist nicht der ursprüngliche Ideengeber, was ich ganz schön finde.

    Gehen wir mal davon aus, dass Hallbart nicht im Sinne des Oberbösen von Anfang an alle hintergehen will und er auf dem Floß und danach echte Reue und Gewissensbisse, ob seiner Unterstützung von Morgoth, hat. Er will sich also ändern und neue Wege einschlagen, von mir aus, er will ein guter Herrscher der Südländer werden, ok.

    Aber woher kommt dann sein Gesinnungswandel? Weil Galadriel nicht mitmachen will?

    Und warum ist für den Frieden überhaupt eine Diktatur nötig? Bisher scheinen mir die unterschiedlichen Völker eher in gegenseitiger Ignoranz bis Mißtrauen nebeneinander herzuleben, kein Idealzustand, aber auch kein Zustand aus dem folgern müsst: ok, alle hauen sich gerade ständig auf die Mütze, dann übernehme ich mal das Ruder und sorge für Einigkeit und Ruhe, wenn es auch eine erzwungene ist.

    Er ist für Reinheit, Ordnung und Frieden und haut dann nach Mordor ab? Wenn er da noch nicht dem "Bösen" verfallen ist, warum geht er dahin? Und warum haut er überhaupt sofort ab? Weil Galadriel sein Geheimnis verraten würde? Die hat aber sowieso bei den Elben keinen guten Leumund und erklärt sich noch nicht mal nachdem Hallbart plötzlich verwunden ist, warum sollte sie das dann tun, falls er noch vor Ort sein sollte?

    Und nein, entschuldige wenn du mich da falsch verstehst. Ich will dir gar nichts unterstellen.

    Hm, ok, du unterstelltst mir nichts, du stellst fest:

    Ich will mich da jetzt nicht an dir abarbeiten, entschuldige. Du hast das nur getriggert mit den Worten "ist (mir) letztlich auch egal" denn so fühlt es sich beim Lesen oft an: "Eigentlich ist mir egal, ob es Sinn ergibt. Ich finds blöd."

    Ich fand es blöd, weil es für mich keinen Sinn ergab, so wird ein Schuh draus.

    Du darfst das gerne anders sehen, aber es ist jetzt aber auch nicht so als wäre der Bruder vorher nie erwähnt worden.

    Und ja, ich habe da die von ihr erzählte Vorgeschichte gedanklich mit reingerührt (und da taucht ihr Mann nicht auf, obwohl es passend wäre weil es um den Krieg gegen Morgoth ging), wobei ich glaube dass sie ihren Bruder Hallbart gegenüber erwähnt.

    Ist auch alles nicht so schlimm, war ein kleines Beispiel wo es für mich nicht so ganz gepasst hat und es mir schien, dass es eher um Effekthascherrei ging.

    Seis drum, ihr Mann ist im Kampf gegen das Böse "gestorben" und ihr Bruder auch, da könnte man schon erwarten, dass ihr das schon früher mal in den Sinn kommt. Ist letztlich auch egal, ich fands so halt etwas unmotiviert.

    Oder man macht sich halt Gedanken, warum ein Charakter (nicht "die Autoren", sondern Galadriel) das vielleicht erst jetzt erzählt. Da erscheint es auf einmal nämlich nicht mehr so unplausibel, dass es bis dahin einfach noch nicht angesprochen wurde.

    Solche Kritik finde ich unmotiviert! Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hab hier schon so viel gelesen, was als negativ ausgelegt wurde, wo ich mir denke: "wenn du mal 5 Sekunden drüber nachdenken würdest, anstatt nur zu meckern, würde dir eine plausible Erklärung einfallen"

    Das finde ich unmotiviert!

    Ich will mich da jetzt nicht an dir abarbeiten, entschuldige. Du hast das nur getriggert mit den Worten "ist (mir) letztlich auch egal" denn so fühlt es sich beim Lesen oft an: "Eigentlich ist mir egal, ob es Sinn ergibt. Ich finds blöd."

    Ähhh, wait, what?? Ich glaube du missverstehst mich, inwiefern ergibt es aus Galadriels Sicht Sinn das bisher nicht angesprochen zu haben??? Zu lange her? Vergessen? Für mich wäre es nachvollziehbarer wenn es um die Frage geht: Warum jagst du Sauron so fanatisch nach? Das dann auch genannt wird, er hat mir meinen Bruder genommen und auch meinen Mann (oder von mir aus der Chef des Handlangers, auf jeden Fall das Gleiche Böse), weil es einfach zusammen gehört in ihrer Motiviation (wenn sie denn ihrem Mann nachtrauern sollte). Für mich sieht es genau anders rum: aus der Figur heraus wäre das Erwähnen des verloren Mannes naheliegend und wahrscheinlich gewesen und nur aus Story-technischen Gründen haben sie es erst jetzt (als Überrraschung eingebaut). Also genau anderes herum wie du es siehst.

