Beiträge von Huutini im Thema „Teasen vs. Spoilern“

    Ich frage mich gerade, ob der ultimative Teaser ohne Spoiler am Ende das Clickbait ist: "Was du im dritten Monat von Legacy erleben wirst, wird dir den Atem rauben!"

    Andererseits weiß ich, dass selbst das von manchen wieder als Spoiler gewertet werden würde, immerhin WÜSSTEN sie ja jetzt, dass im dritten Monat was atemberaubendes passiert ... :/

    Nu ja, wenn es astreiner Clickbait ist, wüsstest Du vermutlich eher, dass im dritten Monat nichts weiter passiert. :lachwein:

    Okay, dann ... "wahrer Clickbait"? :/

    Ich frage mich gerade, ob der ultimative Teaser ohne Spoiler am Ende das Clickbait ist: "Was du im dritten Monat von Legacy erleben wirst, wird dir den Atem rauben!"

    Andererseits weiß ich, dass selbst das von manchen wieder als Spoiler gewertet werden würde, immerhin WÜSSTEN sie ja jetzt, dass im dritten Monat was atemberaubendes passiert ... :/

    Ich finde die ganze Spoiler-Hysterie immer ein bisschen seltsam. Als würde einem emotional etwas verlorengehen, wenn man es im Vorfelde weiß. Als würde man die volle Wirkung eines Narrativs nur zu spüren bekommen, wenn man es selbst durch das Medium der Geschichte erfährt.

    Auch DAS übrigens ein Phänomen der neuesten Zeit, dessen Ursprung ich noch nicht ganz eingrenzen konnte.


    Hättest du zwischen ... hmm ... 1630 und 1995 irgendjemandem erzählt, dass Romeo und Julia sterben, hätte das höchstens ein müdes Schulterzucken ausgelöst. Heute gilt das tatsächlich als Spoiler! (Gern geschehen.)


    Ich hab in den 80ern schon lange mit Star Wars Figuren gespielt und konnte alle Zitate aus den Filmen, lange bevor ich sie auf Video zu sehen bekommen habe (sogar inklusive der Geschichte, dass Darth Vader im Kampf mit Obi-Wan in eine Lavagrube fällt!), und die Filme haben mich keinen Deut weniger beeindruckt, obwohl ich längst alles wusste. Übrigens hat mich Star Wars auch beim zweiten, zwanzigsten oder zweihundersten Mal nicht weniger emotional beeindruckt als beim ersten Mal, obwohl ich so heavy gespoilert war, wie es nur ging.


    Wenn mir jemand erzählt, dass er einen Film, eine Serie oder ein Spiel nicht mehr "genießen" kann, weil er schon Details kennt, dann frage ich mich durchaus, was an der Person so anders ist, dass sie eine Einstellung hat, die es bis vor wenigen Jahren so nie gab. (Und wie diese Person den Film beim zweiten Mal guckt ...)


    Natürlich waren "Spoiler" immer schon auch kritisch vertreten. Hitchcock hat darum gebeten, niemandem den "Clou" in Psycho zu verraten, dasselbe gilt für "Die Teuflischen". RTL hat im Videotext verraten, wer der Mörder von Laura Palmer ist, um Sat.1 die Einschaltquoten zu vermiesen. Und ja, 1980 mag es auch einige wütende Bemerkungen darüber gegeben haben, dass jemand verraten hat, wessen Lendenfrucht Luke Skywalker ist.


    Aber diese ausgeprägte Hysterie, diese Panik, auch nur IRGENDWAS zu erfahren, die ist erst wenige Jahre, maximal Jahrzehnte alt, und vermutlich durchs Internet befeuert.


    Ich meine, ich kenne Leute, die mir vorwerfen, ich hätte sie gespoilert, wenn ich erwähne, welche Schauspieler in einem Film mitmachen. Das ist nun wirklich lächerlich. Demnächst wird es noch als Spoiler gewertet, wenn ich erwähne, dass es bald den Film "Ich habe einen beliebigen Titel" auch nur gibt. Will man ja schließlich selbst erfahren!


    Wer dermaßen uninformiert bleiben will, sollte tatsächlich das Internet abschalten und am besten auch mit geschlossenen Augen am Zeitungsstand vorbeirennen.

    Übrigens meine Lieblingskandidaten: Die Leute, die auf jeden Fall warten wollen, bis alle Folgen der Serie(!) fertig sind, bevor sie sie gucken, aber auf keinen Fall auch nur ein Wort darüber hören wollen, was in der Serie passiert. Da wird man dann schonmal aus dem Buswartehäuschen böse angezischt, wenn man sich beim Spazierengehen mit jemandem über die aktuelle Folge (oder die vom letzten Jahr) unterhält. So was ist echt schräg!