Wenn jemand das große Spielbrett von Lancaster nicht so gut findet, in der BigBox gab es eine aufgehübschte Version.
Ach? Was ist denn da anders?
Wenn jemand das große Spielbrett von Lancaster nicht so gut findet, in der BigBox gab es eine aufgehübschte Version.
Ach? Was ist denn da anders?
Auf #Lancaster bin ich gestoßen, als ich interaktiven Euros gesucht hab. Ich finde, dass es total interessant klingt. Es sieht aber eher bescheiden aus und ich wüsste nicht direkt, wie ich mit so einem Spiel Begeisterung auslösen könnte, es mal zu spielen.
Oha. Kannst du näher ausführen, was für dich da "bescheiden" aussieht?
In den letzten 10+ Jahren ist die durchschnittliche Produktionsqualität von Spielen sicher besser geworden. Die Erwartungshaltung der Spieler damit ebenso. Aber Lancaster konnte sich damals schon gut sehen lassen und fällt auch heute noch IMHO optisch nicht ab gegenüber dem Spiele-Durchschnitt.
Ach ja: Falls dich die beklebten Ritter-Quader stören: die haben eine spielerische Funktion. Die werden gestapelt, der höhere Stapel gewinnt. Höhe steht für Stärke.
Ich mag es einfach nicht irgendwelche nicht vorhandenen Gegenspieler händisch zu simulieren.
Bei modernen Spielen simulierst du doch gar keinen nicht vorhandenen Gegenspieler mit allem drum-und-dran, sondern erzeugst einfach nur Bedingungen, unter denen das Spiel auf unterschiedliche Spielerzahlen gut skaliert. Idealerweise integriert sich das nahtlos und ziemlich unauffällig in den möglichst minimalen Verwaltungsanteil, den einfach jedes Brettspiel hat.
Erstens ist Spielersimulation kein Selbstzweck und zweitens könnte das einen Stapel "Automa"-Karten auch gar nicht leisten.
Die modernen Automas funktionen doch um Klassen besser als die Dummy-Lösungen, die vor 10+ Jahren üblich waren.
Ich fand Dungeon Petz zu zweit sehr gut und nicht umständlich.
Ich fand auch Dungeon Petz zu zweit gut spielbar. Trotzdem ist die 2er-Lösung nicht mehr "state of the art" im Bereich des Spieledesigns.
so gefiel mir zB 7Wonders zu 2 mit Abstand am besten
Ich würde jetzt nicht "am besten" sagen, aber ich gehöre auch zu der Minderheit, die die 2er-Variante von 7 Wonders für völlig okay halten. Es ändert halt den Charakter des Spiels spürbar. Aber auch das ist heute, wo Solo-Spielbarkeit fast schon vorausgesetzt wird, akzeptierter als vor 10+ Jahren.
Eine Weiterentwicklung wäre es mmn wenn man einfach mal ehrliche Zahlen auf die Packung schreibt. Wenn das Spiel zu zweit scheiße ist und einen Bot braucht dann scheibt doch 3+ drauf.
Aber genau das ist doch längst nicht mehr so schlimm wie früher. Eben weil da in den letzten 10+ Jahren diverse Sachen ausprobiert worden sind, die dann tatsächlich auch funktioniert haben, und dann immer wieder kopiert oder weiterentwickelt worden sind.
Man vergleiche z.B. die 2er-Lösung von Spielen wie Dungeon Petz (passt zum Thread: von 2011 ) mit Dune Imperium. Beides Worker Placement. Beides tolle Spiele. Bei Dungeon Petz werden im 2er die Felder reihum vom Dummy besetzt, bei Dune Imperium gibt's einen auf das Minimum reduzierten Dummy: Karte ziehen, das entsprechende Feld besetzen, und wegen der "neu mischen" Karte ist das auch nicht alles komplett berechenbar. Obendrein funktioniert bei Dune Imperium auch ein starkes Mehrheiten-Element. Im 2er-Spiel! Das hätte ich vor 10 Jahren noch für unmöglich gehalten...
Pantheon, Mondo, Lancaster und Strasbourg sind Bildungslücken, wobei ich die drei Letzteren gern irgendwann mal ausprobieren würde.
Davon lohnt sich IMHO am meisten Lancaster. Wobei man dazu sagen sollte, dass das eigentlich nicht für 2-5 Spieler ist (wie auf der Schachtel angegeben), sondern 3-5, am besten 4-5. Das 2er-Spiel hat eine ganz komische Dummy-Spieler-Lösung, die erstens furchtbar umständlich ist und zweitens vom dem, was Lancaster ausmacht, nicht mehr viel übrig lässt.
Da merkt man halt, dass das Spiel von 2011 ist. Von dem Trend zu Solo-Spielen hat auch die 2er-Spielbarkeit profitiert. So komische 2er-Dummy-Sachen wie damals gibt's heute nicht mehr. Da hat sich das Spieldesign deutlich weiterentwickelt.
Ich habe 7 der 10 Spiel auf der Liste: 7 Wonders, BuBu, Troyes, Navegador, Asara, Lancaster, Luna. Starker Jahrgang.
Das beste davon ist IMHO Navegador, knapp vor Luna. Das unterschätzteste davon ist Asara.
#Navegador war neben #Yspahan eines der Brettspiele, mit der ich meine Frau zum Glück doch noch zu diesem Hobby gebracht habe (Landkarte, auf der man seine Schiffe bewegt - das geht bei ihr immer, dazu ein portugiesischer Rotwein... - Perfekt!)
Aus dem gleichen Jahrgang wie Navegador gibt's auch ein Spiel mit Landkarte, bei dem man den portugiesischen Wein anbaut und vermarktet. Übermäßig viel Rotwein dazu trinken sollte man allerdings nicht...
(wobei ich die etwas entschlackte Version von 2016 (?) besser finde)