    Deswegen mal die direkte Frage: Warum hat das Galadriel die ganze Zeit nicht erwähnt, dass sie ihren Mann im Kampf gegen das Böse verloren hat?

    Und das egal bezog sich darauf, ob die zeitlichen Zusammenhänge genau genug vermittelt wurden (ich glaube nicht).

    Ich will immer Sinn/Motivation dahinter verstehen und auch hier fand ich es nicht gut eingeführt. Das mag auch an meiner mangelnden Interpretationsfähigkeit liegen, Subtext ist im Allgemeinen nicht meine Stärke, aber ich könnte mir vorstellen, dass es anderen ähnlich geht.

    Ansonsten würde ich mich freuen, wenn du mir nicht unterstellen würdest, ich würde versuchen das Haar in der Suppe zu finden.

    Das ist nicht der Fall.

    Mir ging es nur darum deutlich zu machen, dass bei mir die Kritik weder aus enttäuschter Erwartungshaltung noch aus angenommener Ignoranz gegenüber der Vorlage herrührt.

    Ich hoffe zwar, dass sich das nicht auf mich bezieht, aber das ist ganz einfach:

    Viele Leute haben sich auf die Serie gefreut (ich auch, ich hatte aber keine konkrete Erwartungshaltung außer dass ich auf eine packende Serie im Mittelerdeuniversum gehofft hatte) und wurden in ihrer Erwartung enttäuscht, das bricht sich dann hier halt Bahn.

    Und es gibt ja zwischen schwarz und weiß noch sehr viele Grautöne, dass scheinen viele in vielen Diskussionen zu vergessen.

    Nur weil mich manche Dinge stören, kann ich mich ja trotzdem auf die nächste Folge freuen (was ich tue).

    Nur mein suspension of disbelief funktioniert bisher nicht wirklich weil mich die Charaktere und die Story nicht packen.

    Ich glaube dennoch es hätte deutlich besser sein können...

    Aha, wo genau hat man erfahren, dass ihr Mann seit 1000 Jahren futsch ist? Will nicht auschließen, dass ich das überhört habe, im bisehrigen Kontext der Serie müsste es sich wohl um den gleichen Krieg handeln in dem auch ihr Bruder gestorben ist?

    Im gleichen Dialog. Und ihr Bruder ist nicht im Krieg gestorben, aber da wiederhole ich mich.

    Habe mir die Szene gerade nochmal angesehen (und den Anfang auch), da wird der zeitliche Zusammenhang aber nicht wirklich klar. Es wird gesagt dass der Krieg seit Jahrhunderten vorbei sei und ihr Bruder sei auf der Suche nach Sauron gestorben, aber wie nah beide Ereignisse beiander liegen wird da auch nicht klar.

    Seis drum, ihr Mann ist im Kampf gegen das Böse "gestorben" und ihr Bruder auch, da könnte man schon erwarten, dass ihr das schon früher mal in den Sinn kommt. Ist letztlich auch egal, ich fands so halt etwas unmotiviert.

    Versteh mich nicht falsch, ich finde die Haarfüßler ja durchausinteressant, aber man an wenig mehr als das von dir zitierte erfahren, die Story hat sich da ja auch nicht wirklich weiterentwickelt im Vergleich zum Beginn: Meteormann ist ein Guter (oder vielleicht doch nicht???), die Haarfüßler machen einen auf mimimimi, außer plötzlich am Ende el Chefe: erst die ganze Zeit: bleibt auf dem Pfad, bleibt auf dem Pfad, dann plötzlich: jau ich bin dann mal weg, laufe ins Ungewisse für einen Typen den ich vor drei Sekunden noch für das Böse gehalten habe (wieder so ein unmotivierter 180° turnaround), was kam Neues inzu: die Eminem Crew, aber auch da hat man 0 Plan was, warum, außer Andeutungen nix gewesen. Man kann sich ja gerne geheimnisvoll geben, aber irgendwann ist es auch mal Zeit Butter bei die Fische zu geben und das fehlt da bisher komplett.

    Aha, wo genau hat man erfahren, dass ihr Mann seit 1000 Jahren futsch ist? Will nicht auschließen, dass ich das überhört habe, im bisehrigen Kontext der Serie müsste es sich wohl um den gleichen Krieg handeln in dem auch ihr Bruder gestorben ist?

    Ich sehe das ähnlich: Mir geht nicht um wahrgenomme oder wirkliche Abweichungen von der Buchvorlage (habe das Silmarilion vor 30 Jahren mal gelesen, aber keine wirkliche Erinnerung mehr daran) oder Abweichungen vom Tolkienschen Universum, aber die Story ist einfach lazy und lieblos geschrieben und gerade so kleine Dinge wie die Geschichte mit der Augenbinde offenbart einen Mangel an Sorgfalt eine konsitente Geschichte erzählen zu wollen.

    Insofern finde ich es schräge, dass hier die Fans der Serie häufig insinuieren, die Kritik würde sich vornehmlich aus der Motivation speisen, dass der Vorlage nicht gerecht werden würde.

    Mir fehlt ein wirklicher Spannungsbogen, eine Figur mit der man mitfiebern/mitleiden kann, die meinsten rangieren zwischen: mir egal bis sind mir unsympathisch. Elendil fand ich noch ganz cool, aber nach dem letzten 180° turnaround von "Fuck, yeah let's do this" zu "mimimimimi, ich hätte es niemals tun dürfen" ist das auch weg. Ich will gar nicht sagen, dass man nach dem angenommen Verlust des Sohnes (oh diese Spannung, ob Isildur wirklich gestorben ist) in Zweifel geraten darf (man sollte vielleicht sogar), aber das wird halt null vermittelt. 1. Szene: Wo ist mein Sohn? 2. Szene: läuft ohne sichtbare Emotion durch den Wald und kümmert sich um die Chefin. 3. Szene: Oh nein ich hätte niemals mitgehen sollen.

    Und scheint mir in vielen Fällen ein Problem zu sein: Eine nachvollziehbare (emotionale) Entwicklung und Motivation der Handlungen der Charaktäre darzustellen gelingt in den meisten Fällen nicht. Deswegen kommt es häufig zu diesen (für mich) unmotivierten Stimmungsumschwüngen.

    Die Storyline der Haarfüßler ist maximal nichtssagend bisher, außer dass sie eher Arschlöcher sind, hat man nicht viel mitgeteilt bekommen.

    Galadriel fällt nach 6 Episoden plötzlich ein, dass sie nicht nur ihren Bruder sondern auch ihren geliebten Mann im Krieg verloren hat, hä? Warum sie so verbissen nach Sauron sucht wurde oft thematisiert, aber ihr verschollener Mann ist ihr dabei nie in den Sinn gekommen?

    Ich muss sagen, dass da viel Potential liegen gelassen wurde und das hat für mich alles nichts mit der Lore oder zu weiter Auslegung des Quellenmaterials zu tun.

    Das Skriptwirting scheint mir wirklich schlecht zu sein im vergleich zu anderen Serien, z.B. Game of Thrones hatte mich nach der ersten Episode am Haken, auch da gibt es viele Charaktäre an unterschiedlichen Orten und die haben das viel besser hinbekommen eine konsistente Geschichte zu präsentieren.

    Bisher hat die Serie meiner Frau und mir ganz gut gefallen, nicht total gehooked aber interessant genug, als das wir uns auf die nächste Folge immer freuen.

    Galadriel nervt so ein bisschen, die letzte Folge hat uns beide aber nicht so ganz abgeholt, vielleicht weil wir beide ziemlich müde waren. Auf jeden Fall haben wir uns öfters ratlos angesehen, weil uns sich die Motivation der handelnden Personen nicht immer erschlossen hat.

    Und kann es sein, dass es die Folge der schnellen und unmotivierten Meinungswechsel war?

    Das folgende habe ich mal in einen Spoiler gesetzt, falls jemand hier mitliest und noch nicht alle Folgen gesehen hat:

    Ich will nicht ausschließen, dass der Schlafmangel zu dieser Rezeption beigetragen hat, kann auch sein dass meine Interpretationsfähigkeit von bedeutungssschwangeren Blicken nicht ausgeprägt genug ist, aber wir wars stellenweise zu schnell.

    Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Story sich ähnlich zum Bildmaterial verhält: teilweise sehr zäh erzählt mit wenig Erkenntnisgewinn, um dann plötzlich ratz fatz ein paar Sprünge nach vorne zu machen.

    Diese zeitweiligen Invers-Ruckler (mir scheint das Bild läuft immer mal wieder ein paar Sekunden schneller ab) nerven mich dann doch ziemlich.